"Das ist Quatsch mit CO2!" - Mit der "Eismaschine" unterwegs - Zu "Tempo 30"
Vor haargenau zwei Jahren - nachdem die drei Herren Bürgermeister wieder einmal von "Tempo 30" flächendeckend fabuliert hatten - schrieb ich per Petition den folgenden Text *). Mit einem Freund wettete ich gleichzeitig, dass das Vorhaben dieses innerstädtischen Schneckenfahrens scheitern wird. Und siehe da. Es ist, als sei mal wieder jemand mit der Ravensburger Zeitmaschine - ich nenne sie mal "Timerunner" - unterwegs gewesen und hätte sich im Oktober 2021 nach dem Herbst 2023 gebeamt.
"Tempo 30" auf der den Haupttagenten wird es bis 2027 nicht geben (SZ), konnte ich auf meinem Bildschirm lesen, nachdem ich entsprechende Klicks gemacht hatte. Also weiterhin 50 km/h vom Autohaus Knoblauch bis zum Doktorhaus und 50 km/h vom Frauentorkino bis zu den "Gewerblichen Schulen" vor meiner Haustür - jedenfalls tagsüber. Und als Grund wird genau das angegeben, was meine "Prophetition" voraussagte: Die Ausbremsung des Busverkehrs und der Lieferfirmen und der Taxis. Doch zwei Jahre lang - eben bis heute - haben die drei heiligen Schultes an ihrem Vorhaben festgehalten. Jedenfalls taten sie so, konnten sie doch nicht wissen, dass auch der Blogger eine umgebaute Eismaschine im Keller stehen hat.
Doch nun kommts: Zwar bleiben besagte Haupttangenten bus- und taxigerecht, doch die Wurmfortsätze von Wilhelm- und Schussenstraße [[Jahnstraße, Karlstraße, Georgstraße, Ziegelstraße, Hindenburgstraße, Weißenauer Straße, Seestraße und der Zwerger-/Olgastraße]], sollen ab 2024 sukzessive zu "Tempo 30" Tag und Nacht werden.
Und das bezeichne ich nun als "Quatsch mit Sauce" oder klimagegendert: Quatsch mit CO2!! Denn a) sind auch Jahn, Karl, Georg und (leider immer noch) Hindenburg Tangenten, und b) werden die bisher 50-fahrende Busse hier ausgebremst und das Ganze bringt gar nix!!
Und auch das Modell "Gegenverkehr auf Karl- und Georgstraße" wird erst einmal auf "EIS" (!!) gelegt. Kein Geld für Klimaschutz vorhanden, aber für "Gespenstermarkt", Musikschule und Sanierungen der der Königshäuser sind jede Menge Goldbarren vorhanden.
Mit umweltfreundlichen Grüßen,
Stefan Weinert
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*)
Warum ist diese Petition wichtig?
EILT! EILT! EILT! EILT! EILT! EILT! EILT! EILT! EILT! EILT! EILT!
Wahrscheinlich sind wir alle uns einig darüber, dass jedes Auto, das nicht unbedingt notwendig, eines zu viel ist (ich fahre nur Bus oder Zug). Solange jedoch so viele davon unsere Luft verpesten (Benziner und Diesel) oder kostbare Erden verschlingen (E), ist "Tempo 24/30 innerorts" mit Ampelkreuzungen keine Lösung!!
Ravensburg, Oktober 2021 // 6. Juli 2022
AM 18. JULI 2022 WILL DER RAVENSBURGER GEMEINDERAT BESCHLIESSEN - EIGENTLICH NUR NOCH FORMSACHE - DASS IN ZUKUNFT INNERORTS AUF ALLEN DURCHGANGSSTRASSEN INCLUSIVE DER BUNDES- UND LANDESSTRASSEN, FÜR 24 STUNDEN TEMPO 30 GILT. ANGEBLICH SEI DAS UNABWENDBAR UND VORGESCHREIBEN. DAS ABER STIMMT NICHT.
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PETITION --- gerichtet an den Herrn Oberbürgermeister der Stadt Ravensburg, Dr. Daniel Rapp, und den Ravensburger Gemeinderat.
Wir, die Unterzeichner/innen dieser Petition, sprechen uns vehement und entschieden dagegen aus, dass die Ravensburger ORTSDURCHGEHUNG FÜR DEN STRASSENVERKEHR in Zukunft Tag und Nacht = 24/30 einer Tempo 30-Beschränkung unterliegen soll. Vom Weissenauer Kreuz (Kaufland) bis zum "Knollengraben", von der Meersburger Brücke bis zum Ulmer-Kreuz über die Gartenstrasse (Gewerbliche Schulen) soll nachts und tagsüber "Tempo 30" gelten. Dazu sagen wir mit unseren Unterschriften NEIN und begründen dies wie folgt:
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Begründung(en)
Vor 4 1/4 Jahren wurde das Anliegen der Stadtverwaltung, "Tempo 30" flächendeckend für das Stadtgebiet Ravensburg einzuführen, erfolgreich durch die CDU-Fraktion und eine Bürger-Petition abgewehrt.
Der Petent hatte im Sommer 2018 die rund 900 Unterschriften persönlich dem Oberbürgermeister - im Beisein seiner beiden Kollegen - übergeben, wurde aber von diesem recht zynisch und mit süffisanten Bemerkungen abgefertigt. (Ich war dabei)
In der Petition war gut recherchiert dargelegt, warum "Tempo 30" für die Innenstadt - - - damit ist die Ortsdurchgehung auf der Tangente Jahn-Ziegel-Karl-Schussen-Garten-Wilhelm- und Wangener Straße(n) gemeint - - - nicht gerade die Lösung ist. Es waren dort die Vorteile aber auch die vielen Nachteile aufgeführt. Bis heute (Juli 2022) ist die Diskussion unter bundesweiten Experten nicht abgeschlossen, ob Tempo 30 als Dauerlösung die geeignete ist. Schon 2018 mussten die Damen und Herren im Ravensburger Rathaus dann doch nachgeben. Aber auch nur deshalb, weil Sie auf die Idee gekommen seien, den Flüsterasphalt bzw. den LOA zu verwenden. Das ist wohl auch teilweise geschehen, reicht aber nicht. Kann es auch nicht.
Doch das Allheilmittel "Tempo 50 minus 20" = 30 ( = minus 40 Prozent, bitte merken!!) kann und wird nicht die Lösung sein, im Gegenteil.