đ Krankenhaustransparenz (2) konkret: "Die LĂ€mmer schlachten" - Ein perfides Spiel mit den "Krankenhaus-Level"
FrĂŒher â und dieses âfrĂŒherâ ist noch gar nicht so lange her â konnten wir uns in NotfĂ€llen an das Krankenhaus wenden, dass unserem Wohnort oder unserer StraĂe am nĂ€chsten lag. Nicht nur, weil wir grundsĂ€tzliches Vertrauen in jede Klinik hatten, sondern auch wegen der NĂ€he zu unserem sozialen Umfeld, das uns ohne MĂŒhe besuchen konnte, dort auf âZimmer 101â *). So habe ich es selbst erfahren und praktizieren können.
*) Zimmer 101 im "14-Nothelfer-Krankenhaus" in 88250 Weingarten. Dort - eine Woche vor Weihnachten 1997 - lagen wir zu viert in einem Krankenhauszimmer; jeder von uns hatte ein anderes Leiden und vom 19-JÀhrigen Auszubildenden bis zum 62-jÀhrigen Handwerker, waren wir da bestens aufgehoben und versorgt.
Seit 1989 lebe ich in der "Doppelstadt" Ravensburg und der angrenzenden Kommune Weingarten in WĂŒrttemberg. Zusammen waren das 1990 rund 45.650 (RV) + 22.990 = knapp 69.000 Menschen, die hier lebten. Ein weiteres Krankenhaus in der NĂ€he war das in Bad Waldsee (heute 20.000 Einwohner), 20 Kilometer entfernt.
2023 sind es rund zehn Prozent mehr, also knapp 77.000 Menschen, die in Ravensburg und Weingarten leben. - Mitte der 1990er Jahre lieĂ ich mich im â14-Nothelfer-Krankenhausâ in jener Nachbarstadt Weingarten operieren (101 :). 2006 wurde ich wegen einer anderen Geschichte im kleinen StĂ€dtischen Krankenhaus Ravensburg behandelt und 2012 kam ich in der hiesigen OSK (EK = Sankt-Elisabethen-Krankenhaus) unters Messer.
Im Hintergrund das sinnlos geschlossene gut funktionierende Krankenhaus in der groĂen Kreis- und Kurstadt BAD Waldsee. Im Vordergrund die kausalen ZusammenhĂ€nge fĂŒr dieses Desaster. -Stef-Art '23
Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, gibt es von den vier erwĂ€hnten KrankenhĂ€usern nur noch eines (1). Ein (1) Krankenhaus fĂŒr fast 100.000 Menschen, die in den genannten StĂ€dten wohnen, die rund 60.000 in der FlĂ€che dazwischen nicht mitgerechnet! Das ĂŒbrig geblieben KH ist das zu einem Moloch gewachsene EK der âOberschwĂ€bischen Klinikenâ. Doch auch das steht irgendwie auf wackeligen Beinen. Denn vor ihm gĂ€hnt der finanzielle Abgrund â und hinter ihm die gierigen Privatinvestoren.
Das ist ein Drama, das ist medizinischer Murks, das ist eine âSpiel mit unserem Lebenâ, das ist UnfĂ€higkeit, und vor allem: das ist gewollt.
Mit Schuld an diesem âDie LĂ€mmer schlachtenâ sind auch die sogenannten DRGs, die jener Mann einst befĂŒrwortete und mit eingefĂŒhrt hat, der sie nun wieder - als âfalschâ erkannt - abschaffen will: Karl Lauterbach von den âSozialen". Seit Monaten und Jahren ist die wild blinkende Ampelregierung dabei, das Ganze Des-aster (lat. = schlechter Stern) in einen Patienten freundlich Himmel zu verwandeln, was aber mehr und mehr missglĂŒckt und eher zur Hölle generiert. Spitze dabei â jedenfalls bisher â ist das nun vom Bundestag beschlossen âKrankenhaustransparenzgesetzâ, ĂŒber das ich hier berichte.
Mit zur âStrategie des menschenfreundlichen Krankenhauses" gehört, jene KrankenhĂ€user zu schlieĂen, die monetĂ€r unrentabel arbeiten oder mit den guten Leistungen anderer und gröĂerer Kliniken nicht mithalten können. Ich war (siehe oben) mit allen drei von mir konsultierten KrankenhĂ€usern sehr zufrieden und die Menschen in und um die Kurstadt (!!) Bad Waldsee waren es mit dem ihrigen nachweislich auch.
"Ich bin froh um jede Klinik, die geschlossen wird." Das sind die Worte eines Gesundheitsministers, dem ich als BĂŒrger Baden-WĂŒrttembergs mein Leben anvertrauen muss. Das Wort SKANDAL reicht hier doch gar nicht mehr aus. Dieses Wort, aus dem Lateinischen entliehen, beschreibt einen Strick, den jemand ĂŒber den Weg legt, um andere zu Fall zu bringen. Ganz richtig, âzu Fall zu bringen.â man/frau könnte auch von âListâ sprechen. Die nĂ€mlich hat â jedenfalls sehe ich persönlich das so und so verstanden soll es hier auch sein â Manne Lucha, jener âpersönliche Minischterâ, hinsichtlich des Krankenhauses in Bad Waldsee auch angewandt.
âBad Waldseeâ war ein sehr gut funktionierendes und gut ausgestattetes kleineres Krankenhaus. Doch der grĂŒne baden-wĂŒrttembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha, der aus Ravensburg stammt, hatte beschlossen, dieses Krankenhaus zu schlieĂen. Der Gegenwille aber des Volkes wuchs und wuchs. Demos, BĂŒrgermeisterappelle, Petitionen, der Nebenschauplatz âOSK vs. Bloggerâ vor dem Landgericht mit Androhung einer halbjĂ€hrigen GefĂ€ngnisstrafe im Falle des nicht Schweigens - und Widerstand einer kleinen SPD-Fraktion â alles half nichts. Dazwischen noch ein Landrat, der weiĂ wo her er seine Strategie hatte und ein GeschĂ€ftsfĂŒhrer, der â so wurde es mir aus erster Hand vermittelt - frauenfeindlich, snobistisch, egokratisch und kritikunfĂ€hig war, der aber von eben jenem Landrat viel zu lange gehalten wurde.
Lucha schlug gewaltig auf den Tisch, als sich im Entscheidungsgremium (Kreistag) Widerstand regte und kastrierte das Krankenhaus in der Kurstadt mit seiner Spezialabteilung, um diese dann ins WestallgĂ€u (Wangen) zu transferieren. Und alle, fast alle, machten mit, weil Sachverstand, BĂŒrgerverstĂ€ndnis, Mut und "Eier" fehlten und - als Krönung des "Kaffees" - jener Skandallandrat mit ĂŒberwĂ€ltigender Mehrheit wieder gewĂ€hlt wurde.
Und damit waren TĂŒr und Tor und die beste Argumentation fĂŒr eine im Lichte des jetzt kommenden âKrankenhaustransparenzgesetzâ (KHTG) SchlieĂung dieses Krankenhauses geöffnet und gegeben. Welch' ein âkrankesâ Spiel derer, die grundgesetzlich eine Vorsorge- und FĂŒrsorgepflicht fĂŒr dich und mich haben!!
Denn genau das wird das Ergebnis diese KHTG sein. In Zukunft sollen wir das Krankenhaus fĂŒr uns auswĂ€hlen, welches zur Behebung unserer Leiden am besten spezialisiert ist. Nicht das vor unserer HaustĂŒr (wenn es da denn ĂŒberhaupt noch eines gibt), sondern das in 120 Kilometer Entfernung, wĂ€hrend âmein und deinâ Krankenhaus âausblutetâ, weil da niemand mehr hingeht oder hingehen darf, weil ja nicht spezialisiert genug. Ein perfides Spiel mit den âLevelsâ, welche die Krankenhausschere immer weiter auseinanderklaffen lĂ€sst, bis der "Krug" bricht.
Die Frage, wer denn die Fahrkosten in dem unverhĂ€ltnismĂ€Ăig weit entfernten Krankenhaus zahlt, soll wohl in einen "Krankenhaustransparenzfahrtkostenerstattungsgesetz" (KHTFKEG) geregelt werden (Vorsicht: SATIRE).
Eine defekte Ampel bringt Chaos und UnfÀlle und Verletzte und Tote mit sich. Nicht nur das KHTG muss verhindert werden, sondern diese Ampelregierung gehört an die Urnen einer vorgezogenen Bundestagswahl.
Der âMinischterâ aber gehört sofort abgesetzt. Da gibt es fĂŒr mich keine Alternative.