KLIMA: "Straight on" die Strategie ändern - Zäsur der neuen Wege, statt schwarz verhüllter Sarg ...
Meine Meinung
Was haben sie, was haben wir (denn auch ich gehöre dazu) nicht alles versucht, um den so genannten "Höllenklimaplan" des Regionalverbandes "Ravensburg-Bodensee" zu verhindern, oder so umzugestalten, dass er wirklich klimagerecht ausfällt.- Gebäude und Dächer wurden besetzt
- Kirchtürme erklommen
- Straßen blockiert
- Hängemattenpartys über Bundestraßen veranstaltet
- Luft aus LKW-Reifen gelassen
- nackte Frauenbrüste (Horgenzell) gezeigt
- Banner und Plakat aufgehängt
- gefährdete Bäume besetzt
- ein gut funktionierendes Klimadorf (Altorfer Wald) errichtet
- mehrere tolle Filme gedreht
- Vereine gegründet
- Vorträge, Konzerte fanden statt
- Leserbriefe, Blogbeiträge wurden geschrieben
- Petitionen eingereicht
- Flyer gedruckt und verteilt
- das Brandenburger Tor erklommen
- wissenschaftliche Studien erstellt und an Verantwortliche weitergereicht
Und das über einen Zeitraum von drei Jahre. Geholfen hat es nichts. Im Gegenteil. Sie, die sich um das Klima sorgen, kamen hinter Gitter und/oder wurden kriminalisiert und als Terroristen bezeichnet. Dabei hat sich niemand von ihnen auf die Straße geklebt, niemand hat jemanden bedroht, niemand wurde militant, niemand hat jemand entführt - NIEMAND!
Der nun trotz all der Widerstände heute in Kressbronn verabschiedete "Regionalplan" für den Bereich "Ravensburg-Bodensee" (bisher eine der schönsten Gegenden zwischen Flensburg und Freiburg) zeigt, wo es in Deutschland lang geht - wohin der Weg uns führt. Es ist aber nicht der Weg des Bürgers, es ist nicht die Straße des Volkes, es ist nicht der Wille des Wählers und es nicht der Pfad der Klugen. Das steht schon mal fest.
Das, was da heute in "trockene Tücher" gewickelt wurde und große Trockenheit mit sich bringen wird, ist vielmehr das Ergebnis jener, die abgehoben in einer anderen Welt leben, als in der des Fußvolkes. Es ist die Promenade der Prominenz, es ist die Schneise durch die Wälder, es ist der versiegelte Boulevard, gesäumt von Betonklötzen voller Euro und Dollar, es sind die Dagoberts, welche in Gold und Champagner baden.
Letztlich ist es der Abgesang auf die Demokratie. Alle jene, welche heute dem Regionalplan zugestimmt haben, sollten es eigentlich nicht wagen dürfen, in Zukunft das Wort DEMOKRATIE in den Mund zu nehmen. Jene, die von uns gewählt wurden, haben ihren Anspruch, uns und das was wir wollen zu repräsentieren, verloren. Sie sind als solche entlarvt.
Und das ist eigentlich kein Grund, einen schwarz verhüllten Sarg zu Grabe zu tragen, wie es heute die Klimaaktivist/innen in Kressbronn taten. Zwar weiß jeder, was damit gemeint ist und war, und die Trauer ist auch angebracht. Doch sollte dieser Tag der vermeintlichen "Niederlage", auch und vor allem eine Zäsur für die zukünftige Strategie der Klimaaktivist/innen sein.
NEIN, das ist explizit kein Aufruf, die Wege des Pazifismus, des friedlichen Widerstandes und des zivilen und erlaubten Ungehorsams zu verlassen! Aber: wenn all die oben aufgeführten Aktionen (17) nicht den Durchbruch zur recht verstandenen Demokratie gebracht haben, dann muss die Strategie geändert werden. Jeder Fußballtrainer würde nach nur drei verlorenen Spielen (wenn er nicht Flick heißt) seine Taktik ändern.
Es gilt also, sich zusammenzusetzen und im Plenum zu beraten. Und vielleicht hilft es doch nur, eine Partei zu gründen, um bei den kommenden Kreiswahlen anzutreten. Einer Partei, der das GRÜN DER NATUR wichtiger ist, als ein Ministerposten. Eine Wähler/innen-Vereinigung, welche nicht taktiert und faule Kompromisse zu ihrem täglichen Brot macht, sondern "straight on" von ihrem Engagement lebt.