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Drei (3) Teller für Lafer - und kein einziges Hirsekorn für Amara ...

24. Jul. 2024, Keine Kommentare
Von Stefan Weinert

Während in Afrika rund um den Tschadsee über 20 Millionen Menschen nicht wissen, ob sie morgen eventuell einen Teller Hirse zu essen bekommen und während selbst im reichen Deutschland nicht jedes Kind zumindest eine (1) richtige Mahlzeit pro Tag zu sich nehmen kann, wird auf deutschen Fernsehkanälen täglich um die Wette gekocht und von Experten kommentiert und beurteilt, was dort gebrutzelt, gegrillt, gekocht, gebraten und kreiert wurde.

Stars und solche die es meinen zu sein, Hausmütter, junge Frauen, alleinerziehende Väter und Normale reichen sich die Kochlöffel und erzählen aus ihrem Leben. Und während es für Herrn Lafer drei Teller mit Speisen gibt, von denen jedes fünfte Kind in Deutschland nicht ein einziges Mal wird kosten können - und während (ganz passend und zynisch formuliert) auf deutschen TV-Kanälen der Krieg in der Küche - die "Küchenschlacht" - um die Wette mit Witzen, Gelächter, Ge-Ulke und Fluchen und Lobsalven abgeht, verhungern täglich Kinder und Erwachsene rund um den afrikanischen Tschadsee, weil echter Krieg und das von satten auch deutschen Menschen versursachte Klimachaos ihnen leere Hände statt ein paar Körner Getreide bescheren.

Mein Lokal - dein Lokal? Wer kann sich denn - selbst in der BRD - eine Mahlzeit im Restaurant leisten? UNVERSCHÄMTE Preise sind das - auch für Bier und Wein! Geschweige denn weiß jemand am Tschadsee, was ein perfektes Dinner ist und woher er/sie/baby einen kleinen Schluck Muttermilch oder Wasser bekommt!? Nein, nicht alle Kochsendungen sind auch dekadente Kochshows. Da lobe ich mir zum Beispiel das Kochen mit "Martina & Moritz" im deutschen Süd-West-Fernsehen. Aber das sind Ausnahmen.

Auch wenn ich ein sogenannter Kleinrentner bin, könnte ich ab und zu im Restaurant speisen. Tue ich aber nicht - und zwar aus Prinzip nicht. Diesen Wucher unterstütze ich keinesfalls. Ich rede hier nicht vom Döner beim Türken, oder von der "halben Seele" in der "Räuberhöhle" ...

Und was willst du uns nun damit sagen, Blogger? Sollen wir alle in Sack und Asche herumlaufen? Dürfen wir nicht mehr zum "Italiener" gehen - uns nicht in der bürgerlichen Gastwirtschaft niederlassen? Keine Stammtische mehr?  

Die Antwort(en) mein "Freund und meine Freundin", weißt nur du allein - die Antwort(en) weißt nur du allein!

Deutschlands endgültiger Abschied vom "Christlichen" und "UN-Erpressbaren" --- "Sei heiß oder kalt, die Lauen spucke ich aus!!" (Bibel)

29. Okt. 2023, Keine Kommentare

Liebe Leser/innen, ganz mit Absicht habe ich den obigen Aufmacher des folgenden Artikels so gestaltet und formuliert. Beruft sich doch die deutsche Nation darauf, ein christliches Abendland zu sein. Im letzten Buch der Bibel, der "Apokalypse", sagt jener, von dem sich das Wort "Christentum" ableitet, gemeint ist Jesus der Zimmermann von Nazareth, dass wir uns für eines Sache entscheiden sollen, wobei es wesentlich schlimmer sei, zu schweigen, sich zu enthalten, als sich für das Ungute zu entscheiden. Das mag uns komisch erscheinen, ist aber so.

Und - wer sich nicht selbst entscheidet, obwohl er/sie es könnten, über den wird womöglich entschieden, was dann mit Freiheit nichts mehr zu tun hat.


Blogger: Schon immer habe ich das Verhalten jener Menschen oder Menschengruppen, die sich bei Abstimmungen enthalten haben, als eine charakterliche Schwäche oder unfaire und egoistische und auch feige Taktik interpretiert. Entweder stimme ich für JA, oder ich stimme für NEIN; DAFÜR oder DAGEGEN. vor allem dann, wenn es um wichtige Entscheidungen geht. Ob nun in der Politik, im Sport oder Vereinswesen. Das hat wohl auch schon vor knapp 1.000 Jahren ein Papst mit Namen Bonifatius, zwar etwas sarkastisch und zynisch und aber auch entlarvend bemerkt, wenn er sagte: "Wer schweigt, der scheint zuzustimmen." Noch einmal rund 1.000 Jahre vor jenem Papst sagte jemand anders dazu folgendes, in seiner Art und mit seiner schon immer bildhaften Sprache:

  • "Weil du lauwarm bist, und weder kalt noch heiß, werde ich dich aus meinem Mund ausspucken." ---So then because thou art lukewarm, and neither cold nor hot, I will spue thee out of my mouth. (King James Bible)

In Sachen der jüngsten UNO-Resolution zum Nahen Osten geht es hier nicht darum, dass das "JA" zur Resolution = das Gute und das "Nein" = das Böse - oder umgekehrt - ist. Sondern es geht darum, sich klar und eindeutig zu positionieren.

Natürlich haben die UNO und ihr General der Welt und vor allem den Hauptprotagonisten, hier mit der Formulierung einerseits eine fiese Falle gestellt (z.B. Deutschland) und anderseits es ihn leicht gemacht. Das muss man/frau deutlich sagen.

Zwar fordert nämlich die Weltorganisation den sofortigen Waffenstillstand und die Einstellung aller Kriegshandlungen im Nahen Osten, erwähnt aber nicht den barbarischen und aller Menschlichkeit widersprechenden Terror der HAMAS (nicht gleichzusetzen mit "den Palästinensern in ihrer Gesamtheit"), der den Gegenzug des Staates Israel vor drei Wochen verständlicher Weise auslöste. Und dies, obwohl die Weltgemeinschaft mit ihren Einzelstaaten in großer Mehrheit genau dieses Terror-Massaker geißelte.

Doch bei diesem Resolutions-Text ist es Ländern wie Iran, Syrien, Libanon und den Palästinensern ein Leichtes, mit JA zu stimmen und denen, die mit "Nein" stimmen, Kriegshetze vorzuwerfen. 

Und dennoch haben Österreich und dreizehn weitere Staaten mit NEIN gestimmt, eben weil das Verbrechen der Hamas verschwiegen wird. 120 Staaten sagten JA. - "JA" wozu? Dazu, dass nicht die HAMAS die Schuld an dem aktuellen Krieg hat? "JA" dazu, dass Israel ein Kriegsverbrecherstaat ist? Oder nur "JA" zum Waffenstillstand?

Und Deutschland, welches in seiner Staatsräson *) nicht nur die eigene, sondern auch die israelische Nation eingebettet hat, enthält sich mit lauwarmem Schweigen?!! Sie sagt nicht "JA", um Israel wegen der Hamasverharmlosung der Resolution nicht in den Rücken zu fallen; sie sagt nicht "Nein", weil ja das deutsche Gas neuerdings aus Arabien kommt, oder?

Nicht zu fassen!! Unglaublich!! Skandalös²!!   

  • *) Ob der Satz der damaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel im Jahr 2008 vor der israelischen Knesset, die Sicherheit Israels sei «deutsche Staatsräson», eine kluge Formulierung war, bleibt dahingestellt. Gerade aktuell wird das öffentlich wieder diskutiert. Wenn das bedeuten soll, den Staat Israel (nicht gemeint sind hier die weltweite Jüdische Gemeinde und weltweite Judentum) nicht kritisieren zu dürfen (welcher Staat ist schon perfekt? Nicht einmal der Vatikan!), dann ist das in der Tat - so sehe ich das - bedenklich.

"Enthaltung" also, weil man/frau noch Verhandlungsspielraum für die von der Hamas Entführten mit deutschem Pass oder deutschen Wurzeln benötigt? Aus Sicht der zu Hause bangenden Angehörigen gewiss verständlich. Auf der anderen Seite aber seit der RAF-Zeiten ab 1968 (Kaufhausbrand) und "Mogadischu" (13. Oktober 1977) gilt, dass sich die BRD von Terroristen niemals erpressen lässt. *) Und damals war Helmut Schmid - der politische Urgroßvater des derzeitigen SPD-Scholz - der Bundeskanzler.

*) Die Entführung der Boeing 737 „Landshut“ 1977 auf ihrem Flug von Palma de Mallorca nach Frankfurt durch vier palästinensische Terroristen war der Höhepunkt des Deutscher Herbst genannten Kampfes der deutschen Staatsgewalt gegen die Rote-Armee-Fraktion. Die harte Haltung der Bundesregierung unter Helmut Schmidt mit der strikten Maßgabe, sich nicht erpressen zu lassen, und der damit zusammenhängende erste bekannte Einsatz der Grenzschutzgruppe (GSG) 9 bei der erfolgreichen Erstürmung des Flugzeuges am 18. Oktober 1977, wurden seinerzeit legendär und sind 40 (45) Jahre später unter veränderten weltpolitischen Vorzeichen immer noch sehr aktuell. (Quelle: https://www.fliegerrevue.aero/service/buchbesprechung/operation-mogadischu)

Ja, das war einmal. 

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https://www.nachrichten.at/politik/aussenpolitik/uno-resolution-zu-nahost-debakel-fuer-den-westen;art391,3892556

Die Resolution der UNO-Vollversammlung zum Nahost-Konflikt zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas ist zwar völkerrechtlich nicht bindend. Aber ähnlich wie die Abstimmungen zum russischen Überfall auf die Ukraine hat sie eine erhebliche politische Signalwirkung. Und das Abstimmungsverhalten zeigt erhebliche Probleme für den Westen insgesamt.

Die USA und Israel – "Und der Rest der Welt"

In der geopolitischen Auseinandersetzung zwischen den westlichen Demokratien und autokratischen Staaten wie China und Russland kämpften die G-7-Industrieländer darum, dass kein Eindruck einer Spaltung der Welt entsteht. Russlands Präsident Wladimir Putin versuchte immer wieder zu suggerieren, dass es "den Westen und den Rest" gebe. Nun haben nur 14 Staaten gegen die von arabischen Ländern eingebrachte Resolution gestimmt, die eine Waffenruhe und humanitäre Hilfe für die Palästinenser fordert, ohne den Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober klar zu verurteilen. Die Liste der ablehnenden Länder lässt den Eindruck einer Isolation zu: Mit Israel stimmten nur der engste Verbündete USA sowie Guatemala, Ungarn, Fidschi, Nauru, die Marshallinseln, Mikronesien, Papua-Neuguinea, Paraguay, Tonga sowie die kleinen europäischen Staaten Österreich, Kroatien und Tschechien. In Peking und Moskau dürften die Sektkorken knallen.

Israel ist isoliert

Dass die Resolution auf so breite Zustimmung stieß, muss auch die israelische Regierung 75 Jahre nach Staatsgründung beunruhigen. Seit Jahrzehnten versucht auch Deutschland eine von einigen arabischen Ländern immer wieder angestrebte Isolation des jüdischen Staates in der UNO zu verhindern. Nun zeigt sich, dass die durchaus vorhandene Sympathie nach dem brutalen Überfall der Hamas aber mit jedem Tag der israelischen Angriffe auf die Hamas im Gazastreifen abzunehmen scheint. Die Resolution zielt vor allem darauf, dass Israel seine Angriffe einstellt.

"Israels Rücktrittsforderung gegen UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hat sicher nicht geholfen", sagt ein EU-Diplomat. Dass der israelische UNO-Botschafter Gilad Erdan der UNO nach der Abstimmung gleich "Legitimität und Bedeutung" absprach, auch nicht. Der deutsche Kanzler Olaf Scholz hatte die rechtskonservative Regierung in Israel im Streit um die umstrittene Justizreform schon vor Monaten gewarnt, dass die Solidarität im Westen bröckeln könnte, weil sie eben auch der einzig funktionierenden Demokratie in der Region galt.

Gespaltene EU, gespaltene G7

Im Ukraine-Krieg haben die Europäer und westliche Industriestaaten eine für sie selbst überraschende Geschlossenheit gegenüber Russland gezeigt. Am Freitag aber zerbröselte die Einheit der EU nur wenige Stunden nach dem auf dem EU-Gipfel mühsam erreichten Formelkompromiss, in dem "humanitäre Korridore" und "Feuerpausen für humanitäre Zwecke" gefordert werden. Noch in Brüssel kritisierte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine israelische Bodenoffensive. Scholz sprach der israelischen Armee dagegen das Vertrauen aus, sie werde sich schon an das humanitäre Völkerrecht halten.

In New York gehörte Frankreich dann zu den wenigen EU-Staaten, die - auch mit Blick auf den ohnehin schwindenden Einfluss in der islamischen Welt - für die Resolution stimmte. Deutschland enthielt sich wie die Mehrzahl der EU-Staaten. Die Schlagkraft der EU ist damit geschwächt. Dasselbe gilt für die G-7-Staaten, bei denen Japan ohnehin schon aus der anfangs klar pro-israelischen Haltung ausgeschert war.

Deutscher Sicherheitsratssitz adé?

Gerade Deutschland ist durch die Abstimmung in eine sehr schwierige Lage geraten. Denn Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock brüsteten sich auf ihren Nahosttouren noch damit, dass Berlin anders als viele andere mit allen Seiten reden könne. Dass Israels Sicherheit zur deutschen "Staatsräson" gehört, haben arabische Nachbarn tatsächlich mit Blick auf die deutsche Verantwortung für den Holocaust und wegen der deutschen Entwicklungshilfe stets hingenommen. Nun aber steckt die Regierung in einer Zwickmühle.

Aus Solidarität zu Israel hätte sie eigentlich mit "Nein" stimmen müssen. Doch Baerbock argumentiert nun, dass man die Resolution immerhin etwas verbessert und sich deshalb enthalten habe. Der eigentliche Grund: Hätte Deutschland mit Israel und den USA gegen die Resolution gestimmt, hätte die Bundesregierung ihre Bewerbung für einen nichtständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat 2027 gleich vergessen können. Dafür braucht es nämlich eine klare Mehrheit in der UNO-Vollversammlung.

Aber die Stimmung auch bei demokratischen Regierungen auf der Südhalbkugel war eindeutig, dass man nun stärker auf die Bedürfnisse der Palästinenser schauen müsse. Damit erleidet auch der Versuch von Scholz einen Rückschlag, die großen Schwellenländer des Südens stärker an sich zu binden. Nigeria und Ghana - also die Länder, in die der Kanzler in den nächsten Tagen reist - haben für die Resolution gestimmt.


Leser-Wissens-Quiz 👉 Wer sagte aktuell - „Wir betrachten die Hilfe für die Ukraine ausschließlich als humanitäre und zivile Hilfe. Es ist nicht unser Krieg." - 1. Preis: Kostenlose Teilnahme an einem Friedensseminar (in Planung) - Keine Satire!!

27. Okt. 2023, Keine Kommentare


Liebe Leser/innen, liebe Mitbürger, sehr geehrte Damen und Herren,

natürlich gilt die reguläre Teilnahme an diesem Quiz nur, wenn Sie die Frage beantworten, bevor Sie den gesamten folgenden Text gelesen haben. Und es handelt sich hier nicht um Satire oder dergleichen!

Da wir aber alle nur Menschen sind, habe ich die Antwort ganz unten um 180 Grad gewendet. Dennoch eine kleine Hilfe vorweg im Rahmen des Ausschlussverfahrens.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat diejenigen, die nach Friedensverhandlungen mit Russland rufen, als quasi DÄMONEN bezeichnet. Er nannte sie "Engel, die aus der Hölle gekommen sind." Der kann's also schon mal nicht gewesen sein.

Frau Strack-Zimmermann von der FDP reibt sich klammheimlich die Unschuldshände, angesichts der Panzerproduktionen an Rhein und Bodensee. Die war's demnach auch nicht. 

Frau Annalena Baerbock ist "im Krieg mit Russland", was Verhandlungen mit Selbigem ausschließt. 

Die Ravensburger offizielle Stadt- und Kreispolitik schweigt öffentlich, hängt aber solidarisch diverse Ukraineflaggen und keine russischen auf, was eindeutig ist - und demnach auch nicht in Frage kommt(en). 

Selbst die "grauen" lokalen Meinungsmacher in und Rezipienten der lokalen Presse schweigen, was Zustimmung des Offiziellen bedeutet. (Siehe Papst Bonifatius VIII. (1220-1303).

Wer war es dann. Welche/r Staats/Regierungsführer, Minister/in oder Normalpolitiker/in hatte/n in diesen Tagen diese weise, kluge und den Tatsachen würdigende und Fakten entsprechende Aussage öffentlich gemacht? 

Frau Georgia Melonie von den italienischen Rechten? 

Präsident Macron aus Frankreich? 

Der womöglich designierte polnische Regierungschef Polens, Donald Tusk? 

Oder die deutsche Friedensparteiangehörge (SPD)-Bundestagsabgeordnete Heike Engelhard aus dem Wahlkreis 294? 

Manne Lucha, Gesundheitsminister von Baden-Württemberg, ein Verehrer der Ravensburger Friedenskneipe "Räuberhöhle"?

Nee, sie alle kommen hier nicht in Frage, im Gegenteil.


Wer also war es? Lesen Sie das Folgende (am besten mit Kopfstand, denn die Welt steht in diesen Tagen auf dem Kopf)!

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Nachtschicht & Zeitumstellung "Winterzeit" - Was passiert mit der einen (1) Stunde plus?

25. Okt. 2023, Keine Kommentare

Individuellen Regelungen des eigenen Arbeits­verhältnisses maßgebend

Bildergebnis für Zeitunstellung herbst

Am 29. Oktober ist die Sommerzeit passé. Dann werden die Uhren um 3 Uhr eine Stunde zurück­gestellt. Was das für Menschen bedeuten kann, die in dieser Nacht nicht schlafen, sondern arbeiten müssen.


Wenn die Uhren am 29. Oktober eine Stunde zurück­gestellt werden, heißt das für viele Menschen: mehr Zeit fürs Sonntags­frühstück oder eine Stunde länger schlafen. Doch was, wenn man zum Zeitpunkt der Umstellung, also um 3 Uhr, arbeiten muss, weil man Nacht­schicht hat? Muss man dann eine Stunde länger arbeiten?

Mehrarbeit: Es kommt auf die Regelung an

Das kommt drauf an. Die jeweilige Arbeitszeit richtet sich schließlich nach den individuellen Regelungen des eigenen Arbeits­verhältnisses. Das heißt, die Arbeits­pflicht erhöht sich nicht automatisch, nur weil die Nacht länger dauert, schreibt der DGB Rechts­schutz auf seiner Webseite.

Gibt es keine entsprechenden Regelungen und sieht der Dienstplan das vor, muss man allerdings im Zweifel tatsächlich eine Stunde länger arbeiten. Denn der Rechtsprechung des Bundes­arbeits­gerichts zufolge hat der Arbeitgeber in solchen Fällen ein berechtigtes Interesse daran, Lücken oder Über­schneidungen zwischen den Schichten zu vermeiden (Az.: 7 AZR 276/83).

Zeitumstellung: Keine Probleme mit dem Arbeitszeitgesetz

Die tägliche Arbeitszeit kann in der Nacht­schicht dann auf bis zu zehn Stunden verlängert werden - voraus­gesetzt, dass innerhalb von vier Wochen durchschnittlich acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden. So sieht es Paragraf 6 des Arbeits­zeit­gesetzes vor. Abgewichen werden darf davon nur in Notfällen und in außergewöhnlichen Fällen, wenn eine Änderung des Schicht­planes nicht möglich ist.

Vergütung für die Überstunde

Ob die Stunde Mehrarbeit rund um die Zeitum­stellung bezahlt werden muss, hängt dann von den Regelungen im eigenen Arbeits- oder Tarif­vertrag ab. Findet sich hier eine wirksame Regelung darüber, dass eine bestimmte Anzahl von Über­stunden mit der Brutto­monats­vergütung abgegolten ist, ist davon auch die zusätzliche Arbeits­stunde erfasst, heißt es auf dem Fachportal „Haufe.de“.

Wenn dagegen eine feste Wochen­arbeits­zeit festgelegt ist und eine Regelung zur Vergütung von Über­stunden getroffen wurde, dann muss bei einer Über­schreitung der Wochen­arbeits­zeit die zusätzliche Stunde auch als Überstunde vergütet werden. Oder aber sie wird mit einem entsprechenden Zuschlag in ein Arbeitszeit­konto eingestellt.

Enthält der Arbeits- oder Tarif­vertrag keinerlei Regelungen zu Über­stunden, muss die Überstunde in der Regel ebenfalls vergütet werden.

(2) Auch das gehört dazu: "Sahra ist der Wille zur Macht!" - Durch die Wagenknecht-Partei wird Vieles anders, nur Eines nicht ...

24. Okt. 2023, Keine Kommentare


Welche Farbe/n wird die neue Partei in ihrem Logo wählen? Und wo im Parlament wird sie ihre Sessel belegen? Links von der Linken? Mitte? Oder? - Stef-Art '23 


Von BSW [Blogger Stefan Weinert]

Nanu lieber Blogger, was ist denn heute Mittag mit dir los? Gestern hast du doch noch geschrieben, dass du die Entscheidung der ehemaligen Linken plus der neun Gleichgesinnten gut und richtig findest; und nun heute dieser Aufmacher?! Hast du Druck von Oben bekommen und daraufhin noch einmal genau hingeschaut und deine Meinung über SW um 180 Grad geändert? 

Oh weh liebe Leser/in. Hast du nicht gewusst, dass es zu einer Freundschaft, oder - so wie in dem vorliegenden Fall - zur Symphatie für jemanden dazu gehört, ihn auch zu kritisieren (wenn's sein muss öffentlich), und dennoch nicht von ihm/ihr abzufallen?! Hast du nicht gelesen, dass ich mich offen als Freund des Staates Israel bezeichne und immer bezeichnen werde, ihn aber dennoch wegen seiner Palästinenser-Politik kritisch hinterfrage? Und dass ich in Sachen Russland/Ukraine weiter darauf beharre, dass man/frau beiden Seiten Gehör verschaffen muss und die Historie sei 1986 nicht außer Acht lassen darf? Und dass, obwohl ich quasi als "Verehrer" Larows und "putin-nah" beschimpft wurde?! Nein, keine Angst, ich schreibe nicht wegen Macht und großer Zustimmung und auch nicht wegen Geld.

Es geht mir in der Causa "Sahra Wagenknecht" und bei der bevorstehenden zu gründenden neuen Partei, um das Demokratieverständnis und den Umgang mit dem Wählervolk. 

Seit 1949 ist es in der BRD usus, dass vom Volk gewählte Abgeordnet/innen, während einer laufenden Legislatur, die Partei wechseln, oder parteilos werden und bleiben, aber dennoch auf ihr Mandat beharren und im Gremium bleiben. Das geht vom Deutschen Bundestag, über die Landesparlamente, bis hin in die Kreistage und Gemeinderäte - auch in Ravensburg und seinem Kreis - so.

Zur Erinnerung: Gewählt werden in ein Parlament kann man/frau entweder durch ein Direktmandat oder über ein Listenmandat der jeweiligen Parteien. Als Einzelkandidat in den Bundestag einzuziehen, ist nur einmal einem Flensburger Bürger im Jahre 1949 gelungen. 2017 wollte ich es ihm - am anderen Ende der Republik nachmachen :) - landete aber von 22 Bewerber/innen nur auf Platz 17 - chancenlos. 

Wenn nun jemand nur aufgrund seines guten oder gerade noch akzeptablen Listenplatzes seiner Partei in ein Parlament gewählt wurde, diese Partei aber verlässt und dennoch auf sein/ihr Mandat beharrt - entweder bei der Konkurrenz oder ohne Partei - dann ist das - ich sag's mal offen auf meine Art - Betrug an der Demokratie. Denn nicht der/die Bürger/in hat ihn ja in das Parlament gewählt, sondern seine Partei, zu der er/sie zu diesem Zeitpunkt gehörte und zu deren Politik er sich bekannte. 

Überhaupt ist die Listenwahl (Zweitstimme, die ein Einzelkandidat verwehr bleibt) eine sehr fragliche Angelegenheit. Sie ist im Grundgesetz nicht vorgesehen, sondern von den "Vätern der Demokratie" zugelassen worden. In der Weimarer Republik gab es zwar auch Listen, aber keine Zweitstimmen. Je 60.000 Stimmen, brachten einer Partei einen (1) Abgeordneten. Im Grunde genommen sind Wahlen in der BRD - über die Wiedervereinigung Deutschlands bis heute - Parteienwahlen, denn Direktmandate sind eine Seltenheit und bringen - auch das ist undemokratisch - noch zusätzliche "Überhangmandate" mit sich.

Selbst bei den direkt vom Wähler Gewählten, ist ein Parteiwechsel innerhalb der Legislatur fraglich, denn er/sie wurden nicht nur wegen seines/ihres Namens, sondern auch wegen seiner/ihrer Identifizierung mit der Politik ihrer/seiner Partei gewählt.

Und nun - nach diesem langen Anlaufweg - kommen wir zu "Sahra plus neun". Der Vorsitzende der Partei "Die Linke", Martin Schirdewan nannte das Vorgehen der Abgeordneten um Wagenknecht "völlig unverantwortlich". Er forderte sie auf, ihre Mandate niederzulegen. Denn nur durch Nachrücker aus den eigenen Reihen der Partei - so meinte er - würden der Fraktionsstatus der Linken und die dazu gehörenden Arbeitsplätze ihrer über 100 Mitarbeiter/innen gesichert. - 

Die "Linken" haben aktuell 38 Mitglieder im Deutschen Bundestag. Wenn mehr als zwei von ihnen austreten würden oder ausgeschlossen würden, verlöre Die Linke den Fraktionsstatus und kann nur noch als Gruppe weitermachen. Das wäre mit erheblichen Einschränkungen bei parlamentarischen Rechten und finanziellen Mitteln verbunden.

Bei der Bundestagwahl 2021 erreichte Die Linke immerhin drei Direktmandate. Das waren und sind Gregor Gysi, Gesine Lötzsch und Sören Pellmann. Die Partei selbst aber blieb bei den Wahlen unter der Fünf-Prozent-Hürde. In einer gemeinsamen Erklärung nannten die drei Abgeordneten es deshalb einen "höchst unmoralischen Diebstahl", wenn Wagenknecht und die neun weiteren nicht direkt Gewählten ihre Mandate behalten. - Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch bestätigte, dass die zehn Abgeordnete zwar aus der Partei ausgetreten sind - zugleich vorerst aber Mitglied der Fraktion bleiben wollen. Das sei - so Bartsch - "unverantwortlich und inakzeptabel".

Und da stimme ich Schirdewan und Bartsch und auch Gregor Gysi vollkommen zu. Sahra Wagenknecht und ihr Gefolge sollten umgehend ihre Sessel räumen und zeigen, dass sie im Gegensatz zu allen anderen Parteien von links bis rechts begriffen haben, was wirkliche Demokratie bedeutet. Doch der Stoff, mit welchem sie an selbigen Sesseln kleben, heißt nicht etwa "Letzte Generation", sondern heißen MACHT & MACHT. Denn mit dem Status einer "Bundestagsabgeordneten/in" lässt sich besser arbeiten und Wahlkampf für die Europawahl und Landtagswahlen 2024 machen. Und - das ist dann die Spitze unserer völlig verkorksten Demokratie: sie alle zehn bleiben unter neuem Parteinamen im Bundestag, ohne jemals unter realen und ehrlichen Bedingungen dafür gewählt worden zu sein.

Sahra Wagenknecht dagegen hatte bei der gestrigen Pressekonferenz gesagt, sie werde ihr Mandat deshalb nicht abgeben, weil sie viele Nachrichten von Wähler/innen erhalten haben, welche die Linke auch ihretwegen gewählt hatten. Das mag zwar sein und ist nicht abwegig. Doch diese Linke, für die sie gewählt wurde, kritisiert sie nun bis zum fraktionellen Todesstoß. Das passt nicht.

Auch wenn ich die politischen Ansätze von Sahra Wagenknecht mag und wir sogar die Gemeinsamkeit unserer Namensinitialen SW - ja sogar BSW - haben :), werde ich ihre Partei nicht wählen können. Es sei denn, sie gibt unserer Demokratie durch den Respekt vor dem Wähler und Nichtwähler ein Stück Ehrlichkeit zurück und zieht sich jetzt mit ihren neun Kolleg/innen aus dem Bundestag zurück, um sich dann "ohne Diebstahl" wieder in ihn wählen zu lassen.

(1) "Sahra for President" - Neu in BRD: "BSW für wirtschaftliche Vernunft und soziale Gerechtigkeit".

23. Okt. 2023, Keine Kommentare




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Lieber Leser/innen,

Die ehemalige Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat heute Vormittag ihre neue Partei - die zunächst als Verein e.V. fungiert - vorgestellt. Ich persönlich begrüße das - war überfällig. Denn die wild blinkende Ampel in Berlin verzettelt sich mehr und mehr und bringt weder Vernunft noch Gerechtigkeit aufs gesellschaftliche Tableau. 

Sahra selbst und neun weiter Abgeordnete seien aus der Linken ausgetreten - hieß es heute vom Podium der Bundespressekonferenz. Dabei kritisiert Wagenknecht auf der heutigen Bundespressekonferenz die Ampel als die schlechteste Regierung Geschichte und begründete ihren Verein/Partei quasi als Gegenbewegung. Viele Menschen würden aus Wut rechte Parteien wählen. Wagenknecht: "Wir haben uns zur Gründung einer neuen Partei entschieden, weil wir überzeugt sind, so wie es jetzt läuft darf es nicht weitergehen," sagte sie in einem vollkommen überfüllten Pressesaal des Bundestages.

Wagenknecht zeigte dem Publikum und den Millionen von Zuschauer/innen am Fernsehschirm die falschen politischen Weichenstellungen der aktuellen Ampelregierung auf (siehe a - e) und leitete davon die Notwendigkeit einer neuen Partei auf, welche diese Fehlstellungen korrigiert. Anders sei dies nicht möglich.

a) Wirtschaftspolitik

b) Klimapolitik

c) Soziales

d) Entspannungspolitik

e) Kultur der freien Meinungsäußerung

Wagenknecht kritisiert die Wirtschaftssanktionen der Ampel gegen Russland. Denn damit sei Deutschland von bezahlbarer Energie abgeschnitten. Eine "Außenpolitik des erhobenen Zeigefingers isoliert uns", so Wagenknecht. Außerdem müsse man wegkommen von "blindem Öko-Aktivismus". Der wichtigste Beitrag, den Deutschland gegen den Klimawandel leisten könne, wäre die Entwicklung von eigenen Zukunftstechnologien. Da sei früher eher möglich gewesen, doch heute haben Unternehmen aus anderen Ländern diese Ideen übernommen und weitergeführt. 

Der Meinungskorridor in Deutschland - so Wagenknecht - müsse wieder breiter werden. Nach Umfragen traue sich fast die Hälfte der Deutschen nicht mehr, außerhalb eines geschützten Raums die eigene Meinung zu sagen (Corona, Ukraine, Nahost). Außerdem kritisierte sie scharf, dass sich Deutschland durch die jetzige Regierung von der Entspannungspolitik abgewendet hätte

Zur Gründung der neuen Wagenknecht-Partei hat sich ein Verein gegründet, dessen Vorsitzende die scheidende Linken-Fraktionschefin Amira Mohamed Ali ist. Ali bestätigte, dass mit ihr neun weitere Abgeordnete der Linken aus der Partei ausgetreten sind, allerdings Mitglieder der Linken-Fraktion bleiben wollten. "Es ist der Zeitpunkt gekommen, die Linken zu verlassen. Wir gehen ohne Groll", sagte sie.

Die neue Partei soll im Januar 2024 gegründet werden, denn sie wird zu den Europawahlen 2024 antreten. Ob sie, die neue Partei, bei den drei bevorstehenden drei Landtagswahlen in den neuen Bundesländern antreten wird hänge davon ob, ob das in der Kürze der Zeit organisatorisch auf die Reihe zu bekommen sei.

Im Anschluss gab es seitens der Journalisten viele kritische Hinterfragungen bezüglich von Spendenaufrufen durch die neue Partei; warum Wagenknecht und die übrigen neun Abgeordneten ihre Mandate nicht zurückgegeben haben, um Nachrücker/innen der Linken eine Chance haben. 

Der jetzt gegründete Verein trägt den Namen "Bündnis-Sahra-Wagenknecht für Vernunft und Gerechtigkeit". In der Fragestunde gab Wagenknecht zu, dass eine auf einen bestimmten Personennamen festgelegter Parteiname wie in diesem Fall, nicht das Optimale und auch nur vorübergehend sei. Aber von Autokratie im Verein oder Partei dürfe nicht die Rede sein.

Bei der Wiedereinführung (Wiederaktivierung) der Vermögenssteuer und Erbschaftssteuer durch das BSW betonten Wagenknecht und ein weiterer Sprecher, dass diese Steuern die wirklich nur "Superreichen" betreffen sollen und nicht die Wirtschaftsbetriebe des Mittelstandes.

Eine Journalistin fragte Wagenknecht, ob sie denn ein schlechtes Gewissen gegenüber ihren ehemaligen Kolleg/innen der Linken habe. Wagenknecht meinte, dass sie versucht habe was möglich ist, um den Kurs der Partei entsprechend zu korrigieren, was aber letztlich vergeblich war. Selbstkritisch bemerkte sie, sie hätte eventuell für Kurskorrektur noch mehr tun können.

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Der Verein "BSW – Für Vernunft und Gerechtigkeit e. V." ist am 26. September 2023 in Karlsruhe von Mitgliedern der Partei Die Linke gegründet worden. Diese Gründungsmitglieder sind inzwischen aus der Partei Die Linke ausgetreten. Die Satzung datiert vom 20. Juli 2023. Der Verein soll dazu beitragen, dass „eine starke Protestbewegung gegen eine die Wünsche und Interessen der Bürgerinnen und Bürger missachtende Politik entsteht“, da viele Menschen „das Vertrauen in die Politik verloren“ hätten und sich „durch keine der vorhandenen Parteien mehr vertreten“ fühlten. Der Verein wurde heute am 23. Oktober 2023 von der bisherigen Fraktionsvorsitzenden der Linken im Bundestag Amira Mohamed Ali, den Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht und Christian Leye, dem Bonner Linken-Politiker Lukas Schön sowie dem Karlsruher IT-Unternehmer und Investor Ralph Suikat in einer Bundespressekonferenz vorgestellt. 

Zu den sieben Gründungsmitgliedern zählen Jochen Flackus, ehemaliger Regierungssprecher des saarländischen Ministerpräsidenten Oskar Lafontaine, die Kreissprecherin der Linken in Viersen (NRW) Jana van Helden und die frühere Kreissprecherin der Linken in Bonn. Amelie Gabriel. Vorsitzender des Vereins ist der Stadtrat Jonas Höpken, der wie Mohamed Ali dem Linken-Kreisverband in Oldenburg (Oldenburg) angehört. Geschäftsführerin des Vereins ist Fadime Aşcı, Ehefrau eines langjährigen Mitarbeiters von Wagenknecht.

Wenn Kiew am Potomac liegt und Washington am Dnjepr ...

22. Okt. 2023, Keine Kommentare

Blogger: Der folgende Artikel ist nicht für diejenigen, die Ihren Verstand an den USA/Ukraine-Garderoben abgegeben haben und die allein schon die Tatsache, dass man/frau bereit ist, sich die Gegenseite zumindest anzuhören, als Verschwörungsglauben derjenigen die der "Kreml-Sekte" angehören, verteufelt. Die "Guten" haben das Differenzieren verraten, die "Bösen" versuchen es zumindest.


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https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/schwere-vorw%C3%BCrfe-gegen-die-usa-altkanzler-schr%C3%B6der-ukrainer-durften-keinen-frieden-vereinbaren/ar-AA1iCH7Z

Der Altkanzler und Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Gerhard Schröder, hat die Vermutung geäußert, dass die USA kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine einen schnellen Friedensschluss verhindert hätten. Bei Verhandlungen im März 2022 in Istanbul hätten die Ukrainer keinen Frieden vereinbart, „weil sie nicht durften“, sagte der Sozialdemokrat der „Berliner Zeitung“ (Samstag).

„Die mussten bei allem, was sie beredet haben, erst bei den Amerikanern nachfragen.“ Worauf er diese Einschätzung konkret stützt, blieb offen. Der 79-Jährige steht in der Kritik, weil er sich trotz des Kriegs in der Ukraine zur Freundschaft mit Putin bekennt.

Gerhard Schröder. Wladimir Putin verhandelte mit heutigem Verteidigungsminister der Ukraine

Der „Berliner Zeitung“ sagte Schröder, er selbst habe 2022 die Bitte aus der Ukraine bekommen, zwischen dem Land und Russland zu vermitteln. „Die Frage war, ob ich Putin eine Botschaft übermitteln könne. Es käme auch jemand mit, der ein sehr enges Verhältnis hätte zum ukrainischen Präsidenten selbst. Das war Rustem Umjerow, der heutige Verteidigungsminister der Ukraine“, sagte Schröder. Er habe mit Umjerow zwei Gespräche geführt, dann mit Putin ein Vier-Augen-Gespräch und danach mit Putins Gesandten, sagte Schröder. Bei den Gesprächen am 7. und 13. März 2022 sei von Butscha noch nichts bekannt gewesen.

Umjerow habe bei den Verhandlungen Bereitschaft zu Zugeständnissen gezeigt, etwa dass die Ukraine keine Nato-Mitgliedschaft wolle. „Er sagte auch, dass die Ukraine Russisch im Donbass wieder einführen will. Doch am Ende passierte nichts. Mein Eindruck: Es konnte nichts passieren, denn alles Weitere wurde in Washington entschieden.“ Er sagte auch: „Die Amerikaner glauben, man kann die Russen klein halten.“

Nach Beginn des Krieges im Februar vergangenen Jahres hatten sich Vertreter Russlands und der Ukraine mehrfach zu Verhandlungen getroffen, unter anderem auch in der Türkei. Nach russischen Angaben kam es dabei auch zu einer Einigung, die allerdings nicht umgesetzt wurde. Moskau warf Kiew vor, die getroffenen Vereinbarungen für eine Beendigung des Konflikts auf Geheiß Washingtons zum Scheitern gebracht zu haben.

Gerhard Schröder: Ukraine musste USA um Erlaubnis fragen

Die Ukraine begründete den Abbruch der Verhandlungen unter anderem mit dem Bekanntwerden der Kriegsverbrechen in Butscha. In dem Ort nahe Kiew wurden Hunderte Leichen von Zivilisten gefunden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte dann per Dekret weitere Verhandlungen mit Russland untersagt. Putin betonte in den vergangenen Tagen, dass es neue Verhandlungen erst geben könne, wenn das Verbot aufgehoben werde.

Schröder war im März 2022 gut zwei Wochen nach Kriegsbeginn ohne Abstimmung mit der Bundesregierung nach Moskau gereist, um mit Putin zu sprechen. Einem damaligen Bericht der „New York Times“ zufolge wurde er im Kreml wie ein Staats- oder Regierungschef empfangen.

Schröder hat den russischen Angriffskrieg zwar stets kritisiert, aber für eine Beibehaltung von Beziehungen zu Russland geworben und wiederholt etwa von Verhandlungsbereitschaft des Kremls gesprochen. Solche Positionierungen und seine Russland-Verbindungen brachten ihm viel Kritik ein. Die Parteiführung der SPD hat sich nach der russischen Invasion immer wieder deutlich von Schröder distanziert und ihn für isoliert in der Partei erklärt. Ein von 17 Parteigliederungen ins Rollen gebrachtes Parteiausschlussverfahren scheiterte aber. (dpa)

"GOTT" ist nicht verhandelbar - Eine kritische-historisch-theologische Betrachtung ...

20. Okt. 2023, Keine Kommentare

Quelle: Jesus - Revoluzzer, Stefan Weinert, Eigenverlag 


Von Stefan Weinert (c)

Gibt es nun eigentlich einen Gott, gibt es den einen (1) Gott, den die drei so genannten abrahamitischen Religionen Judentum, Christum, Islam als ihren Gott beanspruchen? Der EINE, der hört, wenn wir beten, der eingreift, wenn wir bitten, der heilt und Wunder geschehen lässt, der die Weltgeschicke lenkt, Kaiser und Könige einsetzt und wieder abberuft? Haben die Kirchen, die Synagogen, die Moscheen eben recht, wenn sie behaupten, es gäbe einen Gott, ja es gibt nur den einen Gott? Oder ist es so, wie jener junge Frontsoldat, der womöglich das Ostern 1942 nicht mehr erleben durfte, Weihnachten 1941 an seinen Vater, der Pastor war, schrieb? "Vater, es gibt in Stalingrad keinen Gott!" - Was glaubte Jesus von Nazareth, der ein Jude war und blieb. Christ wollte er nie sein?

Seit Ende des 19. Jahrhunderts existiert die These, dass Jahwe (Jehova) in der Antike ein von den Midianitern und Kenitern verehrter Berggott auf der Sinai-Halbinsel war. Laut den biblischen Berichten begegnete dieser Jahwe dem Mose im brennenden Dornbusch in Midian am Berg Horeb. Und Jethro (Jitro), der Schwiegervater des Moses war ein Priester von Midian, also ein „heidnischer“ Priester. Nach dieser These schloss sich Israel dem Glauben an diesen Gott an. Allerdings liegt der Ursprung des Monotheismus (der Glaube an nur den einen Gott) nicht bei dem Volk Israel, auch nicht beim Christentum und auch nicht bei dem Islam, sondern er liegt historisch viel weiter zurück.

Sigmund Freud (*1856 in Wien, + 1939 in London) selbst war österreichischer Jude und musste deshalb nach dem "Anschluss" seines Landes an Deutschland nach England emigrieren. Freud war nicht unbedingt fromm, aber er kannte sich mit seiner jüdischen Religion, mit Religionen im Allgemeinen und mit der Menschheitsgeschichte sehr gut aus. Er schrieb übrigens auch das Buch "Der Mann Moses und die monotheistische Religion", welches ich selbst ich mit großer Begeisterung gelesen habe. In diesem Buch belegt er, dass der Monotheismus nicht eine Erfindung des alten Volkes Israel und damit auch der Juden und in der Folge auch der Christenheit und des Islam ist, sondern dass der "Glaube an einen (1) Gott" aus dem alten Ägypten stammt und Moses selbst ein Ägypter war (Moses = auf Ägyptisch: Sohn), der den Monotheismus weiter tradiert hat. (Unbedingt lesen).

Interessant bei der Frage nach "dem einen Gott", und zu beachten ist, dass auf den ersten Seiten des Tanach (hebräische Bibel), also in Genesis Kapitel 1 - „Elohim“ als Bezeichnung für „Gott“ steht. Elohim (dieselbe Wurzel wie das arabische "Allah") ist schlichtweg das Wort für „Gott“ - und zwar in diesem Fall der Plural = eigentlich „Götter“ - ohne dabei einen bestimmten Gott mit Namensgebung zu meinen. „Am Anfang schuf(en) (die) Elohim die Himmel (ebenso Plural) und die Erde,“ heißt es in Genesis 1,1 und auch in der weiteren Erzählung wird der Begriff „Elohim“ benutzt.

Dann in Kapitel 2, 4 heißt es aber auf einmal: „An dem Tag, als Gott der Herr (Jahwe Elohim) Erde und Himmel geschaffen hat“. Zu Recht wird daher davon ausgegangen, dass es sich hier um zwei verschiedene Schöpfungsberichte handelt. Einmal ist es Gott im Allgemeinen und den nicht Fassbaren (früher Schöpfungsbericht) und zum anderen ist es Gott, der einen Namen bekommen hat (späterer Schöpfungsbericht).

Wie dem auch sei, ist doch eines klar. Zu jener Zeit der Gottesoffenbarung am und im brennenden Dornbusch (um 1200 v. J.) „wimmelte“ es nur so von Göttern und Götternamen. Jeder Stamm, jedes Volk hatte seinen Gott und darüber hinaus gab es noch Götter, die zuständig waren für ganz bestimmte Lebensbereiche. Auch in der griechischen Kultur findet sich dieser Götterkult wieder, wo es neben dem Hauptgott Zeus, dem Vater und König (bei den Römern = Jupiter), noch solche für den Tod (Hades), des Meeres (Poseidon), Fruchtbarkeit (Demeter), Liebe (Aphrodite) und so fort, gab. Dieser Götterkult wird bei den Römern (nur eben mit anderen Namen) fortgeführt. Also „wimmelte“ es auch zurzeit Jesu im Vorderen Orient von unendlich vielen Göttern, zumal Palästina (Land der Philister) und vor allem die Stadt Jerusalem Schmelztiegel aller möglichen Völker, neben den Römern und Griechen (und damit ihrer Götter) war, was sehr schön nachzulesen ist in der Apostelgeschichte 2, 9ff und sich bis heute so gehalten hat.  

Nun ist es bemerkenswert, dass Jesus in dieser religiösen Gemengelage nicht ein einziges Mal den Gottesnamen „Jahwe“ benutzt. Es war in dieser Zeit auch unüblich und gar untersagt, den Namen des einzigen Gottes auszusprechen. Davon berichtet Josephus in seinem Werk „Jüdische Altertümer“, welches im 1. nachchristlichen Jahrhundert entstand: „Da verkündete ihm [dem Mose] Gott seinen Namen, der früher noch keinem Menschen war kundgetan worden. Diesen Namen darf ich nicht aussprechen,“ heißt es dort bei Josephus. Es ist davon auszugehen, dass Jesus diesen Namen Jahwe ausgesprochen hätte, wäre es denn für seine Botschaft und für seine Mission wichtig gewesen. Schließlich unterstellte man/n ihm schon die Gotteslästerung. Warum nicht auch noch Lästerung des Namens Gottes?

Nun könnte gesagt werden, dass ja die vier uns überlieferten Evangelien nicht in der hebräischen oder aramäischen Sprache, sondern in der griechischen Sprache verfasst wurden und der Gottesname „Jahwe“ dann eher mit „Kyrios“ = „Herr“ wiedergegeben worden wäre. Dann aber müsste in den Texten von Matthäus und Co. auch die logische Reaktion der Pharisäer und Schriftgelehrten folgen: Er hat Gottes Namen gelästert. Eine solche Schriftstelle aber gibt es nicht.

Jesus hatte einen anderen Grund, Gott nicht mit dem Namen Jahwe zu benennen. Er nannte Gott den „Vater“, den „Vater im Himmel“. Das gesamte Neue Testament (NT) benutzt den Namen „Vater“ für Gott 261 Mal. Im Alten Testament (AT), dem Tanach, dagegen wird Gott nur knapp 20-mal als Vater bezeichnet. Jesus bezeichnet Gott nicht nur als Vater, sondern als „unseren Vater“, womit er seine Zuhörer, in diesem Falle seine Jünger (engl. = disciples, siehe Disziplin) darauf „einschwört“, dass es also nur einen gemeinsamen Gott geben kann. Gott, so Jesus zu Petrus und den anderen, gibt es nur im gemeinsam und nicht einzeln-egoistisch. Gott ist unteilbar. Gott ist nicht verhandelbar. Gerade in der aktuellen Zeit (2023) soll dies ein wichtiger Hinweis sein!

Nun wusste aber auch schon Jesus, dass jedes Individuum aufgrund seiner frühen Kindheit und persönlichen Lebensgeschichte (siehe oben) seine eigene Vorstellung, sein eigenes Bild von Gott hat (sofern es denn überhaupt an die Existenz eines Gottes glaubt). Gerade deshalb: Egal, wie ihr Gott persönlich seht, er ist euer gemeinsamer Gott, mit allen Facetten und es kann nicht angehen, dass ihr euch gegenseitig die Köpfe einschlagt, nur weil ihr meint, ihr hättet Gott begriffen und der andere sei auf einem Irrweg. Nicht den Kopf sollt ihr euch gegenseitig waschen, sondern die Füße (= Arbeit eines Sklaven). Und darauf läuft es hinaus: Elohim ist nicht nur Jahwe, der exklusive Gott der Juden und der Proselyten, Elohim ist der Vater aller Menschen. Deswegen heißt es auch: Gehet hin und verkündet allen Völkern … Übrigens heißt es nicht: Gehet hin und macht euch die Völker untertan.

Darüber hinaus bestätigt Jesus und nimmt vorweg, was S. Freud, C.G. Jung und andere Psychoanalytiker des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts erkannt haben: Gott ist nicht nur ein Vater, also maskulin, sondern er hat auch (vor allem) mütterliche, also feminine Züge. Und die sind nicht ohne. Und auch Jesus nimmt diese weiblichen Eigenschaften für sich in Anspruch. Kurz vor seinem Tod spricht er diese Worte aus: „Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt!“ (Matthäus 23, 27).

Nun ist und war es immer so, dass es Aufgabe der Mutter war, der Familie, insbesondere den Kindern, die emotionale Wärme und das Gefühl von seelischer Geborgenheit zu geben, so wie es eben der Hahn mit seinem drohenden roten Kamm ist, der mit Schnabelhieben seine Henne(n) und Küken vor äußeren Feinden schützt, während die Henne für das innere Wohl zuständig ist. Im Tanach gibt es einige Belege dafür, dass der Mensch unter den Flügeln Gottes Schutz vor Gefahr und bösen Menschen findet und er geheilt wird und aufblüht. Gott ist also sowohl Vater, als auch Mutter, ist sowohl Mann, als auch Frau (wenn man/frau überhaupt von Gott mit menschlichen Begriffen reden kann), ist zuständig für den äußeren als auch inneren Schutz, für die Physis und die Psyche.

Unweigerlich kommen wir noch einmal auf die Früheste und Frühphase des menschlichen Daseins zu sprechen. Die Mutter ist nicht nur ein Abbild von Gott, sondern sie ist für das werdende und heranwachsende Leben = Gott. Aber die Dyade in der pränatalen Phase mit ihr, die Symbiose in der extrauterinen des Kindes mit der Mutter, wird irgendwann aufgelöst werden müssen. So auch bei der Henne und ihren Küken. Sie können nicht „ewig“ unter den Fittichen der Mutter bleiben. Oder doch? Wenn Jesus von Nazareth die geistliche Elite in Jerusalem auffordert, dem Ruf Gottes unter seine Fittiche nachzukommen, dann ist es genau das, was er in seiner früheren Bergpredigt sagte: "Wenn ihr nicht werdet wie die Kleinstkinder (paidion) …" -

Hier schließt sich der Kreis. „Ich liebe nicht die Alten, sagt Gott, es sei denn, sie wären noch wie Kinder. In meinem Reich will ich nur Kinder, das ist beschlossen. Das ist ewig. Verschrumpfte Kinder, bucklige Kinder, verrunzelte Kinder, weißbärtige Kinder, aller Arten von Kindern, Kinder, nichts als Kinder. In meinem Himmel wird es höchstens Augen von Fünfjährigen geben; denn ich kenne nichts Schöneres als einen reinen Kinderblick.“ (Michel Quoist).  – „Glückselig [gr. makarios], die Reinen [katharsis]  im Herzen, denn sie werden Gott sehen.“ (Jesus in der Bergpredigt)

Und auf diesem Hintergrund noch einmal die Frage: Was nur haben wir aus Gott? Was haben die Kirchen aus der Botschaft des Mannes aus Nazareth, der uns Gott als den VATER vorgestellt hat, werden lassen? Ja, Luthers Reformation war dringend notwendig. Aber sie ging nicht weit genug. Sein „sola scriptura“ richtete sich einzig gegen die kirchlichen Traditionen und Überlieferungen, wie zum Beispiel den Ablass und den Ablasshandel. Nicht aber machte Luther seinen Zeitgenossen deutlich, dass es nur ein einziges Hinweisschild in Richtung „ewigen Lebens“, in Richtung „Gott“ und „Himmel“ gibt: Werdet wie die Kinder und vertraut ALLE Gott dem Vater ALLER!

Tödlicher Glaube - "Religionen sind wohl das Gefährlichste, was es auf der Welt gibt." - Wenn die 'Extremen' die 'Friedlichen' aufhetzen ...

19. Okt. 2023, Keine Kommentare
„Religionen sind wohl das Gefährlichste, was es auf der Welt gibt.“

Dieser Satz stammt von einem Theologiestudenten, dessen Name nicht bekannt ist, dem ich aber in dieser seiner Aussage zustimmen muss. Das einst britische Indien wurde aus religiösen Gründen in Pakistan und Indien und später Bangladesch (Ostpakistan) aufgeteilt. Muslime und Hindu bekämpften sich und die Minderheit der Muslime fühlte sich grundsätzlich benachteiligt. Bis heute schwelen hier die Konflikte - auch wegen der verschiedenen Ethnien.

Merkwürdig allerdings sind die religiösen und tödlichen Konflikte zwischen Juden, Christen und Moslems. Denn alle drei berufen sich auf Abraham als ihren Stammvater. Abraham aber stammt von SEM, einem der Söhne des die Sintflut überlebenden NOAH ab. Somit - und das muss mal deutlich gesagt werden - sind sie alle Semiten. Wenn also das Wort "Antisemitismus" auf den Judenhass, den es leider weltweit immer noch gibt, und auch (fälschlicher Weise) auf den Israel-Hass "begrenzt" wird, ist das sowohl theologisch als auch historisch der falsche Begriff. 


Allerdings haben sich die "Christen" hier insofern abgesetzt, weil sie behaupten, Jesus von Nazareth sei nicht nur ein Prophet (wie ihn der Islam und Koran sehen, siehe z.B. Sure 3 ), sondern Gott in seiner dritten Person persönlich. Ja, die Christen werfen den Juden gar vor, sie hätten durch die Kreuzigung dieses Jesus, auch Gott ermordet (obwohl man einen Gott nicht töten kann). Offiziell bis weit in das 20. Jahrhundert hinein. Die Muslime ihrerseits werfen den Christen Vielgötterei vor, weil sei aus dem "Einen" gleich drei gemacht haben, was in der Tat berechtigt fraglich ist. Die Dreieinigkeit Gottes ist ein Konstrukt der christlichen Kirche, den sie aus dem großen Zusammenhang von Alten und Neuen Testament ableitet. Aber selbst Paulus streitet nicht ab, dass das Christentum seine Wurzel im Judentum hat.

Dennoch haben Judentum und der Islam seit dem 6. Jahrhundert nach Jesus, mehr gemeinsam, als mit den Christen. Denn beide halten an dem EINEN Gott fest, auch wenn er scheinbar zwei verschiedene Namen hat. "ALLAH" und "ELOHIM" haben ein und dieselbe Wurzel. Allah = deutsch: Gott; Elohim = Götter (Plural, der aber nichts mit der christlichen Dreieinigkeit zu tun hat und eines extra Exkurses bedarf). Sowohl die Araber (die später zum Islam konvertierten) als auch die Hebräer (Juden) schreiben von rechts nach links, und beide Religionen beschneiden ihre männlichen Nachkommen. Interessant auch, dass beide Religionen in ihren heiligen Schriften Talmud und Koran viele Gemeinsamkeiten haben.

Zunächst war Mohammed, der Prophet des Islam (etwa 570-632), mit jüdischen Händlern befreundet. Allerdings wollten die jüdischen Stämme um Medina nicht der neuen Religion beitreten – was Mohammed von ihnen erwartete. Die Juden, die sich nicht zum Islam bekehrten, wurden getötet. Doch die gemeinsamen Glaubensgrundsätze (siehe oben) erlaubten in der Folgezeit eine friedliche Koexistenz zwischen Juden und Muslimen. Als ein Volk der "Besitzer der Schriften" waren die Juden Schutzbefohlene, "dhimmi"*) auf Arabisch. Diese mussten zwar eine Reihe von Verboten und Einschränkungen erdulden, waren aber keiner Gefahr an Eigentum und Leben ausgesetzt.

*) Sure 2, 256: „In der Religion gibt es keinen Zwang.“ - „Schutzbefohlener“ (Dhimmi) kann jeder erwachsene, freie Angehörige einer Buchreligion sein, der Verstand besitzt, zum Kampf fähig ist und die Kopfsteuer (Dschisya) zu zahlen vermag. Kinder, Frauen, arbeitsunfähige Männer und Personen, die kein Einkommen haben, brauchen keine Kopfsteuer zu bezahlen.

Solange die „Schutzbefohlenen“ nicht bereit sind, den Islam anzunehmen (Sure 3,19 und 3,110), muss ihnen die Unterlegenheit ihres Glaubens immer wieder vor Augen geführt werden. Den Nichtmuslimen soll ein Leben im Rahmen der islamischen Gesellschaft ermöglicht werden, damit sie schließlich die Vorzüge der Scharia erkennen und sich zum Islam bekehren. Weder aus dem Koran noch aus dem Beispiel Mohammeds oder der ersten Kalifen lassen sich völlig einheitliche Bestimmungen für den Umgang mit den „Schutzbefohlenen“ ableiten. Der „Schutzvertrag“ soll für die ganze Lebenszeit gelten. 

So heißt es im Koran bis heute: "Wer einen dhimmi verletzt, hat mich verletzt, und wer mich verletzt, hat Allah verletzt." Allerdings durften die Juden keine Synagogen bauen, Pferde und Kamele reiten oder mit Muslimen zusammen baden. Und sie mussten sich kennzeichnen, um eine von beiden Seiten unerwünschte Vermischung zu verhindern. Die Kennzeichnung der Juden begann in muslimischen Ländern im 9. Jahrhundert. Um 807 verfügte der Abbasiden-Kalif Harun Al-Raschid, dass Juden gelbe Gürtel zu tragen hätten. Gelbe Kapuzen wurden in den folgenden 50 Jahren zur Pflicht. Um 1005 dienten die Kennzeichnungsvorschriften zunehmend der Demütigung. In Ägypten verordnete der Kalif, dass Juden Glocken an ihrem Gürtel befestigen und eine hölzerne Kalbsfigur (zur Erinnerung an das Vergehen des Goldenen Kalbes) beim Baden um den Hals zu tragen hätten.

Die Besiedelung von Israel beziehungsweise Palästina seit dem Ende des 19. Jahrhunderts erzeugte eine Wende im Verhältnis der Juden und Muslime im Nahen Osten. Freundlich am Anfang und freudig über nahenden Fortschritt, kippten die Emotionen bald in existentielle Angst auf beiden Seiten und in verbreiteten Hass. Der Gründung des politischen Staates Israel 1948 - zudem nicht nur Juden, sondern auch Muslime und Christen und Angehörige anderer Religionen und Atheisten gehören - folgte ein Angriff der arabischen Nachbarländer. Während viele Juden und Araber miteinander auszukommen versuchen, nutzen radikale Gruppen die angespannte Lage aus. Sie schüren die Ängste, um politische Ziele zu erreichen. Diese Aktionen finden oft unter dem Mantel des Glaubens und der Religion statt. Obwohl Islam und Judentum vieles gemeinsam haben und friedlich nebeneinander existieren könnten, werden auf diese Weise Muslime und Juden gegeneinander aufgehetzt. Die religiös begründeten Drohungen schieben einen Keil zwischen die Religionen und die Menschen.

Beide, Juden und Muslime, erheben aufgrund der Historie (Israel und Palästinenser) Gebietsansprüche auf das land am Jordan. Und gewiss gäbe es eine friedliche Koexistenz, würden man/frau die jeweilige Form und Auslegung des Glaubens des Anderen an doch ein und denselben Gott respektieren!  

Quellen: verschiedene und eigene

https://www.planet-wissen.de/kultur/voelker/geschichte_des_juedischen_volkes/pwiejudenundmuslime100.html

https://www.planet-wissen.de/kultur/voelker/geschichte_des_juedischen_volkes/pwiejudenundmuslime100.html

https://germanblogs.de/warum-sind-religionen-haeufig-ursache-fuer-krieg-und-konflikte/

https://www.orientierung-m.de/muslime-verstehen/minikurs/schutzbefohlene/


Über das Recht auf Selbstverteidigung, Kriegsverbrechen im Gaza-Krieg und die Rolle der BRD ...

18. Okt. 2023, Keine Kommentare


Ganz bewusst stelle ich hier diesen Artikel der "Jungen Welt" in den Blog ein, da er zum Diskurs dienen soll. Auch meine ganz persönliche Meinung zum aktuellen Konflikt im - von uns ausgesehenen - "Nahen Osten" trotz Befangenheit hier in versuchter differenzierter Weise kundzutun. Es ist nicht einfach - aber ob Einseitigkeit die richtige Haltung ist, darf gefragt werden. So hat beispielsweise auch die Stadt Ravensburg eine Flagge des Staates Israel an ihrem Rathaus befestigt - ich persönlich hätte aber gerne eine zusätzliche verbale und schriftlich fixierte Aussage, in der auch die andere Seite entweder "verstehend" oder "verdammend" oder sogar mit Flagge ... bedacht wird.

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Quelle des Artikels: Über das Recht auf Selbstverteidigung, Kriegsverbrechen im Gaza-Krieg und die Rolle der BRD. Ein Gespräch mit Norman Paech

Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei einer Regierungserklärung am vergangenen Donnerstag erklärt, Israel habe im Gazastreifen ein »völkerrechtlich verbrieftes Recht auf Selbstverteidigung«. Wo ist das festgelegt?

In Artikel 51 der UN-Charta ist deutlich verankert, dass derjenige, der militärisch angegriffen wird, ein solches Verteidigungsrecht hat. Das stimmt auch in diesem Fall: Israel kann sich gegen den Angriff der Hamas verteidigen, was allerdings mit der Einschränkung versehen ist, dass solch eine Verteidigung immer verhältnismäßig sein muss. Wenn die israelische Armee im Gazastreifen, der ohnehin seit Jahrzehnten abgeriegelt ist, ein wahres Blutbad anrichtet, ist das auf keinen Fall durch das Verteidigungsrecht nach Artikel 51 gedeckt.


Gilt Artikel 51 auch für eine Besatzungsmacht im von ihr besetzten Gebiet?

Ja. Aber der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zwischen Mittel und Zweck ist zentral. Eine Verteidigung hat sich stets innerhalb der Grenzen des humanitären Völkerrechts, die insbesondere in den »Haager« und »Genfer« Konventionen verankert sind, zu halten. Der Angriff ist erfolgreich zurückgeschlagen worden. Wenn die Armee aktuell darüber hinausgeht und erklärt: »Wir vernichten die Hamas«, und der Zivilbevölkerung Energie und Nahrung abschnürt, dann ist das bereits eine Überschreitung des Gebots der Verhältnismäßigkeit und daher völkerrechtswidrig.

Die Hamas und andere palästinensische Fraktionen berufen sich auf das »Recht zum bewaffneten Widerstand gegen die Besatzung«. Was hat es damit auf sich?

Völkerrechtlich gesehen ist auch das eine richtige Forderung, denn die israelische Besatzung ist völkerrechtswidrig und also wie ein Angriff. Nun wird behauptet, der Gazastreifen sei, nachdem die Siedler und die Armee sich 2006 aus dem Gebiet zurückgezogen haben, nicht mehr besetzt. Das stimmt nicht. Die Blockade wird international – auch durch das Auswärtige Amt – als rechtswidrige Besatzung gewertet. Gegen eine solche darf man sich verteidigen. Allerdings auch hier mit der Einschränkung, die Vorschriften des humanitären Völkerrechts einzuhalten. Zivilisten sind absolut tabu, das hat die Hamas verletzt.

Der Gazastreifen ist seit 2007 abgeriegelt, im aktuellen Krieg wurde eine vollständige Belagerung der Bevölkerung verhängt. Wie ist Ihre Einschätzung dazu?

Das ist ein Kriegsverbrechen. Die Abschnürung von Energie, Nahrungsmitteln etc. ist ebenfalls rechtswidrig. Die Blockade war es bisher schon. Diese zusätzlichen Maßnahmen, die eine heftige Verschlechterung der Lebensbedingungen der Zivilbevölkerung in Gaza bedeuten, die bis hin zum Verhungern, Verdursten und Krankheit führen, sind Kriegsverbrechen und völkerrechtlich absolut verboten.

Die israelische Regierung hat am Freitag 1,1 Million Einwohner von Gaza-Stadt dazu aufgefordert, ihre Häuser in Richtung Süden zu verlassen. Wie ist das juristisch zu beurteilen?

Es ist eine totale Verhöhnung des Völkerrechts, wenn man sich dabei auf das Verteidigungsrecht der UN-Charta beruft. Die Allgemeinheit kennt die Situation vor Ort. Es gibt genügend Fotos, die zeigen, dass es faktisch gar keine Rückzugsmöglichkeiten für die Menschen im Norden gibt. Es handelt sich offensichtlich um die Vorbereitung, damit Gaza in Schutt und Asche gelegt werden kann. Das ist ein schweres Kriegsverbrechen, das sieht auch die UNO so.

Macht sich Deutschland an diesen Kriegsverbrechen mitschuldig?

Moralisch auf jeden Fall. Inwieweit das juristisch relevant wird, ist noch nicht klar. Wir hätten aber meines Erachtens nicht nur darauf bestehen müssen, dass die Versorgung der Bevölkerung bei der bevorstehenden Bodeninvasion gesichert ist, sondern alle politischen Hebel in Gang setzen müssen, um Netanjahu und sein furchtbares Kabinett davon abzubringen.

Wo soll das hinführen? Selbst wenn man die Hamas »vernichtet« und den Gazastreifen dem Erdboden gleichmacht, den Widerstand des palästinensischen Volkes wird man nicht brechen können. Mit solch einer Aktion wird nie Frieden in dieser Region eintreten. Das ist nur durch Verhandlungen und den Rückzug aus den besetzten palästinensischen Gebieten insgesamt möglich.

Zu den Namen "ISRAEL" und "JUDEN": Geschichts-, Völker- und Religionskunde ...

17. Okt. 2023, Keine Kommentare
Liebe Leser/innen dieses Blogs,


seit nun 10 Tagen brennt der Nahe Osten (wie wir zu sagen pflegen). Die Region zwischen dem Libanon und der Wüste Sinai - vom Mittelmeer bis zum Jordan - befindet sich im Krieg. In diesem Zusammenhang fallen immer wieder die beiden Begriffe "Juden" und "Israel". Viele Menschen im Westen und überhaupt außerhalb dieser Region, bringen da nicht nur viel durcheinander, sondern sehen beide Wörter auch als Synonyme und begehen daher in der Folge fatale Fehler.

In der Antike, etwa seit 1.000 vor Christus, galt der folgende Grundsatz:

  • jeder Jude ist ein Israelit
  • aber nicht jeder Israelit ist ein Jude

Wenn wir genau hinschauen, gilt das heute in etwa immer noch so. Wie das? Was sind die geschichtlichen Gründe?  

Vor ca. 3.000 Jahren regierte König Salomo, der Sohn des legendären Goliath-Besiegers König David, über die zwölf Stämme Israels. Sie waren gleich den Nachkommen der zwölf Söhne Jakobs, der später den Namen Israel (der mit Gott streitet) erhielt.  Damals wurde das Königreich Israel in zwei Häuser getrennt – und zwar

  • im Süden in das “Haus Juda“ (mit den zwei Stämme Judah und Benjamin), und
  • im Norden in das “Haus Israel“ (mit den zehn übrigen Stämmen).


Das hatte seinen Grund, der hier nachzulesen ist: 1. Buch der Könige, Kapitel 11, Verse 30ff (Altes Testament)



Beide "Häuser" führte seitdem immer wieder Krieg miteinander

Nachdem klar aufgezeigt wurde, dass es in der Antike eine Unterscheidung zwischen Israel und Juda gibt und diese Unterscheidung vor allem mit der Trennung in die beiden Königreiche begann, ist es sinnig, dass das Wort “Jude” (welches die Nachfahren des Hauses Juda, also der zwei Stämme im Südreich sind) erst nach diesem Ereignis auftaucht. Und genauso ist es im Talmud (Altes Testament) auch vorzufinden.

Ungefähr um das Jahr 700 vor Christus wird das Haus Israel (also alle zehn Stämme im Norden) durch das Reich Assyrien aus dem Land und in die Verbannung weggeführt und kehrte/n nie wieder in das gelobte Land zurück. Bis heute (2023) gelten sie als verschollen. Einer dieser zehn Stämme war der Stamm DAN. Es gibt Historiker, welche Dänemark (Danmark) mit diesem Stamm in Verbindung bringen. 

Nur das südliche Haus Juda mit den beiden Stämmen Judah und Benjamin (also die Juden) sind zu diesem Zeitpunkt in der ursprünglichen Region (also im Süden) zurückgeblieben. Aber auch sie wurden Schritt für Schritt und endgültig 597 vor Christus in die Verbannung nach Babylonien durch den König Nebukadnezar weggeführt. Nach jüdischer Zeitrechnung war das das Jahr 3.023.

Nach einer gewissen - wenn auch sehr langen Zeit - bei den "Rivers of Babylon" Euphrat und Tigris, durften sie aber, also das Haus Juda, wieder zu den von der Gefangenschaft noch im Land übriggebliebenen Juden zurückkehren. Daher man/frau in diesem Zusammenhang beim Propheten Nehemia Kapitel 1 Vers 2 lesen: "Da kam Hanani, einer von meinen Brüdern, er und einige Männer aus Juda. Und ich fragte sie nach den Juden, den Entronnenen, die von der Gefangenschaft übriggeblieben waren."

Diese Rückkehr hielt aber nicht lange an und das Haus Juda, also die Juden, wurden erneut aus dem Land in alle vier Himmelsrichtungen zerstreut – dieses Mal für eine viel längere Zeit von ca. 2.000 Jahren, bis am 16. Mai 1948 der Staat ISRAEL gegründet wurde. Im Vorfeld der Staatsgründung - seit 1897, dem ersten "Zionistenkongress in Wien", gab es von der Weltgemeinschaft immer wieder Vorschläge, wo sich die Juden als Staat niederlassen könnten. Sogar die Insel Madagaskar oder ein Gebiet in Sibiriern wurden dafür vorgeschlagen. Doch das kam für die jüdische gemeinschaft nie in Frage.

Der große Unterschied - jetzt auch einmal aus zusätzlicher religiöser Sicht - zwischen den beiden Häusern Israel und Juda ist also: Juda ist ins verheißene Land zurückgekehrt – einmal zu Zeiten Esras und Nehemias und dann das zweite Mal 1948. Das Haus Israel (zehn nördlichen Stämme) ist nicht zurückgekehrt, nicht in der Antike und auch nicht in der Neuzeit – bis auf diesen Tag.

Die zurückgekehrten Juden, die sich heute in dem demokratischen “Staat Israel” befinden, sind hauptsächlich Nachfahren aus den zwei Stämmen des Hauses Juda, aber kaum aus den Nachfahren der restlichen zehn Stämmen Israels.

Wenn man/frau also heute, nach der Rückkehr der Juden von der Erfüllung biblischer Prophezeiungen spricht, sollte man unbedingt verstehen, dass nur ein Bruchteil der Nachfahren der zwölf Stämme (nämlich nur zwei von zwölf Stämmen) in das verheißene Land zurückgekehrt sind. 




Aktualisiert: Noch ist Polen nicht verloren - „Jeszcze Polska nie zginęła“.

16. Okt. 2023, Keine Kommentare

Ein Felsengebirge der Erleichterung wird auch der 74-jährigen Filmemacherin Agnieszka Holland, die jüdischer Herkunft ist, anlässlich vom Herzen gefallen sein. War sie doch in den letzten Wochen wegen ihres Filmes "Die grüne Grenze" (zu sehen auf der Viennale), der die brutalen Rückstoß -und Abschiebe-Methoden von Flüchtlingen seitens polnischer Grenzschutzpolizisten an der polnisch-belarussischen Grenze thematisiert, Ziel von Hass, Verhetzung und verbaler Gewalt und das Opfer einer Regierungs-gesteuerten Propagandakampagne, die wesentlich mit antisemitischem Treibstoff in Bewegung gehalten wurde. Aber auch vor Vergleichen mit dem Nationalsozialismus schreckten die polnischen Mini-Goebbels nicht zurück, die Holland wegen ihres kommunistischen Vaters als Putin-Handlangerin diffamiert hatten.  So twitterte Justizminister Zbigniew Ziobro im September, als der Film den Spezialpreis der Jury beim Filmfestival in Venedig bekam: "Während des Dritten Reichs produzierten die Deutschen Propagandafilme, in denen Polen als Banditen und Mörder dargestellt wurden. Heute haben sie dafür Agnieszka Holland."

Kenner der polnischen Politszene vermuten sogar, dass die Hasstiraden gegen die Filmemacherin, deren Werk "Hitlerjunge Salomon" 1990 für den Oscar nominiert war, verantwortlich sein könnten für die Wahlschlappe der PiS. Was zumindest ein schöner Gedanke ist, dass Kunst die Macht hat, die Verhältnisse umzukehren oder zumindest dabei das Zünglein an der Waage zu sein. (Rundbrief "profil")



https://www.handelsblatt.com/politik/international/wahl-in-polen-polen-entscheiden-sich-fuer-europafreundliche-parteien-machtwechsel-mit-tusk-an-der-spitze-ist-moeglich/29442832.html


Wien. Die 30 Millionen Stimmberechtigten Polinnen und Polen haben am Sonntag mehrheitlich proeuropäische Abgeordnete ins Parlament gewählt. Laut Exit-Polls bleibt die bisher regierende Recht und Gerechtigkeit (PiS) zwar stärkste Partei. Sie büßte im Vergleich zu 2019 jedoch ein. Bestätigt die Auszählung die Resultate aus den Polls, verliert die Partei nach acht Jahren ihre absolute Mandatsmehrheit im Sejm.

Die aus drei Bündnissen bestehende Opposition unter Führung des ehemaligen Regierungschefs Donald Tusk hätte dann eine absolute Mehrheit erreicht. Tusks Bürgerkoalition (KO) schnitt mit 31 Prozent der Stimmen besser ab als in den Umfragen prognostiziert.

Außer für Ungarn ist das voraussichtliche Wahlresultat für Polens wichtigste europäische Verbündete in doppelter Hinsicht eine gute Nachricht: Kiew kann sich freuen, dass die anti‧ukrainischen Positionen der Konfederacja, die auch die PiS aus wahlkampftaktischen Gründen punktuell aufnahm, keinen Widerhall fanden.

Sollte die Oppositionsallianz an die Macht kommen, wird dies auch in Berlin und Brüssel äußerst positiv aufgenommen werden. Die PiS stritt sich in der Frage der Rechtsstaatlichkeit erbittert mit der EU. Wer ihre Rhetorik zum Nennwert nahm, konnte den Eindruck gewinnen, Deutschland stelle eine gleich große Bedrohung dar wie Russland.

PiS gibt sich noch nicht geschlagen

Trotz des sich abzeichnenden Machtverlusts sprach der starke Mann der PiS, Jaroslaw Kaczynski, vor fähnchenschwingenden Anhängern von einem Sieg. Der Weg zu einer dritten Regierungszeit sei weiterhin offen. „Das ist noch nicht das Ende“, rief der 74-Jährige seinen Anhängern zu.

Der PiS fehlen jedoch die Partner. PiS-Strategen sagten inoffiziell, man werde versuchen, einzelne Abgeordnete der Opposition abzuwerben, und so auf eine Mehrheit kommen. Dies funktioniert aber nur bei einem knappen Ergebnis.

In Polen liegt die national-konservative Partei PiS von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki bei der mit Spannung erwarteten Parlamentswahl leicht vorne. Doch laut Prognosen hat das Oppositionsbündnis um Donald Tusk eine klare Mehrheit.

Dabei geht es um Dutzende von Milliarden, die Polen dringend braucht: Das Land hat über eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen und die Armee als Antwort auf den Krieg im Nachbarland stark ausgebaut. Das von der PiS ausgelöste rechtsstaatliche Chaos kann aber auch die Opposition nicht leicht ordnen.

Eine Chance, an die Macht zu kommen, haben Bürgerkoalition, Dritter Weg und Lewica nur dann, wenn sie sich nicht auseinanderdividieren lassen. Die PiS wird genau das in den nächsten Wochen versuchen. Erschwert wird die Aufgabe dadurch, dass die Parteiführer Positionen unter einen Hut bringen müssen, die vom moderat konservativen Zentrum bis weit nach links reichen.

Die Strategie ist eine Antwort auf die Dominanz der PiS, die einen Machtwechsel erheblich erschwert. Die Regierungspartei hat den öffentlichen Rundfunk zum Propagandainstrument umfunktioniert. Der staatlich kontrollierte Erdölkonzern Orlen kaufte die größte Gruppe von Regionalzeitungen und brachte diese auf Regierungslinie. Oppositionsnahe Medien wurden ökonomisch ausgehungert. Dennoch blieb die Landschaft deutlich vielfältiger als etwa in Ungarn: Nicht zuletzt dank ihrer ausländischen Besitzer konnten zwei große Fernsehkanäle überleben und ein Gegengewicht bilden.

Sie trugen dazu bei, dass die Polen an den Urnen das politische Zentrum stärkten. So verlor auch das oppositionelle Linksbündnis Lewica Stimmen, während die Parteienallianz Dritter Weg mit 13,5 Prozent zu den großen Gewinnern gehört. Darin haben sich zentristische, moderat katholische und bäuerliche Kräfte vereint.

Osten des Landes wählt PiS

Da auch Tusks KO Anstrengungen unternahm, Wähler außerhalb der Metropolen anzusprechen, ist der Stadt-Land-Graben dieses Mal deutlich weniger ausgeprägt als bei früheren Urnengängen. Allerdings gewann die PiS in sämtlichen östlichen Regionen, die Opposition im Westen. Dies spiegelt die nach dem Zweiten Weltkrieg vorgenommene Verschiebung des Staatsgebiets, zu denen seither auch ehemals deutsch geprägte Gegenden gehören.

Entscheidend für den Wahlausgang dürfte die hohe Mobilisierung gewesen sein. Die Opposition brachte ihre Leute an die Urnen, indem sie eine Richtungswahl zwischen dem Weg in die Diktatur und der Rückkehr zur Demokratie ausrief. Sie sprach auch Frauen stark an. Die konservative Gesellschaftspolitik und vor allem das 2021 eingeführte Abtreibungsverbot hat viele Polinnen verängstigt und wütend gemacht.

Die PiS versuchte ihrerseits, die Kernwähler und -wählerinnen an die Urnen zu bringen, indem sie nicht nur die beiden Parlamentskammern neu bestellen, sondern auch über vier Vorlagen abstimmen ließ. Darin stellte die Regierung nach ungarischem Vorbild vier tendenziös formulierte Fragen über ausländische Investoren, das Rentenalter und zum Schutz der Grenzen.

Die Mobilisierungsstrategie der Regierungsgegner ging besser auf: Laut dem Exit-Poll lag die Stimmbeteiligung bei 73 Prozent. Dies wäre ein absoluter Rekordwert, der den bisherigen von 1989 um mehr als zehn Prozentpunkte überträfe. An den „Volksbefragungen“ beteiligten sich hingegen nur 40 Prozent, womit sie ungültig sind. Die Wählerinnen und Wähler der Opposition boykottierten sie offenkundig größtenteils.

Präsident Duda muss das Parlament innerhalb eines Monats einberufen. Danach hat zunächst die stärkste Partei, also die PiS, 28 Tage, um eine Mehrheit zu finden.

Die Wurzeln des deutschen Antisemitismus und dessen Stereotypen liegen dort, wo sie niemand vermutet ...

15. Okt. 2023, Keine Kommentare

Von Stefan Weinert (c)


Während der deutsche Oskar Schindler einst über 1.000 Juden vor dem Weg in die Gaskammern von Auschwitz bewahrte, hatte die „Lichtgestalt“ des Mittelalters und der große Reformator Martin Luther durch seine Traktate, Schriften, Predigten und Bücher, genau das Gegenteil getan. Jedoch nicht tausendfach, sondern zu sechs Millionen und noch mehr 

Martin Luthers antisemitischen Äußerungen, in Tischreden, Traktaten, Schriften und Büchern, wurde nicht – wie immer wieder offiziell bis in die Gegenwart behauptet wird – von den Antisemiten des Mittelalters, des Deutschen Reiches, der Weimarer Republik, des „Dritten Reiches“, der Bundesrepublik Deutschlands und Europas „instrumentalisiert“ (= missbraucht, benutzt), sondern im Gegenteil: Dr. Martin Luther hat seinen Antisemitismus dem Deutschen und Europäer so eingeimpft, eingebläut und unauslöschlich mit auf den Weg der zukünftigen Geschichte gegeben, dass auch die Nazis und die sie unterstützenden lutherischen Christen - in der Tradition des Reformators – die Juden für die Not ihrer jeweiligen Zeitepoche verantwortlich machten: „Die Juden sind unser Unglück!“. So lässt es auch Professor Harald Lesch in seiner dreiteiligen Dokumentation „500 Jahre Reformation“ von einem Historiker ganz offiziell transportieren, wenn dieser meint, Julius Streicher hätte in den Nürnberger Prozessen 1945 Luther instrumentalisiert. Nein, das hat er nicht, sondern er, Streicher, hat sich (leider) zu Recht auf Luther berufen können. „Luther und die Juden, das ist ein bedrückendes Kapitel“, sagt Harald Lesch im Teil III dieser Dokumentation. (ZDF-Info, 20. Januar 2019) Eine wirkliche Vertiefung und Verarbeitung dieses „bedrückenden Kapitels“ findet aber durch ihn auch hier nicht statt.  

Kaum aber dürfte bekannt sein, dass Martin Luther auch die Arbeitsethik „der Deutschen“ vor 500 Jahren festgelegt hat. „Made in Germany“ leitete er aus der Bibel ab. Das Thema „Arbeit“ spielt gegen Ende der Weimarer Republik nicht nur eine wichtige, sondern auch verheerende und abgrundtiefe Rolle.

Seit dem 12. Jahrhundert kam zu dem religiös begründeten Judenhass auch noch der aus wirtschaftlichen Gründen hinzu. Das bis heute noch wirksame Stereotyp von den Juden als "Wucherern", stammt aus dieser Zeit. Von der „christlichen Wirtschaft“ ins Abseits gedrängt, musste sich die jüdische Bevölkerung vom Trödelhandel und Kleintierzucht ernähren. Eine besondere Rolle spielte der aus dieser Not heraus geborener Geldhandel gegen Zinsen, der der christlichen Bevölkerung zunächst verboten war (später aber aufgehoben wurde) und den auch das Alte Testament untersagt. Demnach durfte kein Jude von einem Juden Zinsen verlangen. Von einem Christen schon. So jedenfalls legten es die damaligen Rabbiner aus.  Während des 14. Jahrhunderts verurteilten Päpste und Konzilien wiederholt diesen, als "jüdischen Wucher" verschrienen Geldhandel, übersahen dabei aber, dass sie selbst durch ihre Politik die Juden in diese Situation gebracht hatten, und leisteten auf diese Weise den Feindschaften christlicher Schuldner gegenüber ihren jüdischen Gläubigern Vorschub. Kein Wunder also, dass dem Deutschen der Jude als der nicht nur verstockte, sondern nun auch noch als der geldgierige Mensch galt, der die Notlage seiner christlichen Umwelt erbarmungslos auszunutzen wusste. Diese absolut pervertierte Darstellung der Realität, verfestigte sich durch die Jahrzehnte und Jahrhunderte in das gesellschaftliche Bild vom Juden und findet sich sehr prominent in Shakespeares (1564 bis 1616, also nach Luthers Leben) 'Kaufmann von Venedig', wieder. In diesem Schauspiel   wird das Thema „Gnade vor Recht“ behandelt, wobei der Dichter die Gnade des Neuen Testaments dem Recht des Altes Testaments gegenüberstellt.

„Vor mir tat sich die Hölle“. Das war das Ergebnis meiner Recherchen zum Thema "Martin Luther und der deutsche Antisemitismus". Gleichzeitig kam ich zur bitteren Erkenntnis, dass Martin Luther und seine (!) Kirche, Garant für den Holocaust Hitlers gewesen ist. Den "Antijudaismus" gab es schon weit vorher - seit der frühen christlichen Kirchengeschichte. Doch martin Luther hat aus dem Antijudaismus (Andersgläubigkeit), den ANTISEMITISMUS gemacht und die Juden zu einer "anderen Rasse, die durch das Blut weitergeben wird" degradiert,

„Nietzsche hat über die Deutschen gesagt: ‚Ein Volk, das sich der Intelligenz eines Luther unterordnet!‘ – Nein Hitler ist kein Zufall, kein illegitimes Unglück, keine Entgleisung. Von ihm fällt ‚Licht‘ auf Luther zurück, und man muss diesen weitgehend in ihm wiedererkennen. Er ist ein echtes deutsches Phänomen.“ (Thomas Mann, Tagebucheintrag vom 20. Oktober 1937). –

Schon zu Lebzeiten Luthers gab es in Kirche und Staat wie gesagt einen bereits 1.400 Jahre alten Antijudaismus. Durch seine theologische Interpretation und heilsgeschichtliche auf Jesus Christus bezogene Herangehensweise an die „Judenfrage“, ließ der Reformator den Antijudaismus eben zum religiösen "Antisemitismus“ werden. Weil die Juden Jesus nicht als ihren Messias akzeptieren, sind sie verdammt und verloren. Weil sie verdammt sind, sind sie des Teufels. Weil sie des Teufels sind, ist in ihnen rein nichts Gutes zu finden und selbst ihr Wille zur christlichen Taufe, ist ein Täuschungsmanöver. 

Das war dann nicht mehr nur religiös begründet, sondern rein rassistisch.  Luther hat seine Aussagen wider die Juden nachträglich nie in Frage gestellt und auch nie widerrufen, sondern diese bis vier Tage vor seinem Tod öffentlich gepflegt. Ich bin beileibe nicht der Erste, der dies feststellen muss. Viele Autoren vor mir haben den Sockel, auf den Luther seit 1517 gehievt wurde, abgetragen und den Lack der übermächtigen Figur Schicht für Schicht entfernt. Martin Luther hatte nicht „eben auch ein paar Schattenseiten“, wie seine Verehrer und Verteidiger bis heute meinen, sondern durch sein gesamtes öffentliches Leben (Reden, Handeln, Schreiben) von 1505 bis zu seinem Tod 1546 konterkarierte er das, was er ins Deutsche übersetzt hatte. Die Bibel. Ein "Luther-Denkmal gehört nicht nur nach Worms und Wittenberg, sondern auch und gerade nach Dachau, Treblinka, Ravensbrück (Frauen-KZ) und Auschwitz!   

Um auf Luthers letzte Predigt zurückzukommen. Im Januar 1546 kam "Martin Luder" (so sein ursprünglicher Name) von Wittenberg nach Eisleben, um einen Streit in der Mansfelder Familie zu schlichten, was ihm auch gelang. Da es ihm aber gesundheitlich nicht gut ging, blieb Luther in Eisleben, wo er am 14. Februar 1546 einen Gottesdienst abhielt. Während der Predigt erlitt Luther einen Schwächeanfall, so dass er die Predigt abbrach und nur noch eine „Vermahnung wieder die Juden“ verlesen konnte. Der Predigttext war aus Matthäus 11: „Kommt her zu mir (Jesus) alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“ Und welch ein Widerspruch, welch ein Konterkarieren der schönsten aller Jesus Worte m Neuen Testament, wenn Martin Luther nun der Gemeinde folgende Worte vorträgt: „Wollen sich die Juden zu uns [nicht „zu Jesus“] bekehren und von ihrer Lästerung, und was sie sonst getan haben, ablassen, so wollen wir (dito) es ihnen gerne vergeben: wo aber nicht: so wollen wir sie auch bei uns nicht dulden, noch leiden.“ (zitiert bei Andreas Pangnitz,  „Luthers Judenfeindschaft“).

Schon längst hätte ich mich mit dem Antisemitismus des Dr. Dr. Martin Luthers intensiv beschäftigen müssen. Spätestens ab dem Zeitpunkt wo klar war, in welcher prunkvollen (Qualität) und ausführlichen (Quantität) Weise die evangelische und christliche Welt gedachte, den großen Reformator 500 Jahre nach Veröffentlichung seiner 95 Thesen in Wittenberg zu feiern, musste ich es tun. Und nicht nur das Jahr 2017 sollte und musste für dieses „Hochamt“ Luthers herhalten, sondern die gesamten zehn Jahre zuvor wurden als „Jubeldekade für Luther“ ausgerufen und gefeiert. 

Bei meinen Recherchen tat sich mir im wahrsten Sinne des Wortes die „Hölle“ auf, so dass ich den Arbeitstitel meines Manuskriptes zu dem Buch mit dieser Thematik immer wieder änderte und verschärfte. Luther schickte nicht nur das Hab und Gut der Juden seiner Zeit und darüber hinaus, sondern auch sie selbst – vom Kleinkind bis zum Familienvorstand – in das Feuer. Und das, was nicht brennbar war, sollte mit Sand zugeschüttet werden. Geistig behinderte Kinder und Erwachsene waren für ihn nur ein „seelenloses Stück Fleisch“, das ebenso ins Feuer gehörte. So tat es denn auch Dr. Joseph Mengele, der KZ-Arzt, 400 Jahre später, als er im Konzentrationslager Auschwitz ein gerade entbundenes Kind unter der Bettdecke der Mutter, die das Baby verbergen wollte, hervorzog, und direkt lebendig ins Feuer warf.

Sie alle – Juden und Behinderte - schrieb Luther dem Teufel zu, sie selbst alle waren für ihn Teufel. Das Wort „Teufel“ benutzte Martin Luther im Laufe seines Lebens sehr häufig. Und zwar all denjenigen gegenüber, die nicht mit seinen persönlichen theologischen, politischen und gesellschaftlichen Überzeugungen d’accord gingen. Vom Juden, der sich nicht auf den „dreieinigen Gott“ taufen lassen wollte, sondern an dem Einen, an „G’tt Jahwe“ (Jehova ist eine falsch vokalisierte Übersetzung) festhielt, über die Bauern samt ihrem Führer Thomas Müntzer, den Behinderten, bis hin zum Papst, waren sie alle – wie ich oben schon bemerkte - des Teufels Kinder und Teufel selbst, die auf das Ärgste und mit allen Mitteln zu bekämpfen und auszumerzen seien.

„Beliebt ist der Hinweis darauf, dass die schlimmsten antisemitischen Ausfälle Luthers aus seinen letzten Jahren stammen, so dass man zwischen einem judenfreundlichen frühen Luther, dem eigentlichen Reformator, und dem alten, verbitterten Judenfeind unterscheiden müsse. Diese Erklärung läuft jedoch darauf hinaus, die Katastrophe psychologisierend zu verharmlosen.“ (Andreas Pangritz in „Luthers Judenfeindschaft“, Seite 1)

Die Relativierung und Verharmlosung eines – wie ich feststellen muss - bis heute tödlichen Virus’ ging mir einfach zu weit, und ich begann mit meinen Nachforschungen. Und wie gesagt. Es war wesentlich schlimmer als geahnt. Unter der Prämisse meines Ergebnisses, hätte ein „Lutherjahr“ mit diesem „Jubelkonzept“ und eigener Briefmarke, niemals stattfinden dürfen. Und die davor liegende Dekade hätte vielmehr dazu genutzt werden sollen, nicht nur die Parallelität, sondern vor allem die Kausalität zwischen Luthers Antisemitismus’ und dem Holocaust“ herzustellen, es zuzugeben und aufzuarbeiten.

Die Evangelische Kirche (DEK) damals, wie heute die EKD, hat es nie vermocht, sich von Luther und seinem Antisemitismus bei gleichzeitiger Anerkennung von großer Schuld, zu distanzieren. Luthers Verdammung der Juden fand nicht erst in seinen „letzten“ Jahren statt, sondern – wenn auch noch nicht so plakativ, offen und schonungslos wie 1543 – theologisch und christologische verpackt. Der EKD tut es vielmehr Genüge (Synode 2000), sich von dem Antisemitismus Adolf Hitlers und dem Versagen ihrer Kirche von 1932 (Reichstagswahlen im Juli und November) bis 1945 abzugrenzen, blendet jedoch aus, dass ohne Luthers Judenhass, den seine Kirche bereits in der Weimarer Republik weiter transportiert hatte, Hitler und die NSDAP niemals an die Macht gekommen wären, und somit die Shoa und der Holocaust gar nicht hätten stattfinden können.

"Luther war ein großer Mann, ein Riese. Mit einem Ruck durchbrach er die Dämmerung, sah den Juden, wie wir ihn erst heute zu sehen beginnen." (Zwiegespräche zwischen Adolf Hitler und mir, von Dietrich Eckart, München 1924; S. 34).

Diese einst von Adolf Hitler geäußerte Ansicht war deckungsgleich mit der Sicht der Evangelischen Kirche während und zum Ausgang der Weimarer Republik. Martin Luther war für sie ein von Gott gesandter Jesus 2.0, und ebenso war es nun auch Adolf Hitler, der von Gott gesandt war, um den Gläubigen den rechten Weg zu weisen und um das deutsche Volk zu retten. Vor allem, die sich aus der Evangelischen Kirche rekrutierenden „Deutschen Christen“ (DC) sahen Jesus – Luther – Hitler in einer Reihe.

„Die Deutschen Christen (DC) waren eine rassistische, antisemitische und am Führerprinzip orientierte Strömung im deutschen Protestantismus, die diesen von 1932 bis 1945 an die Ideologie des Nationalsozialismus angleichen wollte. Sie wurde 1931 als eigene Kirchenpartei in Thüringen gegründet und gewann 1933 die Leitung einiger Landeskirchen in der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK). Mit ihrer Gleichschaltungspolitik und dem Versuch, durch die Übernahme des Arierparagraphen in die Kirchenverfassung Christen jüdischer Herkunft als Judenchristen auszuschließen, löste sie den Kirchenkampf mit anderen evangelischen Christen aus. Diese gründeten daraufhin im Mai 1934 die Bekennende Kirche, die die DC als Häretiker betrachtete und aus der Kirchengemeinschaft ausschloss.“ Quelle: wikipedia

Viele – auch offizielle – Vertreter der Evangelischen Kirchenwelt relativieren und rechtfertigen bis heute - gemeinsam mit einigen Historikern - den „späten Judenhass“ des Reformators. Luthers Hass auf die Juden wird dabei begründet allein und ausschließlich mit a) nie verwundener Enttäuschung (Härte und Verbitterung), weil die jüdische Reaktion auf seine Reformation nicht so war, wie er sich erhoffte, nämlich dass die Juden sich christlich taufen lassen würden, und  b) mit seinem Mangel an klarem Urteilsvermögen aufgrund seines fortgeschrittenen Alters, so dass er sich also zu seinen antisemitischen Äußerungen und Schriften  hat „hinreißen“ und c) dass Luther ein Kind seiner Zeit war, in der Judenhass salonfähig  und aus dem Alltag nicht wegzudenken  war.  

Andere Historiker allerdings deuten Luthers Kehrtwende zum Judenhass als taktische Maßnahme, um seine Reformation nicht zu gefährden. Eigentlich, so meinen sie, sei es keine Kehrtwende, sondern ein sich „outen“ von dem, was schon immer und latent in Luther vorhanden war: Der Jude war für Luther lediglich ein Objekt, dass zum Glauben an Jesus Christus zu missionieren sei. Für ihn war der Jude, solange er Jude war, kein von Gott geliebtes Individuum. Und ließ der Jude sich nicht zum Christentum bekehren, dann zeige er sich als Parasit, der das Volk aussauge, und ließe so sein wahres Gesicht erkennen. Luthers spätere und angebliche Nebel umnachteten Judenschriften (quasi „Ausrutscher“) wurden bereits zu seiner Zeit einige Male für lokale Pogrome gegen Juden benutzt. Antisemiten benutzten sie im Kaiserreich ab 1876 zur Ausgrenzung von Juden. Nationalsozialisten und „Deutsche Christen“ legitimierten und unterstützten damit die staatliche Judenverfolgung, besonders die Novemberpogrome von 1938.  „Deutsche Christen“ forderten christlich getaufte Juden auf, ihre Gemeinschaft (= Kirche) zu verlassen, denunzierten sie oder schlossen sie von sich aus, und schickten sie somit ins KZ und in das sichere Gas!

Martin Luthers 450. Geburtstag am 10. November 1933 kam den Nationalsozialisten gerade recht. Nach der Machtergreifung der NSDAP im Januar 1933 (Hindenburg ernannte Hitler ohne Not zum Reichskanzler und meinte, wie auch von Papen, dass man Hitler nach zwei Monaten in „die Ecke gedrückt hätte, dass es nur so quietsche.“ - Wilfried von Bredow, Thomas Noetzel: Politische Urteilskraft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2009).

Die Nazis ließen den runden Geburtstag des Reformators mit einem „Deutschen Luthertag“ im ganzen Land feiern. „Für meine Deutschen bin ich geboren, ihnen will ich dienen“ – dieses Zitat Luthers aus der Zeit seines Aufenthalts auf der Wartburg 1521 (also in jungen Jahren) steht auf einer Gedenkplakette, die eigens für den Luthertag geprägt wurde. Es ist auch auf dem „Cover“ der „Richtlinien der deutschen Christen“ von 1932 zu finden.

Aufgrund des verlorenen Weltkrieges von 1914 bis 1918, der „Dolchstosslegende“, in der das „bolschewistische und das internationale Judentum“ eine große und unsägliche Rolle spielten, dem Aufrüstungsverbot und der über hohen Reparationszahlungen (Versailler Vertrag), war auch ein Adolf Hitler 400 Jahre nach Martin Luther sehr verbittert und erzürnt, und hat dies alles nie verwunden. Diese tiefe innere Verwundung führte dazu, dass sein klares Urteilsvermögen so sehr litt, dass er sich dazu hinreißen ließ, das Buch „Mein Kampf“ zu schreiben, den Holocaust und seine Durchführung mit all seinen grausamen Nebenerscheinungen an 6.000.000 Juden zu befehlen, die höchstmögliche Härte gegen die Menschlichkeit zeigte, und darüber hinaus noch für den Tod von weiteren 44.000.000 Menschen hauptverantwortlich war. Das alles sei zwar sehr schlimm, doch wenn man bedenkt, dass Hitler enttäuscht, verhärtet, geistig nicht klar war, dann muss man verstehen, dass er so geredet, geschrieben und gehandelt hatte.  Vorsicht: bittere Satire!

Das jedenfalls wäre das Ergebnis der Luther-Logik hinsichtlich der Entstehung Hitlers Antisemitismus’. Damit wäre das, was Hitler und seine Gefolgsleute 400 Jahre später den Juden, den Sinti und Roma, den Homosexuellen, den Politischen angetan hatte, ein Verhalten, das nach unserem nachträglichen Verständnis verlange, und also nicht mehr als ein entschuldbarer „Vogelschiss“ in der Geschichte Deutschlands sei. Die AfD lässt herzlich grüßen.

Es muss festgestellt werden, dass Luther mit seiner Reform der Kirche auf mindestens der halben Strecke stehen geblieben ist. Er war ein Doktor der Theologie und kannte nicht nur die Schriften des Alten Testamentes, sondern auch die des Neuen Testamentes, vom Evangelium des Matthäus bis hin zum Brief an die Hebräer und der Apokalypse des Johannes. Er hatte sie alle in die "deutsche" und damit für sich und seine Zeitgenossen unmissverständliche Sprache übersetzt, und dennoch an der Institution „Kirche“ in ihrer Pyramidenform und den monetären Berufen des Pastors, Pfarrers und Bischofs festgehalten.

Die Kirchen (vor allem die evangelischen und –reformierten und auch frei-evangelischen) haben im Laufe der Jahrhunderte und vor allem im 20.ten Jahrhundert von 1933 bis 1945 gegenüber den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern und gegenüber der jeweiligen Politik dermaßen versagt, dass ein Schweigen zur Verharmlosung und Relativierung des "antisemitischen Luthers und seiner antisemitischen Kirche" eben diesen gleichkäme und die Verleugnung und Verdrängung der kirchlichen Untaten, besser gesagt: Nichttaten, und auch die fehlende Aufarbeitung dieser kirchlichen Versagen mit deckt. "Wer schweigt, scheint zuzustimmen." (Papst Bonifatius VIII, 1235 - 1303).

1543 forderte der Reformator die evangelischen Fürsten mit seinem „Sieben-Punkte-Katalog“ zur Versklavung, Vertreibung und Vernichtung der Juden auf und erneuerte dazu die judenfeindlichen Stereotype, die er 20 Jahre zuvor noch verworfen hatte. Damit überlieferte er diese in die Neuzeit (!). Kurz zuvor, im Januar 1543, veröffentlichte Luther seine Schrift "Von den Juden und Ihren Lügen" - und es folgten weitere Schriften. Wohl einer Jubelfeier 480 Jahre später wert. Satire!

Quelle: LUTHERS LISTE – Der Reformator und seine Kirche als Garanten für den Holocaust - Von Stefan Weinert © 2019


GAZA - Wer die Geschichte ausklammert, der exkludiert auch sich selbst mit seiner Meinung ... (siehe auch Ukraine)

15. Okt. 2023, Keine Kommentare


Zusammengestellt und ergänzt von Stefan Weinert

Blogger: Um das aktuelle Geschehen in Nahen Osten - zwischen den Golanhöhen im Norden und der Wüste Sinai im Süden - inklusive der verbalen und demonstrativen Reaktionen im Ausland einigermaßen einordnen und bewerten zu können, ist die Kenntnis über die Geschichte (vergleiche den Konflikt im östlichen Streifen der Ukraine/Russland) von Gaza ungemein wichtig. Sie nicht mit einzubeziehen, ist tödlich - und das in doppeltem Sinne (siehe Russland/Ukraine)



Die Stadt Gaza war in der frühen Antike ein bedeutendes Handelszentrum an der Schnittstelle von Afrika, Asien und Europa. Die Philister hatten das Gebiet im 12. Jahrhundert v. Chr. im Zuge des sogenannten Seevölkersturms von Ägypten übernommen und bauten es zum Kern ihres Siedlungsgebietes aus.



Palästina (das Wort leitet sich von dem Neu-Ägyptischen "Peleset" = Philister ab) um das Jahr 1150 v. Chr.


Ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. wechselte in kurzer Folge die Herrschaft verschiedener Reiche aus Ägypten oder Syrien/Mesopotamien über das Gebiet und die Perser beherrschten das Gebiet ab dem späten 6. Jahrhundert v. Chr. Alexander der Große eroberte die sich ihm heftig widersetzende Stadt Gaza im Jahr 332 v. Chr. nach dreimonatiger Belagerung. Überlebende Männer, Frauen und Kinder wurden in die Sklaverei verkauft. 

Alexanders Nachfolgedynastien von Ägypten und von Syrien aus beherrschten das Gebiet bis zur Eroberung durch die Römer im 1. Jahrhundert v. Chr. Diese bauten die Stadt Gaza wieder auf und verhalfen ihr zu neuer Blüte. Unter anderem verlief auch die schon in der vorrömischen Zeit wichtige und von den Römern ausgebaute antike Handelsstraße Via Maris durch Palästina. 

Die Araber eroberten das Gebiet nach dem Sieg über die Byzantiner am Jarmuk im Jahr 636 nach Christus. Nachdem im 11. Jahrhundert vorübergehend christliche Kreuzfahrer das Gebiet erobert hatten, kam es im 12. Jahrhundert unter ägyptische Herrschaft. Nach der Niederlage gegen die Osmanen (später Türken) im Jahr 1517 geriet das ägyptische Mamelukkenreich unter osmanische Herrschaft.

Im Frühjahr 1917 (während des 1. Weltkrieges) wurden die Einwohner der Stadt Gaza durch die Armeeleitung der osmanischen Truppen in das Hinterland evakuiert, so zum Beispiel nach Hebron, Jaffa und Jerusalem. Ein Teil der Evakuierten wurde mit der Eisenbahn bis nach Homs und Aleppo im heutigen Syrien verbracht. 

Seit März 1917 wurde um Gaza-Stadt heftig gekämpft und die Stadt bis zur Eroberung durch Truppen des britischen Empire am 7. November 1917 sowohl durch Artillerie als auch durch Bomben aus der Luft in ein Trümmerfeld verwandelt. Seit der osmanischen Niederlage im Ersten Weltkrieg gehörte das Gebiet zum britischen Völkerbundsmandat für Palästina. Die meisten jüdischen Familien wurden 1929 während antijüdischer Ausschreitungen aus dem Gazastreifen vertrieben. Das sollte hier nicht unerwähnt bleiben!

In der Zeit nach der Gründung des Staates Israel am 16. Mai 1948 bis zum Sechstagekrieg 1967 wurde der Gazastreifen von Ägypten verwaltet. Im Gegensatz zu den Palästinensern des damals von Jordanien besetzten Westjordanlandes (daher der Name dieses Gebietes), erhielten die Bewohner des Gazastreifens keine staatsbürgerlichen Rechte von Ägypten und blieben somit staatenlos. 1956 wurde der Gazastreifen im Sinaifeldzug (Suezkrise) von Israel vorübergehend militärisch besetzt (Militärgouverneur war General Matti Peled, später Professor für Arabistik in Tel Aviv und ein erbitterter Gegner der jüdischen Kolonisation der besetzten Gebiete), fiel jedoch aufgrund internationalen Drucks wieder an Ägypten.

In der Folge waren Truppen im Rahmen der UNEF-Mission im Gazastreifen stationiert, was zu einer nachhaltigen Beruhigung der Grenzkonflikte zwischen Israel und Ägypten führte. Im Zusammenhang mit der ägyptischen Mobilisierung im Vorfeld des Sechstagekriegs wurden die UNEF-Soldaten auf Anweisung General Nassers am 19. Mai 1967 abgezogen. Unmittelbar danach begannen Feuerwechsel zwischen israelischen Grenzpatrouillen und arabischen Kämpfern sowie intensive Attacken der Palästinensischen Befreiungsarmee vom Gazastreifen aus gegen israelische Zivilisten.

Im Rahmen des Sechstagekriegs 1967 wurde der Gazastreifen von Israel besetzt. Während die gleichzeitig besetzte Sinai-Halbinsel von der israelischen Armee nach den Camp-David-Gesprächen 1978 und der Unterzeichnung des Israelisch-ägyptischen Friedensvertrages 1979 stufenweise bis 1982 geräumt wurde, blieb der Gazastreifen bis 2005 besetzt. 

Die israelische Regierung genehmigte den Bau jüdischer Siedlungen im Gazastreifen. 8000 jüdische Siedler lebten auf 40 % des Gazastreifens im südlichen Gazastreifen. Diese Siedlungen waren für die arabischen Bewohner des Gazastreifens nicht zugänglich und schnitten sie von Stränden und Feldern ab. Zu diesem Zweck wurde ein eigenes Straßensystem für Siedler, getrennt vom palästinensischen, errichtet. Über dieses konnten die Siedlungen einigermaßen sicher von Israel aus erreicht werden. 

Im Dezember 1987 nahm die Erste Intifada (Heiliger Krieg) ihren Anfang in den Protestaktionen im Gazastreifen. Seit dem Gaza-Jericho-Abkommen (auch Kairoer Abkommen genannt) 1994, stand der Gazastreifen überwiegend unter der Selbstverwaltung der Palästinenser (Palästinensische Autonomiegebiete). Zwischen israelischen Soldaten und Palästinensern kam es seit der Ausrufung der Zweiten Intifada immer wieder zu blutigen Kämpfen; der Gazastreifen bildete weiterhin eine Hochburg für den arabisch-islamischen Fundamentalismus der Hamas. 

Nach langen innenpolitischen Auseinandersetzungen setzte der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon 2005 den Abzug der Israelis aus dem Gazastreifen durch – verbunden mit dem Abbau aller israelischen Siedlungen. Bei der Abstimmung in der Knesset hatten sich 60 Abgeordnete für und 47 gegen den Abzug ausgesprochen. Trotz heftiger gesellschaftlicher und politischer Auseinandersetzungen im Vorfeld, leitete Israel am 15. August 2005 schließlich den Abzug aus dem Gazastreifen mit einem Einreise- und Aufenthaltsverbot für israelische Zivilisten ein. 


Innerhalb weniger Tage wurden die Siedlungen im Gazastreifen geräumt; nach Abriss der Häuser wurden die bisherigen israelischen Siedlungsgebiete an die Palästinenser übergeben. Damit endete nach 38 Jahren die Präsenz der Israelis im Gazastreifen, während die Grenzen bis auf die zu Ägypten nach wie vor unter israelischer Kontrolle verblieben. Der Abzug wurde von den Palästinensern teils frenetisch mit Freudenschüssen und Autokorsos gefeiert. Allerdings kam es auch zu Zwischenfällen. So steckten Palästinenser in mehreren früheren israelischen Siedlungen die Synagogen der Siedler in Brand, die als einzige Gebäude unzerstört zurückgelassen wurden. 

Es folgten heftige innerarabische Kampfhandlungen vereinzelter arabischer Klans und der Bewegungen Hamas und Fatah untereinander. Der Kampf um die von den Israelis freigegebenen Gebiete wurde blutig ausgetragen, viele Hundert arabische Zivilisten starben. Zugleich nahmen die Anschläge auf israelisches Territorium zu, vermehrt wurden Raketen und Anschläge registriert. Der Aufbau der arabischen Infrastruktur lahmte weiterhin.

Israels Premier Ariel Scharon hatte am 25. Dezember 2005 die Streitkräfte angewiesen, Raketenangriffe militanter Palästinenser vom Gazastreifen aus auf israelische Städte zu unterbinden. Dazu sollte eine 2,5 Kilometer breite Sperrzone im nördlichen Gazastreifen eingerichtet werden. Diese durfte von Palästinensern nicht betreten werden. Am 27. Dezember 2005 hatte die israelische Armee die palästinensischen Bewohner der „Sicherheitszone“ durch Flugblätter und Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, diese zu verlassen.

Die Wohnhäuser der jüdischen Siedlungen im Gusch Katif waren vor dem Abzug abgerissen worden. Die Gewächshäuser dagegen hatte eine amerikanische Stiftung für insgesamt 15 Millionen Dollar gekauft, um den Palästinensern, die nach Schließung der Grenzen nicht mehr zum Arbeiten nach Israel pendeln konnten, eine ökonomische Grundlage zu verschaffen. Das Geld war durch Spenden zusammengekommen, Weltbank-Chef James Wolfensohn hatte allein eine halbe Million Dollar beigetragen. Die Gewächshäuser wurden allerdings kurz nach Abzug der israelischen Armee durch die Palästinenser geplündert und seitdem nicht wieder aufgebaut.

Im Januar 2006 gewann die Hamas bei den Parlamentswahlen der Palästinensischen Autonomiegebiete mit 76 von 132 Sitzen die absolute Mehrheit. Aufgrund anschließender internationaler Isolation, die neben einem Stopp der Finanzhilfen der USA und der EU an die Autonomiebehörde auch Einbehaltung von palästinensischen Steuereinnahmen durch Israel beinhaltete, war die Hamas jedoch gezwungen, im September 2006 in eine Regierung der Nationalen Einheit mit der verfeindeten weltlichen Fatah einzuwilligen. Die Spannungen zwischen der islamistischen Hamas und der religiös gemäßigteren, aber mit Korruptionsvorwürfen belasteten Fatah hielten jedoch an und erreichten im Juni 2007 einen neuen Höhepunkt.

Im Kampf um Gaza gelang es der Hamas, die Fatah aus dem Gazastreifen zu vertreiben. Präsident Mahmud Abbas setzte am 17. Juni 2007 eine neue Regierung ein. Dabei wurde er von den USA, der EU, aber auch von der Arabischen Liga unterstützt. Die Hamas lehnte die neue Regierung ab. Sie erhob für sich den alleinigen Machtanspruch und regiert seitdem faktisch den Gazastreifen. Die Politik der Hamas gegenüber der Zivilbevölkerung ist dabei von Willkür und Gewalt gekennzeichnet. So kritisiert Amnesty International willkürliche Verhaftungen, Folter und Erschießungen.

Am 19. September 2007 erklärte die israelische Regierung den Gazastreifen zum „feindlichen Gebiet“, um so den Druck auf die Hamas zu erhöhen, damit diese die inzwischen fast täglichen Raketenangriffe aus dem palästinensischen Autonomiegebiet unterbindet“.

Zur Ruhe zwischen Gaza und dem Staat Israel kam es in der Folge nie. Im Juli 2014 war die Ermordung dreier israelischer Jugendlicher und der mutmaßliche Rachemord an einem palästinensischen Jungen Auslöser für eine erneute Eskalation. Insgesamt sind nach Angaben der Hamas bis zum 1. August 2014 über 1400 Palästinenser getötet worden. Die Hamas und andere militante Organisationen feuerten seit Beginn der Operation weit über 1000 Mörsergranaten und Raketen auf das gesamte israelische Staatsgebiet, erstmals erreichten Raketen aus dem Gazastreifen damit auch den Norden Israels. Die israelische Armee bombardierte über 1300 Ziele im Gazastreifen.

Am 26. August 2014 trat eine unbefristete Waffenruhe in Kraft. Diese kam aufgrund ägyptischer Vermittlung zustande, nachdem Israel Zugeständnisse gemacht hatte. Nach UN-Angaben wurden 6761 Gebäude vollständig zerstört und mehr als 10.000 Gebäude beschädigt. Für den Wiederaufbau trat Mitte Oktober in Kairo eine Geberkonferenz zusammen. Insgesamt wurden Verpflichtungen über 5,4 Milliarden Dollar eingegangen, wovon 47,5 % für die Wiederherstellung von Wohnraum und Infrastruktur vorgesehen wurden. Von diesen Geldern war in Gaza bis April 2015 laut dem Pressesprecher der dortigen Handelskammer jedoch noch nichts angekommen. Der Wiederaufbau hat dennoch begonnen.

Allein im Jahr 2019 wurden aus dem Gazastreifen 1295 Raketen auf Israel abgefeuert. Von diesen wurden 478 vom Raketenabwehrsystem Iron Dome abgefangen. Im Mai 2021 wurden erneut über 4.000 Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Iron Dome konnte rund 90 % davon abfangen. Auslöser für den Konflikt 2021 waren Einschränkungen der Ramadanfeiern durch israelische Sicherheitskräfte. Nach der Stürmung der Al-Aksa-Moschee durch die israelische Polizei begann am Montag, dem 10. Mai 2021 der Raketenbeschuss.

Mit ausdrücklicher Duldung Israels wurde der unter der Kontrolle der Hamas stehende Gazastreifen über Jahre hinweg von Katar finanziert. Israel erhoffte sich durch die Finanzierung eine Anhebung und Stabilisierung des Lebensstandards im Gazastreifen und damit wiederum, dass sich die Bevölkerung politisch mäßigt. Diese Hoffnungen waren spätestens im Oktober 2023 begraben.

Quelle: wiki und andere

ISRAEL - Ausreise per Sonderflug, Linie, Landweg oder Fähre

12. Okt. 2023, Keine Kommentare

https://www.anwaltsregister.de/Rechtsratgeber/Ausreisen_aus_Israel_-_Per_Sonderflug_Linie_Landweg_oder_Faehre.d10724.html


Wichtige Fragen und Antworten im Überblick

Im Auftrag des Aus­wärtigen Amtes können am Donnerstag und Freitag bis zu 1000 deutsche Staats­angehörige pro Tag per Lufthansa aus dem von der islamistischen Hamas angegriffenen Land ausreisen. Es gibt auch noch andere Wege, Israel zu verlassen.

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Nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel will die Bundes­regierung am Donnerstag und Freitag mit Sonder­flügen der Lufthansa Menschen mit deutschem Pass aus dem angegriffenen Land holen. Neben den Flügen gibt es noch andere Möglichkeiten, das Land zu verlassen. Was Sie wissen müssen:

Wer kann die Sonderflüge buchen?

Anmelden können sich deutsche Staats­bürger und deren Familien­angehörige, die sich zuvor auf der Elefand-Vorsorge­liste für Krisen­informationen eingetragen haben. Das waren nach Angaben des Aus­wärtigen Amtes vom Mittwoch 5000 Menschen.

Für ausländische Familien­angehörige gelten laut Aus­wärtigem Amt bei den Sonder­flügen die regulären Einreise­bestimmungen nach Deutschland - alle Personen müssen demnach im Besitz von gültigen Reise­dokumenten und gegebenenfalls Visa oder Aufenthalts­titeln sein.

Es gibt mehr als 100.000 Menschen mit deutscher Staats­angehörigkeit oder Doppel­staatler in Israel. Im Gaza­streifen haben nach früheren Schätzungen 300 bis 400 Menschen einen deutschen Pass.

Wie funktioniert die Buchung?

Alle Elefand-Registrierten haben am Mittwoch­nachmittag von der deutschen Botschaft in Israel einen sogenannten Landsleute­brief erhalten. Darin wird eine Hotline der Lufthansa genannt, über die man sich verbindlich anmelden kann.

Wann und wo sollen die Flüge starten?

Die Flüge sollen vom Flughafen Tel Aviv aus starten. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen am Donnerstag und Freitag je zwei Flüge nach München und zwei nach Frankfurt gehen. Die Abflug­zeiten sollen an beiden Tagen um 13.30 Uhr, 14.30 Uhr, 16.00 Uhr und 17.00 Uhr (Ortszeit) sein. Es wird damit gerechnet, dass die Flüge eine Kapazität von insgesamt etwa 1000 Menschen pro Tag haben.

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Müssen die Ausgeflogenen sich an den Kosten beteiligen?

Ja. Es wird eine Gebühr in Höhe von 300 Euro pro Person fällig, die bei der Buchung direkt durch die Hotline der Lufthansa im Auftrag des Aus­wärtigen Amts eingezogen wird. Dafür ist eine Kreditkarte nötig. Nach dpa-Informationen stellt die Lufthansa pro Person 550 Euro in Rechnung, 250 Euro übernimmt der Staat.

Gab es auch früher schon Kostenbeteiligungen?

Im März 2020 wurden bei den weltweiten Rückhol­flügen nach Ausbruch der Corona-Pandemie rund 67.000 Menschen mit 270 Charter­flügen heim­geflogen, die rund 95 Millionen Euro kosteten. Nach dem Konsular­gesetz hat die Bundes­republik ihre Auslagen teilweise von den Hilfs­bedürftigen zurück­verlangt und dafür Pauschalen festgesetzt, die unter den tatsächlichen Kosten lagen.

Diese Praxis wurde vom Verwaltungs­gericht Berlin bestätigt, wo rund 150 Klagen dagegen eingegangen sind. Nach dem ersten Urteil (Verwaltungsgericht Berlin, Urteil vom 17.12.2021, Az. VG 34 K 33.21 und VG 34 K 313.21) hat eine drei­köpfige Familie Berufung beim Oberverwaltungs­gericht Berlin eingelegt, das nach Justiz­auskunft noch nicht entschieden hat (Az.: 9 B 13.22). Die Familie wollte nicht 1000 Euro pro Sitzplatz für den Heimflug zahlen. Die tatsächlichen Kosten bezifferte das Verwaltungs­gericht auf 3300 Euro pro Platz.

Was ist die Rolle der Lufthansa?

Die Fluggesellschaft tritt wie in früheren Fällen als Dienst­leister der Bundes­republik auf. In eigener Verantwortung hatte der Konzern für seine Airlines bereits am Samstag entschieden, den Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv aus Sicherheits­gründen nicht mehr anzufliegen. Das Auswärtige Amt teilte nun mit, dass die Lufthansa weiterhin prüfe, ob lagebedingt von Sonntag an wieder Linien­flüge möglich seien. Für die Sonder­flüge im Charter-Auftrag der Regierung wurden ähnlich wie bei den Corona-Flügen freiwillige Crews gesucht.

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Gibt es neben der Lufthansa auch andere Flüge?

Ja. Das Auswärtige Amt empfiehlt Ausreise­willigen, sich mit ihrem Reise­veranstalter oder auch einer anderen Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen und regelmäßig die Angebote zu prüfen. Es würden weiterhin kommerzielle Flüge vom internationalen Flughafen Ben Gurion abgehen. So sollten auch Verbindungen in andere Länder etwa mit Zwischen­stopps in Zypern in Erwägung gezogen werden, um von dort nach Deutschland weiter­zufliegen. Mehrere Fluggesellschaften, darunter vor allem die israelische Fluglinie El Al, fliegen weiterhin Ziele in Europa an. El Al baue sein Flugangebot sogar aus.

Am Mittwoch schrieb das Auswärtige Amt auch, die Fluggesellschaft EasyJet prüfe derzeit, ob sie in den nächsten Tagen wieder Flüge ab Tel Aviv anbieten könne. Empfohlen werden auch weniger bekannte Gesellschaften, wie etwa die zypriotische TUS-Airways, die Direkt­flüge nach Düsseldorf anbietet, aber auch Arkia Israeli Airlines, die zweit­größte israelische Fluggesellschaft, oder das israelische Flug­unternehmen Israir.

Welche Möglichkeiten gibt es noch, Israel zu verlassen?

Auf dem Landweg: Das Auswärtige Amt empfiehlt Deutschen auch die Ausreise auf dem Landweg über Jordanien. Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, sagte in einem RTL-Interview, die Botschaft habe etwa 100 Deutschen geholfen, in vier Bussen in die jordanische Hauptstadt Amman zu kommen. Die allermeisten der Ausreise­willigen hätten bereits einen Anschluss­flug aus Amman gebucht.

Per Fähre: Zwischen israelischen und europäischen Mittelmeer­häfen gibt es Verbindungen. So weist die deutsche Botschaft in Israel auf eine private Reederei hin, von der die Strecke zwischen Haifa im Norden Israels und Zypern bedient wird.

Was machen andere Länder?

Polen hatte bereits am Montag eine Luftbrücke eingerichtet, um seine Staats­bürger in Sicherheit zu bringen. Die Schweiz bot am Dienstag einen ersten Sonderflug an. Norwegen, Dänemark und Schweden wollten am Mittwoch ebenfalls solche Flüge für ihre Bürger organisieren. Von Mittwoch an geplante Pendel­flüge mit einer Maschine des österr­eichischen Bundes­heeres zwischen dem zyprischen Larnaka und dem Flughafen von Tel Aviv konnten wegen eines technischen Defekts vorerst nicht stattfinden. Frankreich will an diesem Donnerstag Staats­bürger mit einem Sonderflug ins Heimatland zurück­bringen.

Bundeswehr vorerst nicht beteiligt

Mehrfach hatte die Bundes­regierung in den vergangenen Jahren auch die Flugzeuge der Luftwaffe und schwer­bewaffnete Soldaten geschickt, um deutsche Bürger und andere Schutz­bedürftige aus Kriegs­gebieten aus­zufliegen. Dass dies bei einer Eskalation in Israel nun auch grund­sätzlich möglich ist, machte Verteidigungs­minister Boris Pistorius am Rande einer Sitzung des Verteidigungs­ausschusses in Berlin deutlich. Und: „Wir stehen jederzeit bereit zu tun, was zu tun ist, wenn die Lage in Israel und die außen­politische Einschätzung von Kanzleramt und Aus­wärtigem Amt das hergeben.“

In der Bundes­regierung gilt, dass zunächst die zivilen Möglichkeiten und Verträge mit der Lufthansa aus­geschöpft werden, bevor das Militär zum Einsatz kommt.

Quelle: dpa/DAWR/ab

Der deutsche Vernunftbürger will keinen Krieg - und den einseitigen medialen Feldzug gegen Moskau ...

11. Okt. 2023, Keine Kommentare

Würde irgendein offizielles Institut am Wochenende eine Bürgerbefragung auf dem Ravensburger Wochenmarkt durchführen und die Leute fragen, was Sie zum Krieg in der Ukraine und zur Haltung des offiziellen Deutschlands meinen, dürfte das Ergebnis eindeutig sein. Schon allein die Petitionen aus Ravensburg, die direkt oder indirekt mit dieser Thematik zu tun haben, zeigen ein eindeutiges Ergebnis. Rund 9.500 Unterschriften wurden innerhalb kurzer und kürzester Zeit gesammelt, die nicht nur die deutschen Waffenlieferungen nach Osten, sondern auch die Einseitigkeit des medialen Feldzuges gegen Moskau und die Glorifizierung Selenskyjs scharf verurteilen.




Außerparlamentarische Pazifisten https://www.change.org/p/bundestagspr%C3%A4sidentin-frau-b%C3%A4rbel-bas-au%C3%9Ferparlamentarische-pazifisten-liga-appl

Bürgerkonferenz "Ukraine"

https://www.change.org/p/b%C3%BCrgerkonferenz-interessenvertretungen-zum-r-ukraine-krieg-krise-ivukk

Kein Karlspreis für Selenskyj

https://www.change.org/p/karlspreis-an-pr%C3%A4sident-selenskyj-historisches-desaster-auf-dem-weg-zum-totalen-krieg

3 Tage des Schweigens

https://www.change.org/p/drei-3-tage-des-schweigens-wer-nicht-mit-worten-k%C3%A4mpft-wird-unter-waffen-verlieren 

Mediale Verdummung

https://www.change.org/p/an-ard-sofortige-absetzung-der-talk-show-hart-aber-fair-und-der-sendung-fakt

Wenn ein Erdbeben fast untergeht ... Afghanistan

10. Okt. 2023, Keine Kommentare

Blogger: Ukrainekrise und -Krieg, Erbeben in Marokko, Flut in Libyen, Gaza und Israel ... da war kaum Platz für das schwere Erdbeben in Afghanistan mit über 2.000 Toten. Das ist nicht zu entschuldigen. Es tut mir als Blogger, der ja sonst immer versucht, Augen und Ohren offen zu halten, sehr leid, dass ich dann auch noch über das kleine Erdbeben in der Slowakei berichtet habe. 

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https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/fast-2500-tote-nach-erdbeben-in-afghanistan/ar-AA1hPKP6

Am Samstagmorgen hatten mehrere Erdbeben Bewohner der afghanischen Grenzprovinz nahe dem Iran aufgeschreckt. Innerhalb von nur wenigen Stunden zitterte die Erde neun Mal, mehr als ein Dutzend Dörfer wurden weitgehend zerstört. Am stärksten betroffen war der Bezirk Sindadschan, nordwestlich von Herat. Militär und Rettungsdienste eilten in die Katastrophengebiete, um zu helfen.

«Man kann den Unterschied zwischen einem Haus und einer Straße nicht mehr sehen», erzählt Schirsai weiter. «Unter jedem Stück Erde könnte ein Mensch sein, der sein Leben verloren hat und den niemand mehr retten kann. Leider waren wir nicht mehr in der Lage zu helfen», beschreibt der Arzt die bedrückenden Szenen. Videos in den sozialen Medien zeigten Rettungskräfte mit Bulldozern vor Ort und Helfer, die teils nur mit ihren Händen nach Vermissten gruben.

Selbst 300 Kilometer entfernt im Nachbarland Iran wackelten am Samstag Wände und Deckenleuchten, wie Bewohner der Millionenmetropole Maschhad erzählten. Auch dort setzten die Behörden Rettungsdienste in Alarmbereitschaft und schickten Teams an die Grenze, um mögliche Schäden zu untersuchen.

Opferzahlen stark gestiegen

Nach mehreren starken Erdbeben in Afghanistan sind laut einem Bericht inzwischen fast 2500 Todesopfer zu beklagen. Mehr als 2000 weitere Menschen seien in der Grenzprovinz Herat im Westen des Landes verletzt worden, berichtete der afghanische Sender Tolonews unter Berufung auf offizielle Statistiken. Es werde befürchtet, dass die Opferzahlen weiter steigen, hieß es weiter. Das UN-Nothilfebüro OCHA war am Samstag noch von mehr als 100 Toten ausgegangen.

Die Europäische Union (EU) versicherte der betroffenen Bevölkerung Afghanistans ihre volle Solidarität, wie EU-Chefdiplomat Josep Borrell beim Kurznachrichtendienst X (früher Twitter) schrieb. «EU-Teams haben das Katastrophengebiet bereits erreicht, um zu helfen», teilte er am Sonntag mit, ohne Details zu nennen.

Die Beben wecken Erinnerungen an die verheerende Katastrophe im Sommer vergangenen Jahres, als im Osten des Landes bei einem Erdbeben der Stärke 5,9 mehr als 1000 Menschen in den Tod gerissen wurden. Immer wieder ereignen sich schwere Erdbeben in der Region, besonders am Hindukusch, wo die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen.

Schwierige Rettungsarbeiten

Seit mehr als zwei Jahren sind die Taliban wieder an der Macht, das Land ist wegen seiner repressiven Politik, die vor allem Frauen und Mädchen diskriminiert, international politisch isoliert. Auch das ist ein Grund, warum Rettungsarbeiten teils schwierig vorankommen. Nach Jahrzehnten des Konflikts sind viele Dörfer mit einfacher Bauweise schlecht gegen Erdbeben gerüstet.

«Das Erdreich und die Trümmer sind auf die Menschen gestürzt, das Atmen wurde unmöglich», erzählt Schirsai weiter mit ruhiger, bedrückter Stimme. «Die Zahl der Todesopfer ist viel höher als das, was Sie gehört haben. In einem Dorf zum Beispiel, in dem tausend Menschen lebten, heißt es jetzt, dass nur noch 20 Menschen am Leben sind. Sie verstehen das Ausmaß der Katastrophe.»

Vereinte Nationen: Mehr als 11.000 Afghanen betroffen

Mehr als 11.000 Menschen sind nach Angaben des UN-Nothilfebüros (OCHA) von dem Erdbeben in der Provinz Herat in Afghanistan betroffen. Die Vereinten Nationen habenfünf Millionen Dollar (4,7 Mio Euro) Soforthilfe freigegeben und kündigten nach der Abschätzung des Bedarfs einen baldigen Spendenaufruf an.

Allein im Regionalkrankenhaus von Herat würden mehr als 550 Verwundete behandelt, darunter fast 230 Minderjährige. Erste Hilfslieferungen seien verteilt worden, darunter Hygieneartikel, Nahrungsmittel und Trinkwasser.

Herodes und Hamas und der Kindermord ... Mythe damals und Wirklichkeit heute ...

10. Okt. 2023, Keine Kommentare


Blogger: Im Neuen Testament wird berichtet, das König "Herodes der Große" alle Kinder bis zum Alter von zwei Jahren töten ließ, weil er unter ihnen den einstigen "König der Juden" vermutete. Denn diese Geschichte hatten ihm die drei Sternendeuter aus dem Osten (Morgenland Indien?) berichtet, weswegen sie die lange Reise ins Land der Philister = Palästina auf sich genommen hatten. Die Katholische Kirche hat daraus sogar einen Gedenktag gemacht. 27. Dezember "Tag der unschuldigen Kinder". Doch Historiker, andere Wissenschaftler und auch Theologen bezweifeln, dass es sich tatsächlich so verhalten hat. Es sei wohl eher eine Mythe, die Bezug auf den Kindermord des ägyptischen Pharaos rund 1.200 Jahre zuvor nimmt, um die Israeliten im land zu dezimieren, und wo damals allein das Kleinkind Moses überlebte. Der spätere Retter des Volkes, so wie auch Jesus durch die Flucht seiner Eltern nach eben jenem Ägypten überlebte. Auch das alttestamentliche Massaker ist jedoch nach Meinung der Historiker nie geschehen, sondern soll die Bedeutung des Moses hervorheben.

Ganz anders nun aber in der Gegenwart - im Jahre 2023 AD - in "Palästina", im Staat Israel, wo junge Terroristen der arabischen und muslimischen "Eiferer" (= Hamas) viele Babys und Kleinkinder abgeschlachtet haben - manchen der gerade Geborenen wurden die Köpfe abgeschnitten (siehe Bericht unten). Das aber ist keine Mythe, das ist MORD in bestialischster Form. 


▶▶▶ Attentat in Israel, Völkermord ... Die Welt, in der wir leben (You Tube)


Dabei machen der Koran, respektive die heiligen Überlieferungen und die Erzählungen über den Propheten Mohammed ganz klare Aussagen zum Umgang mit Kindern. Einer der Charakterzüge des Propheten Mohammed - so wird berichtet und der besonders hervorstach, war sein enges Verhältnis zu Kindern. Denn er setzte sich im Umgang mit Kindern auf ihr Niveau herab und versuchte die Welt aus ihrer Perspektive zu betrachten (siehe auch die Bibel: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder ...). Er setzte dies nicht nur selber um, sondern empfahl es auch weiter. So heißt es in einem Hadith: „Wer Kinder hat, soll mit ihnen Kind sein.“ Viele der Gefährten Mohammeds berichteten von seiner Liebe zu Kindern, wie er sich um sie kümmerte, mit ihnen spielte und herumalberte. 

Mohammad - so die Überlieferungen - sprach fortwährend Duâ (Bittgebete) für die Neugeborenen, für seine Kinder, seine Enkelkinder und für die Kinder seiner Gefährten. Wenn er sie in die Arme nahm oder ihnen beim Spielen zusah, bat er Gott um ein langes, gesegnetes Leben, Wissen, Weisheit und Îmân (Glauben) für sie. Abû Hurayra  überlieferte folgenden Hadith bezüglich des aufmerksamen und liebevollen Umgangs des Gesandten Gottes mit Kindern: „Bei einer neuen Ernte sagte der Prophet folgendes: „Allah segne unsere Stadt Medina, unsere Früchte, und gib uns Segen“, und gab die erste Frucht der Ernte dem jüngsten Kind.“

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https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/massaker-von-kfar-aza-hamas-soll-babys-enthauptet-haben/ar-AA1hZHBL


Immer mehr schreckliche Berichte dringen aus den von der palästinensischen Terrororganisation Hamas in Israel überfallenen Orten an die Öffentlichkeit und zeigen die ganze Grausamkeit, mit der die Terroristen vorgingen. „Babys wurden die Köpfe abgeschnitten“, berichtet die Reporterin Nicole Zedek vom israelischen Sender i24 News in einem Bericht, der gerade auf der Kurznachrichtenplattform X die Runde macht.

Bisher ist noch unklar, wie viele Opfer es allein in Kfar Aza gibt. Die Kämpfe in dem Kibbuz hätten noch bis vor ein paar Stunden angehalten. Die Gemeinde befinde sich nur wenige Hundert Meter vom Grenzzaun zum Gazastreifen entfernt.

Die Reporterin habe mit Soldaten gesprochen, diese würden berichten, dass sie noch nie etwas derartiges gesehen hätten. „Manche Leichen von Israelis sind noch hier, weil die Kämpfe in dieser Gemeine gerade erst geendet haben“, beschreibt sie ihre Eindrücke.

„Man sieht die Babys, die Mütter, die Väter, in ihren Schlafzimmern, in ihren Schutzräumen“, sagt der israelische Generalmajor Itai Veruv. „Es ist kein Krieg, es ist kein Schlachtfeld. Es ist ein Massaker, es ist eine Terroraktion.“ Ein weiterer Kommandeur berichtete der Reporterin von i24 News, dass man die Leichen von insgesamt 40 Kleinkindern vorgefunden habe. Manche von ihnen seien enthauptet worden.

Bisher könne man noch nicht alle Häuser betreten, denn in manchen hätten die Terroristen Sprengfallen errichtet.

Ein Kommandeur berichtet, dass bis zu 70 bewaffnete Terroristen die Gemeinde angegriffen und von Haus zu Haus gegangen sein sollen. Sie sollen dabei neben Gewehren auch Granaten und Messer eingesetzt haben und hätten die Zivilisten in ihren Häusern massakriert.

Immer wenn es gerade ruhiger geworden sei, sei eine neue Terrorzelle aus dem Nichts erschienen. Die israelische Armee sucht derzeit weiter nach Terroristen, die noch versprengt im Süden Israels operieren könnten.

RUSSLAND - UKRAINE / ISRAEL - HAMAS

8. Okt. 2023, Keine Kommentare

Prolog: Für meine vorherige und schlecht recherchierte Version dieses Artikels bitte ich um Entschuldigung!

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Ich war 21 Jahre alt und als langhaariger Finanzbeamter in Eckernförde tätig, als der so genannte "Jom-Kippur-Krieg" ausbrach. ER dauerte "nur" knapp drei Wochen vom 6. bis zum 25. Oktober 1973. Das aber konnte bei Ausbruch der Auseinandersetzung niemand wissen. Der Krieg startete mit einem Überraschungsangriff Ägyptens und Syriens am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, auf dem Sinai im Süden und den Golanhöhen im Norden, die sechs Jahre zuvor von Israel im Zuge des Sechstagekrieges erobert worden waren. 

50 Jahre später fast auf den Tag genau - und das ist sicher kein Zufall - haben Palästinenser durch die militante Hamas, aus dem "Gaza-Streifen" (zwischen Israel und Ägypten gelegen) mit Raketen und bewaffneten Kämpfern den Staat Israel angegriffen. Dabei sollen mindestens 700 Menschen ihr Leben verloren haben und rund 2.000 wurden verletzt.

Wie gesagt: Auch diesmal ging - wie vor 50 Jahren - die Initiative nicht vom Staat Israel aus, sondern von Palästinenser/Arabern. Dabei taucht - wenn auch in diesem Fall bisher unausgesprochen - die Frage auf, ob die Siedlungspolitik des Staates Israel und sein Umgang mit der arabischen Minderheit, nicht geradezu ein solches Aggressor-Verhalten der Palästinenser rechtfertigen? Die Palästinenser/innen würden doch permanent von Israel provoziert, heißt es immer wieder von Seiten der Gazabewohner/innen.

Gerade dazu schreibt mir der Leser Andy W. aus Niedersachsen heute Morgen per Mail dad Folgende:

Sehr geehrter Herr Weinert,

meine Sicht der Dinge in Nahost ist wie folgt:

1. Israel besetzt palästinensisches Gebiet illegal und ist laut Menschenrechtlern eine Apartheid

2. Allein dieses Jahr 2023 tötete Israel 248 Palästinenser und 40 Kinder

3. Die letzten Wochen waren von Siedlerterror gegen Palästinenser geprägt

4. Israels Premier Netanjahu hielt bei der UN eine Karte hoch, in der Gaza und das Westjordanland - palästinensische Gebiete - zu Israel gehören, also ausgelöscht sind

5. Militante Palästinenser reagieren

Wer erst bei 5. anfängt, berichtet nicht, sondern verzerrt, relativiert und leugnet den täglichen Terror gegen Palästinenser.

Freundlichst, Andy
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Sollte es solche Stimmen tatsächlich vermehrt so geben, dann kommen sie uns irgendwie in Sachen Ukrainer und Russland bekannt vor, oder?? Denn auch dort haben die Mehrheiten im Land erst "bei 5." (siehe oben) angefangen, nämlich am 24. Februar 2022, und nicht 2014 (Maidan) oder 1989 mit dem heute gebrochenen Versprechen gegenüber Gorbi, die NATO nicht nach Osten zu erweitern.

Nur um es vor dem Leser klarzustellen: Aufgrund meiner Lebensgeschichte (Prägung im Elternhaus, Theologiestudium ...) bin ich in Sachen "Israel" und in Sachen "Jüdisches Volk" befangen. So hatte ich 1988 - als Pastor in Sonthofen - dem damaligen Präsidenten Chaim Herzig (Vater des jetzigen israelischen Präsidenten) zum 40-jährigen Jubiläum der Staates Israel ein Glückwunschschreiben gesendet und erhielt auch eine Dankesantwort. 

Dennoch kann ich die andere Seite der Münze nicht verdeckt lassen. Denn - wie im Ukrainekonflikt - stehen sich hier zwei Protagonisten gegenüber, die ihre Ansprüche auf Gebiete gelten machen, die sie für sich beanspruchen. 

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat klar Position für Israel bezogen, und verurteilt die Angriffe aus Gaza. Wird er dabei bleiben oder wird er umkippen, wie 2022?

Und auch die Grünen, die SPD und FDP und CDU/CSU habe sich - jedenfalls von offizieller Seite - im solidarischen Sinne gegenüber Irael und einseitig verurteilend gegenüber der Hamas geäußert. Ob das aber so bleibt? Was wird Claudia Roth (siehe documenta 2022) sagen und wie wird sich Sahra Wagenknecht positionieren? Wie die offizielle LINKE?

Zwar gehört der Staat Israel und der gesamte Landstrich im so genannten "Nahen Osten" nicht zu Europa/EU und doch haben Europa (EU) und die BRD eine besondere Beziehung und Verpflichtung zu und gegenüber Israel. Man sieht es auch daran, dass der Staat Israel beim Eurovision-Song-Contest beteiligt und ist und ebenso seit 1991 Mitglied der UEFA (Fußball).

Vergleichen Sie das bitte mit der europäischen (EU) de facto "Annexion" der Ukraine!

Die deutsche Außenministerin ließ jetzt verlautbaren:  Israel hat unsere volle Solidarität und das völkerrechtlich verbriefte Recht, sich gegen Terror zu verteidigen. *)

Kanzler Olaf Scholz:  "Erschreckende Nachrichten erreichen uns heute aus Israel. Der Raketenbeschuss aus Gaza und die eskalierende Gewalt erschüttern uns zutiefst. Deutschland verurteilt diese Angriffe der Hamas und steht an Israels Seite." *)

Friedrich Merz spricht von einem "feigen und brutalen Angriff der Hamas." *)

*) Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/israel-hamas-angriff-gazastreifen-palaestinenser-reaktionen-100.html


Traurige Nota bene 1: Dass gestern Abend nach der Tagesschau und einer Sondersendung zu dem neuen "Nahostkonflikt" die dreistündige Joke-und Belustigungssendung "Verstehen Sie Spaß?" folgte, dargeboten, als sei nichts geschehen, ist an Geschmacklosigkeit wohl nicht zu übertreffen. Für so'n "Scheiß" muss (!) ich auch noch Gebühren zahlen. Mir reicht es schon, dass ich "Hart aber fair" und Anne W., Markus L. und all die anderen "POLIT-SHOWS" mitfinanzieren muss! Als Gebührenzahler erwarte ich da eine offizielle Entschuldigung!

Traurige Nota bene 2: Im Berliner Stadtteil Neu-Kölln haben am Samstagabend ungefähr 50 Menschen den Angriff der Hamas auf Israel gefeiert und süßes Gebäck unter den Menschen verteilt. Es waren nach Deutschland geflüchtete Palästinenser, die in entsprechende palästinensische Flaggen eingehüllt waren. Das ist mehr als geschmacklos.

Traurige Nota bene 3: Von der Hamas entführt - Auch eine junge Frau, die nie in Deutschland wohnte, aber Verbindung zu Ravensburg hat ...


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https://www.deutschlandfunk.de/militante-palaestinenser-greifen-mit-raketen-und-kaempfern-israel-an-100.html

Militante Palästinenser haben mit Raketen und bewaffneten Kämpfern Israel angegriffen. Dabei wurden nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes mindestens 70 Menschen getötet. In Medienberichten ist von mindestens 100 Toten die Rede. Dem Gesundheitsministerium zufolge wurden zudem rund 900 Menschen verletzt.

Mehr als 2.000 Raketen gingen aus dem Gazastreifen auf israelische Städte nieder, wie hier in Aschkelon im Süden des Landes. (AFP / Ahmad Gharabli) Ein Militärsprecher teilte mit, die palästinensischen Kämpfer hätten außerdem Soldaten und Zivilisten als Geiseln genommen und in den Gazastreifen entführt. Ein Medienbericht listet etwa 50 Personen auf, die sich in Geiselhaft befinden sollen. 

Das israelische Militär befindet sich derzeit nach eigenen Angaben an 22 grenznahen Orten zum Gazastreifen im Kampfeinsatz. Als Vergeltung griff Israels Armee im Gazastreifen nach eigenen Angaben rund 20 Stellungen der Hamas aus der Luft an. Von palästinensischer Seite werden rund 200 Tote und etwa 1.600 Verletzte gemeldet. Der Armee zufolge hatte die Hamas rund 2.200 Raketen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert. Die Hamas spricht von 5.000 Geschossen. 

Der israelische Botschafter in Deutschland, Prosor, sieht den Iran hinter den Angriffen militanter Palästinenser. Es sei klar für sein Land, dass Teheran dahinterstecke, sagte Prosor im Deutschlandfunk. Der Iran versuche alles, um die Region in einen Kriegszustand zu versetzen. Das werde nicht ohne Folgen bleiben. Die Hamas-Führung habe beschlossen, Krieg gegen Israel zu führen. Man werde sich verteidigen und alle Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. 

Der Botschafter sprach von einem gezielten Angriff gegen Zivilisten in Dörfern und Städten. Angesichts der massiven Angriffe durch die militanten Palästinenser wandten sich zahlreiche Länder und Organisationen mit Solidaritätsbekundungen an Israel. Die Vereinten Nationen verlangten ein sofortiges Ende der Gewalt im Nahen Osten und beriefen für morgen eine Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrates ein. Die NATO in Brüssel verurteilte die Angriffe der Hamas auf Israel scharf. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen erklärte, Israel habe das Recht, sich zu verteidigen. 

Bundespräsident Steinmeier äußerte sich in einem Telefonat mit seinem israelischen Amtskollegen Herzog schockiert über die Angriffe. Seine volle Solidarität gelte den attackierten israelischen Freunden. Die Regierung in Ägypten warnte vor gravierenden Konsequenzen des neuen Konflikts und rief beide Seiten zur Deeskalation auf. Ähnlich äußerte sich Saudi-Arabien. Aus Sicht des Golf-Emirats Katar ist allein Israel für die Eskalation der Gewalt verantwortlich. Der Iran begrüßte die Angriffe auf Israel und teilte mit, man werde den Palästinensern bis zur Befreiung Palästinas und Jerusalems beistehen.

Sollten die USA ein Interesse am Ukraine Krieg gehabt haben, dann haben sie ihre Ziele erreicht - Chronologie des tödlichen Machterhalts!

6. Okt. 2023, Keine Kommentare
Blogger: Zu dem hier gestern erschienen Artikel "Wenn für die Wahrheit in Deutschland ...", schrieb der Bernhard Kühn einen sehr ausführlichen Kommentar (siehe dort im Anhang), den ich hier noch einmal formatiert als Artikel wiedergebe. Nachdem ich diesen Kommentar gelesen hatte dachte ich, ja, das ist die Chronologie des tödlichen Machterhalts. Auch die gehört zur Wahrheit!!

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Bernhard Kühn - 6. Oktober, 2023 um 16:25 Uhr


Hallo Mitstreiter,

habe gerade Eure Petitionen [APPL] unterschrieben. Vielleicht könnt Ihr mit meinen Gedanken und den in den Leitmedien recherchierten Fakten mehr anfangen - und eventuell besser verbreiten.

Sollten die USA ein Interesse am Ukraine Krieg gehabt haben, dann haben sie folgende Ziele erreicht. Dass dabei die Ukraine den größten Preis bezahlt, ist Kollateralschaden, wie schon in anderen Ecken der Welt praktiziert und billigend in Kauf genommen.

a) Die Annäherung Europas und Russlands ist vorbei. Russlands Rohstoffe verbunden mit Europas Technologie war ein großes Problem für die US-Wirtschaft und US-Weltwirtschaftsbeherrschung.
Europa wurde der USA wirtschaftlich gefährlicher als China, das ist vorbei.

b) Europas Energiepreise sind für energieintensive Industrie fast ruinös. Die Weltmarktpreise für Energie sind so gestiegen, dass das Fracking-Gas der USA wieder wirtschaftlich geworden ist, sogar wieder exportiert werden konnte, und da auch noch nach Deutschland. Die massenhaft in den USA geschlossenen Bohrlöcher konnten wieder geöffnet werden.

c) US-Energie ist gegenüber oder wegen des hohen Weltmarktpreises so günstig, dass sich Industrie aus anderen Staaten (vornehmlich Deutschland) in den USA ansiedelt.

d) Die US-Wirtschaft brummt. US-Steuereinnahmen steigen so stark, dass die Hilfen für die Ukraine aus der Portokasse gezahlt werden können. Wenn sie überhaupt ohne Gegenleistung erfolgen. 

e) Die US-Rüstungsindustrie brummt (Rüstungsindustrie weltweit überhaupt). Die Pleite der USA ist abgewendet, weil der US-Dollar als Energie-Weltmarkt-Währung wieder an Bedeutung, ja unverzichtbar geworden ist. Russisches Gas sollte ja in Euro bezahlt werden.

f) Altes Militärgerät kann gewinnbringend verschrottet werden.
Nach dem Abzug aus Afghanistan, weiß man wieder wohin mit Kriegsgerät und Soldaten („Militärberater“ in der Ukraine, Stationierungen in Europa),
NATO- wird größer, mehr Staaten unter US-Militärführung.
NATO- Budgets werden höher veranschlagt. Für die USA wird die Militärführung der Mitgliedsstaaten sogar billiger.
Die USA bekommt Mittel für andere Konflikte frei. Indopazifik?

g) Russland ist isoliert und wird auch massiv geschädigt.
Egal wie der Krieg endet, Russland ist erst einmal "im Arsch".

Neben der Ukraine und Russland, verliert Deutschland am stärksten. Im Gegensatz zu den USA, gehen die Steuereinnahmen zurück, Energie ist so teuer, dass das Volk unterstützt werden muss, es muss ein Sonderfond (anderes Wort für Schulden) nach dem anderen erfunden werden. Da Deutschland nur Verluste macht, sind die Hilfen für die Ukraine ein Vielfaches der Hilfen der USA wert (s.o.).

Die europäischen „Partner“ erreichen auch endlich ihr Ziel, das durch die Hartz-Gesetze und niedrigen Löhne, wirtschaftlich enteilte Deutschland wieder einholen zu können. Dazu noch von billiger Energie abgeschnitten (Nordstream). Viele Jahre schon beschwerten sich die „Partner“ über die unterdurchschnittlich tiefen Löhne in Deutschland.

Günstig für den Ukraine Konflikt: Eine Regierung, die im wahrsten Sinne des Wortes „grün“ hinter den Ohren ist. Also unerfahren, und das soll kein Grünen-Bashing sein. Und in der Ukraine das Gleiche, ein in der Weltpolitik unerfahrener Schauspieler.

Da eigentlich alle Ziele für die USA erreicht sind, kann man die Ukraine jetzt fallen lassen. Nur das darf nicht auffallend sein. Deswegen wird es sehr viel Zeit benötigen und der Krieg muss so lange hingezogen werden.

Wie war es überhaupt möglich, Russland zum Krieg gegen die Ukraine zu bringen? Die Stichworte sind Sewastopol und Krim. Schon in den 90ern wies Henry Kissinger darauf hin, dass es eine Regelung für Sewastopol (auf der Krim) geben muss, soll es dort keinen bösen Konflikt geben, weil Russland auf den freien Zugang zum Schwarzen Meer nicht verzichten wird. 

2008 gab es im Ukrainischen Parlament eine Schlägerei, weil der Pachtvertrag für Sewastopol verlängert wurde. Also auch auf ukrainischer Seite bestand Konfliktpotential. Mit dem, vom Westen als legitime Revolution unterstütztem Sturz der demokratisch gewählten Regierung (Maidan), begann das Drama zum Krieg. Weil zu diesem Zeitpunkt vornehmlich antirussische Kräfte die Regierung übernahmen (genau die, die sich wegen der Pachtverlängerung im Parlament schlugen), war der Pachtvertrag nichts mehr wert. Das erkannt, annektierte Russland die Krim. 

Das war der Beginn des Krieges. Mit dem Abschneiden der Krim von Energie und Wasser wurde die nächste Eskalationsstufe eröffnet. 2019 sprachen US-Militärs davon, dass das Austrocknen der Krim die Russen zum Krieg bringen wird.

2021 im August wurde bei der Krim-Konferenz klargestellt, dass die Krim so oder so zurückgeholt werden soll. Die Aufrüstung der Ukraine durch die USA lief schon. Die Russen hatten die Wahl, sich zurück zu ziehen, jetzt selbst anzugreifen oder zu warten, bis die Ukraine ausreichend aufgerüstet selbst angreift. Das hätte die Russen zwar moralisch minimal besser dastehen lassen, aber die jetzige Rüstungsunterstützung wäre, weil sie im Vorfeld unbemerkt von statten gegangen wäre, den westlichen Völkern gar nicht aufgefallen.

Dem Allem steht nur die Boshaftigkeit angeblichen Imperialismus und Irrsinnigkeit von Putin gegenüber. Ist da die Frage, ob die USA nicht auch ein Interesse an diesem Krieg haben, illegitim? Dazu kommt Strack-Zimmermann (FDP) und Co. Die haben keine Angst vor einer Eskalation!? Putin wird von diesem Personenkreis als wahnsinnig bezeichnet. Aber sie wissen, ein Wahnsinniger wird keine Atomwaffen einsetzen? Wissen diese Personen doch mehr?

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