Offener Brief an den OB RAVE: Krieg - Katastrophe - Notfall und "NOT-LÜGE": Wie der Ravensburger Bürger im Ernstfall fahrlässig im Stich gelassen wird
WARNSIRENEN FÜR RAVENSBURG
sehr geehrte Herren Bürgermeister Blümcke und Bastin,
sehr geehrte Damen und Herren Mitglieder des Gemeinderates,
im September 2022 hat die Stadt Ravensburg festgelegt, für Ravensburg ein Flächen deckendes Warnsystem durch für alle hörbare Sirenen zu installieren respektive zu implementieren. Das ist innerhalb von zwölf Monaten nicht gelungen und wird laut Ihren Aussagen durch den Feuerwehrkommandanten über die "Schwäbische Zeitung" auch noch "einige Zeit dauern". Grund dafür seien sinngemäß die vielen Anfragen aufgrund der Ahr-Flut vor 2 1/4 Jahren.
Doch diese Aussagen - öffentlich und von Amtswegen - können niemals mit der Realität übereinstimmen. Denn innerhalb von zwei Monaten - also noch vor Beginn des diesjährigen Weihnachtsmarktes - könnten in der Kernstadt und den Teilorten die entsprechenden Warnsirenen funktionsfähig vor Ort in Betrieb sein.
Heute Vormittag telefonierte ich mit einer in Spezialfirma mit Sitz in Bayern, die für solche Angelegenheiten arbeitet. Demnach kostet eine (1) Sirene inclusive Installierung vor Ort und zukünftiger Wartung rund 20.000 Euro und könnte - ab heute gerechnet - in zwei Monaten betriebsbereit vor Ort sein. Diese Sirenen können entweder von der Leitstelle oder auch von vor Ort "manuell" ausgelöst werden. Die Lieferung von Computer gesteuerten Sirenen würde etwa sechs bis acht Wochen - also Ende Januar - länger dauern. Auch die Kosten würden in diesem Falle steigen. Aus dem Kontext des Telefonates ergab sich, dass eine "manuelle" Steuerung durchaus reichen würde. Dass es Lieferschwierigkeiten wegen großer Nachfragen gäbe, wurde mir im Telefonat zweimal (!) nicht bestätigt, im Gegenteil. Am Telefon habe ich mich mit Namensnennung als ganz normaler Bürger ausgegeben und mich für die Auskünfte herzlich bedankt.
Als Bürger - und in Sorge für meine 52.000 Mitbürger/innen - frage ich Sie nun, wie die Ravensburger Stadtverwaltung und die ihr angeschlossenen Feuerwehr zu Aussagen kommen, die nicht dem entsprechen, was möglich ist? Ist es die Unfähigkeit, richtig zu recherchieren? Ist es Faulheit, mehr als ein Telefonat zu führen? Ist es der Verlass auf andere, der/die dann auch noch die Schuld haben? Sind wir Bürger/innen nur Nummern, die gerne verbrennen können?
Das Wort Not-Lüge wird in unserer Gesellschaft benutzt, wenn jemand durch ausgesprochene Unwahrheiten, sich oder andere aus einer unangenehmen Lage retten will. Hier und heute geht es aber um die NOT, in die Bürger/innen durch Krieg und andere Dinge ums Leben kommen können; NOT, über die er/sie/es nicht rechtzeitig auf Grund von nicht vorhandenen Realitäten informiert wurde, indem die dafür zuständigen Alarmanlagen von der Stadtverwaltung fahrlässig nicht installiert wurden. Insofern benutze ich dies Wort im Titel bewusst mit " ---" !!
Ich fordere Sie hiermit auf, unverzüglich diese Angelegenheit zur Chefsache zu machen, und die Angelegenheit über die Presse richtig zu stellen. Außerdem bitte ich Sie dringlich alles dafür zu tun, damit wir Ende November 2023 oder Ende Januar 2024 als Bürger wissen können: Es wird ausreichend verantwortlich über uns gewacht und unsere Stadtspitze tut, was möglich ist, um uns Bürger/innen ausreichend zu schützen.
Im Übrigen - so aus dem Telefonat zu entnehmen - hätte das schon längst so sein können - denn diesen durch die Zeitung kolportierten Engpass gibt es nicht. Möglich, dass es ihn im Herbst 2021 gab. Aber auch seitdem sind 24 Monate vergangen.
Hochachtungsvoll,
Stefan Weinert, Ravensburg
PS - Sollten Sie mich Anfragen, mit welcher Firma ich telefoniert habe, werde ich Sie bitten das zu tun, was Ihre Aufgabe ist: Sich selbst darum zu bemühen. Ich brauchte lediglich drei Minuten, um im Netz auf Anhieb (erster Versuch!) fündig zu werden.