Ravensburger Kümmerer: "Was kümmern mich Fakten, wenn ich Recht habe!"
Erfahrungsgemäß (!) weiß ich, dass ein Mitarbeiter (mwd) einer Behörde in seiner Arbeitsweise und Entscheidungsbefugnis daran gebunden ist, was ihm () vom direkten Vorgesetzten vorgegeben ist. Der/die wiederum müssen sich an das halten, was von weiter Oben befehligt ist ... bis hin zu Bürgermeister, dem Landrat, oder dem Behördenleiter. Das wird bei der aktuellen Ravensburger Stadtverwaltung nicht anders sein. Wenn ja möge mwd mich belehren.
Konkret: Der oberste Chef des Ravensburger Ordnungsamtes (Ortspolizeibehörde) ist der Erste Bürgermeister, Herr Simon Blümcke. Als dieser sich vor acht Jahren und einigen Monaten zum ersten Male bei der Stadt Ravensburg für diesen Posten angemeldet hatte, bewarb er sich unter anderem damit, er sei ein Kümmerer. Nach meinen Beobachtungen und Informationen hat Blümcke das in den vergangenen Jahren nicht einmal bewiesen. Im Gegenteil. Siehe z.B. der Umgang mit den friedlichen Klimaaktivisten seit Dezember 2020. man mag mich auch hier korrigieren, sollte ich falsch liegen.
- Ein "Kümmerer" ist umgangssprachlich eine Person, die sich intensiv um bestimmte Dinge und Menschen in schwierigen Lebenslagen bemüht respektive sich für sie einsetzt. Er ist Pragmatiker durch und durch und nicht den verwaltungstechnischen Abläufen und den Buchstaben des Gesetzes verfallen. ER/sie ist in der Lage, in großzügiger und doch legaler Weise, Gesetzesvorschriften auszulegen und dabei auch zu unkonventionellen Maßnahmen zu greifen.
Für mich als studierter "Konfliktmanager" FH (umgangssprachlich "Kümmerer") mit dem Baustein "Mediation", war es schon immer so eine Art Ohrfeige, dass sich mein Bürgermeister als Kümmerer verkauft. Aber selbst ein Studium reicht nicht aus, wenn man/frau keine Emphatie besitzt.
Der Fall des Ravensburger Falschparkers, über den die hiesige Zeitung heute berichtet, der nachweislich "schwarz auf Display" (siehe oben) statt den zulässigen 04:00 Stunden nur 02:42 Stunden geparkt hatte, und dennoch 10 Euro Strafe bezahlen muss, weil er seine Parkscheibe nicht sichtbar auslegte, erschüttert mein Kümmerherz aufs Tiefste. Tief auch deshalb, weil der Parker - nach gesundem Menschenverstand - den Betrag nicht zahlte und sich nun vor Gericht verantworten muss. Und weil die Sache so weit geht, muss der Erste Bürgermeister von dem Fall Kenntnis haben. So meine ich jedenfalls. Und wäre er ein echter Kümmerer, der nicht delegiert, sondern sich selbst kümmert (denn das ist das Markenzeichen eines wirklichen Kümmerers), dann hätte er nach einem persönlichen Gespräch mit dem "Delinquenten" eine WIN-WIN Situation geschaffen.
Doch nun geht das Ganze vor Gericht mit Kosten, die den "Grundbetraq" gewiss um das 50-fache übersteigen. Und ich wette, dass diese 500 Euro und mehr wieder einmal zu Lasten des Steuerzahlers gehen, es sei denn, die Stadt Ravensburg lenkt ein. Und wenn sie klug ist, dann tut sie es auch.