Aktualisiert: Energiestadt Ravensburg --> Kalte Toiletten und die "Kaffeesteuer" - Wenn der Tod noch kälter als kalt wird und am Rutenfest 2024 nachts alles hell und warm erstrahlt ...
Sitzen zwei im Büro und einer arbeitet. Was ist das? Antwort: Ein Beamter und ein Kaffeeautomat.
Blogger (war einst selbst im Beamtenverhältnis)
Wir brauchen in Ravensburg eher einen (1) Klo-Beauftragten, als einen vierköpfigen Klimarat.
Anonym (will nicht genannt werden)
"Das war ja klar," höre ich schon prophetisch für den Montagmorgen aus den drei Ravensburger Rathäusern. "Das war ja soooo klar!!"
Vorausgesetzt natürlich man/frau/di (= mensch) hat dort den Blog des Bloggers nicht blockiert und vorausgesetzt, mensch weiß, dass es diesen Blog überhaupt gibt. Aber, verehrte Leserschaft, gehen wir mal von beidem aus, dass mensch in den Rathäusern weiß, was Sie wissen.
Während also in den Büros der drei Ravensburger Amtsgebäude (Marienplatz, Deisenfang, Seestraße) und weiteren eventuellen Nebengebäuden zumindest wohl drei bis fünf Personen lesen, was nun folgt, und während (von mir wage geschätzt) rund 300 Kaffeemaschinen die über 1.000 Mitarbeiter/innen der Ravensburger Stadtverwaltung die innere Wärme geben und sie den ganzen Arbeitstag bei Laune halten, sind gleichzeitig - jedenfalls in Zukunft - die von der Stadtverwaltung öffentlichen und kostenlos betriebenen Toiletten *) "kaltgestellt", heißt: die sich dort befindlichen Heizkörper sind auch im Winter auf "Aus". Nach meiner Zählung sind das genau eine "handvoll" Klos (* siehe Link zuvor), nämlich derer fünf.
- Lesen Sie auch hier: Wenn die Umwelttechnik mit ihrem Latein am Ende ist.
Und warum? Die Stadt Ravensburg will klimaneutral werden und Energie sparen. Und das unter anderem mit fünf winter-kalten Heizungen versus (gegenüber) rund 300 in Betrieb seienden Kaffeemaschinen, welche im Schnitt pro Arbeitstag 3-mal Kaffee zubereiten und ansonsten womöglich auf "Stand-by" stehen.
- Eine einfache Kaffeemaschine hat im Durchschnitt eine Leistung von etwa 1.000 Watt. Geht mensch davon aus, dass die Maschine dreimal täglich benutzt wird - und dies jeweils eine halbe Stunde lang - kommt mensch auf eine Energie von 1 Kilowattstunde (kWh) täglich.
- Geht wir nun von einem durchschnittlichen Strompreis (Stand Mitte 2023) von etwa 45 bis 50 Cent/kWh aus, kommt mensch auf jährliche Kosten von 250 bis 270 Euro, abzüglich der Wochenenden ~ 185/200 Euro
- Haben die Büros hingegen einen Kaffeevollautomaten (welcher den Kaffee auch energiegeladen zuvor mahlt) oder eine Pad- oder Kapselmaschine, liegt der Leistungsbedarf durchschnittlich eher bei 1.500 bis 1.600 Watt.
- Entscheidend hierbei ist allerdings die Dauer, wie lange die Maschine aktiv läuft. Denn bei einem Kaffeevollautomaten dauert die Zubereitung eines Kaffees meist etwa eine Minute. Läuft die Maschine mit einer Leistung von 1.600 Watt, werden in dieser Zeit lediglich 26,7 Wattstunden (Wh) verbraucht.
- Geht man auch hier von drei Kaffees am Tag aus, benötigen diese drei Tassen eine Energie von knapp 80 Wh pro Tag. Auf ein Jahr gerechnet kommen dann nur 30 kWh zusammen, was Kosten in Höhe von fast 15 Euro entspricht. Abzüglich der Wochenenden = 12/13 Euro
- Das aber bitte, wie auch bei der normalen Kaffeemaschine, mal 300 = a) 200 x 300 = 60.000 Euro (normal); b) 12 x 300 = 3.600 Euro
- Allerdings erzeugen weitere Standby-Zeiten einen zusätzlichen Verbrauch, der auch berücksichtigt werden muss. Und Kapselmaschinen sind per se nicht unbedingt umweltfreundlich. Und die "Wahrheit" (?) wird wohl sein, dass es mehr als zwei oder drei Kaffeekochvorgänge in deutschen Büros gibt ...
Nun frage ich, zurückgekommen in Ravensburg, ob wohl die fünf Heizungsanlagen (ich vermute Elektroheizungen) in den öffentlichen von der Stadt betriebenen Klos so viel Energie auf ein Jahr verbrauchen wie die Armada von Kaffeeautomaten, zumal die Heizungen ja nur in den Monaten Oktober bis März/April gebraucht werden? Und selbst wenn das pari so sein sollte, was allerdings nicht vorstellbar ist, wird hier doch an der völlig falschen Stelle - nämlich der bürgerfeindlichen - gespart. Und das gleich in dreifacher Weise:
a) eiskalt gehaltene - so gerade vier Grad über "Null" - WCs, ziehen nicht unbedingt alte und kränkliche und überhaupt Menschen in eine Winter-Stadt.
b) die Gastwirte und -Wirtinnen, die Kaufhausbetreiber, welche eine "nette" Toilette bereithalten, werden sich über den Ansturm auf ihre Klos "bedanken". Schon jetzt klagen sie mir gegenüber!
c) Ein Affront gegen jene, die im kalten Dezember - während sich die Boheme am Glühwein erfreut - sich für ein paar Minuten aufwärmen wollen. Gemeint sind damit unsere (!!) Wohnsitz- und/oder Wohnungslosen. Aber vielleicht ist ja gerade diese "Sparmaßnahme" hier genau das Kalkül? (Was mir übrigens auch ein Leser aus Biberach rückmeldete).
- d) Davon ganz abgesehen, war es schon eine sehr unschöne Aktion, als vor Jahren das öffentliche und kostenlose WC an und in der Bauhütte geschlossen wurde und nicht - nach teurer Sanierung derselben - wieder eröffnet, sondern in RAVE für immer fehlen wird.
Nichts gegen einen (1) Kaffee im Büro. Der Blogger weiß ihn (oder zwei) im Rückblick von zehn und mehr Jahren zu schätzen. Aber wir leben heute, im Jahre 2023! Energie ist sauteuer. Und den Strom für die Betreibung der Kaffeeautomaten in den Büros des Öffentlichen Dienstes, bezahlt eben die Öffentlichkeit = der/die Steuerzahler = du und ich!
An dieser Stelle könnte gleich mit mehreren Optionen und Varianten intelligent gesteuert und gespart werden - vorausgesetzt - die Behördenleiter, Amtsleiter und weitere Vorgesetzte gehen mit gutem Beispiel voran, sind mutig und eben intelligent genug, hier eine für alle annehmbare Situation zu schaffen.
Denn bundesweit - von den Büros des OB in Flensburg (die Oberbürgermeisterin dort wurde abgewählt) bis zum Vorzimmer von OB Dr. Rapp in Rave; vom Finanzamt Schleswig bis zu dem in Weingarten, -->
- könnten Millionen (Milliarden?) von Euro an "Kaffeesteuer" gespart (passiv durch Verzicht an zu viel Kaffee) oder generiert (aktiv durch finanzielle Beteiligung des Personals) werden. Und wenn dazu nicht Wille und Bereitschaft vorhanden sein sollten, dann hat auch der Bürger und "Penner" zumindest ein Recht auf ein warmes kostenloses Klo, oder?
- Und das ist ja noch nicht alles. Die Heizungen in den zwei (?) Aussegnungshallen der Stadt Ravensburg, also dort, wo die Familien und Bekannten von den Verstorbenen auf dem Friedhof Abschied nehmen, werden in den Spätherbst- bis Vorfrühlingsmonaten eiskalt sein. Als wenn nicht schon allein der Tod kalt und abweisend ist!! Eine völlig daneben liegend getroffene Entscheidung - im warmen Zimmer des Technischen Ausschusses.
- Wo ist hier der sonst einfühlsame Stadtrat Engler, der dagegenhält. Wo der "Kümmerer" des Bürgers schlechthin: Simon Blümcke? Kümmert es überhaupt jemanden in der Ravensburger Stadtverwaltung, dass auch der Bürger eine Seele und Gefühle hat?? Weiß mensch überhaupt, dass wir Menschen sind? Wir sind wohl mehr eine kalte Akte oder ein zu vernachlässigender Unterordner auf der Festplatte des PC.
- Und - das zeigt welcher Ungeist über den Rathäusern schwebt - denkt mensch in diesem Zusammenhang gleich auch schon an das Rutenfest 2024, wo die Lichter (Energie) nachts in allen Ortsteilen und Stadtteilen an bleiben.