âđ© 4/6 --- 1.111 gegen Wolodymyr Selenskyj
Aufgerufen am 23.06.23
Am 14. Mai 2023 wurde in Aachen wieder einmal der alljÀhrliche "Karlspreis" vergeben. Seit 1950 wird er in der Regel jÀhrlich an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verliehen, die sich um Europa und die europÀische Einigung verdient gemacht haben.
Im Kriegsjahr 2023, sind es Herr Wolodymyr Selenskyj - der 2019 gewĂ€hlte PrĂ€sident der Ukraine - und das "Ukrainische Volk", welche den Karlspreis ĂŒberreicht bekamen. Fehlt nur noch, dass auch der "Friedensnobelpreis" am 10. Dezember in die Ukraine geht.
Eigentlich - so sagt es mir mein moralisch/ethisches Bewusstsein - hĂ€tte die Preisverleihung in diesem Jahr entfallen mĂŒssen. So wie es 1956, 1962, 1965, 1971, 1980 und 2021 geschehen ist, respektive nicht geschehen ist. Wir befinden uns mitten in einem Krieg, dessen Bewertung und die Beurteilung seiner Hauptakteure und Protagonisten PrĂ€sident Putin, PrĂ€sident Selenskyj, die Ukraine, die USA, die NATO, die EU, die BRD - einst die Geschichte vornehmen wird. Und die "MĂŒnchner Sicherheitskonferenz" macht ordentlich Werbung unter dem Volk und betreibt damit Kriegspropaganda. Doch so, wie auch alle die etablierten Medien und der gesammelte "Westen" schon ihre Stempel gezĂŒckt und mit ihnen zugeschlagen haben, wer welche Rolle einnimmt, wer der "Teufel" ist, wer der Held und "der GroĂe", wer die TĂ€ter sind und wer die Opfer, so hat es auch das zustĂ€ndige Karlspreis-Direktorium getan. Die Schubladen sind gewĂ€hlt und geschlossen. Die SchlĂŒssel weggeworfen, damit ja niemand das Urteil revidieren kann.
Oh doch, die Geschichte wird es tun - vielleicht in nicht in allzu weiter Ferne!
Diese unsĂ€glichen Narrative - inklusive jenes mit der Ăberschrift, "die Werte Europas und Deutschlands werden in der Ukraine verteidigt" - finden sich in der BegrĂŒndung (siehe unten) des zustĂ€ndigen Direktoriums fĂŒr den Karlspreis an die Ukraine und ihres PrĂ€sidenten wieder. In seinem Buch âBotschaft aus der Ukraineâ betont Selenskyj seine Vorstellung von der Ukraine als demokratische und freie Nation, als eine Wertegesellschaft nach europĂ€ischem Vorbild und als Teil Europas. Er beschreibt, dass die Ukraine als Nation am 24. Februar 2022 âwiedergeborenâ worden sei!
Nein - am 24. Februar und in seiner Folge, so sehe nicht nur ich es - haben Europa und die Bundesrepublik den Willen zum Frieden und den Entschluss "nie wieder Krieg" verraten. So - wie es seit Mitte der 1990er Jahre die NATO gegenĂŒber Gorbatschow, den GUS-Staaten und Russland durch ihre Osterweiterung (ich nenne es "Ostfeldzug") zuvor schon getan hatten. Weder Wladimir Putin noch die anderen genannten Protagonisten sind schuldlos!! Alle tragen ihren Teil!!
DER "KARLSPREIS" 2023 HĂTTE NIEMALS VERGEBEN WERDEN DĂRFEN - SCHON GAR NICHT AN DEN PRĂSIDENTEN DER UKRAINE UND AN SEIN LAND - DENN ES GIBT NIEMANDEN DER SICH 2022/2023 UM EUROPA VERDIENT GEMACHT HAT - ES WURDE KEINE "BRĂCKE VON DER VERGANGENHEIT IN DIE ZUKUNFT GESCHLAGEN" - SONDERN GENAU UMGEKEHRT: DER KONFLIKT IM OSTEN EUROPAS IST EIN RĂCKFALL ALLER BETEILIGTEN IN DIE BARBEIREI!
DESHALB HATTE DER RAVENSBURGER BLOGGER VOR DER VERLEIHUNG EINE PETITION ONLINE GESTELLT, WELCHE AN DAS ENTSPRECHENDE KOMMITEE GERICHTET IST UND EXPLIZIT AUCH NOCH NACH DER VERLEIHUNG (ALSO BIS DATO UND DARĂBER HINAUS) HIER UNTERSCHRIEBEN WERDEN KANN UND AUCH WIRD.
Heute - am 23. Juni 2023 - sind es genau 1.111 Unterschriften.
DANKE - STEFAN WEINERT, RAVENSBURG
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Wenn ihn jemand 2023 verdient hat, dann Sahra Wagenknecht und Alice schwarzer. Aber das darf man/n ja nicht laut und ĂŒberhaupt sagen und/oder schreiben!!
Der "Karls-Preis" wurde nach dem Kaiser Karl dem GroĂen benannt, der bereits zu Lebzeiten als âVater Europasâ (Pater Europae) gelobt wurde und als eine nach wie vor das kollektive europĂ€ische Geschichtsbewusstsein prĂ€gende Persönlichkeit gilt. Allerdings ist die Person "Karl der GroĂe" auch umstritten.
Durch die Namenswahl sollte nach der Vorstellung des Initiators Kurt Pfeiffer eine BrĂŒcke von der Vergangenheit in die Zukunft geschlagen werden. Pfeiffer war bis 1932 Mitglied der "Deutschen Volkspartei". Nach dem Niedergang der Partei bei den Wahlen 1932 und mit Beginn der MachtĂŒbernahme Hitlers trat Pfeiffer 1933 auf DrĂ€ngen von Parteifreunden in die NSDAP ein. Da er sich aber noch im gleichen Jahr weigerte, einen Boykottaufruf gegen jĂŒdische GeschĂ€fte zu unterzeichnen, war Pfeiffer gezwungen, den Vorsitz des Einzelhandelsverbandes niederzulegen. Daraufhin versuchte er, nach British Columbia in Kanada zu emigrieren, aber die kanadische Einwanderungsbehörde lehnte den Einwanderungsantrag ab.
Kritik wurde wiederholt an der Vergabepraxis des Direktoriums laut: Konservative Politiker wĂŒrden deutlich stĂ€rker berĂŒcksichtigt. Der Name des sozialdemokratischen Bundeskanzlers und FriedensnobelpreistrĂ€gers Willy Brandt sei fĂŒr die damalige Mehrheit der Jury ein ârotes Tuchâ und nicht verhandelbar gewesen. Bemerkenswert ist auch, dass Brandts Nachfolger im Amt, der 2015 verstorbene Helmut Schmidt als PreistrĂ€ger ĂŒbergangen wurde. Dagegen erhielten â bis auf die kurzzeitig regierenden Kanzler Ludwig Erhard und Kurt Georg Kiesinger â alle christdemokratischen Bundeskanzler den Karlspreis (eingeschlossen die ehemalige Kanzlerin Merkel). Den PreistrĂ€gern Tony Blair (1999), Bill Clinton (2000) und Javier Solana (2007) wurde vorgehalten, sie seien die Hauptverantwortlichen der Luftangriffe gegen die Bundesrepublik Jugoslawien.
Die KurzbegrĂŒndung des Direktoriums:
"Das ukrainische Volk verteidigt unter der FĂŒhrung seines PrĂ€sidenten Wolodymyr Selenskyj nicht nur die SouverĂ€nitĂ€t seines Landes und das Leben seiner BĂŒrger, sondern auch Europa und die europĂ€ischen Werte"
Die Langfassung:
"Das ukrainische Volk ist Opfer eines völkerrechtswidrigen und unsĂ€glich brutalen russischen Angriffskrieges. Das ukrainische Volk verteidigt unter der FĂŒhrung seines PrĂ€sidenten Wolodymyr Selenskyj nicht nur die SouverĂ€nitĂ€t seines Landes und das Leben seiner BĂŒrger, sondern auch Europa und die europĂ€ischen Werte.
Der Krieg richtet sich gegen Freiheit und Demokratie, Menschenrechte und Multilateralismus; er richtet sich gegen die europÀische Gesellschafts-, die Sicherheits- und Friedensordnung, um die europÀische Gemeinschaft der Völker zu destabilisieren und zu einer politischen Neuordnung Europas zu kommen.
Nach dem GroĂangriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 erklĂ€rte Selenskyj seinen BĂŒrgern und der Welt: âWir sind alle hier. Unsere Soldaten sind hier. Die BĂŒrger sind hier. Wir sind alle hier, um unsere UnabhĂ€ngigkeit zu verteidigen. Und das wird so bleiben.â
"Diese Worte gelten bis zum heutigen Tage und haben die freiheitliche Welt hinter der Ukraine versammelt. So unterstĂŒtzen den Verteidigungskampf die UN-Generalversammlung, G7 und G20, die EuropĂ€ische Union, die NATO, viele politisch neutrale Staaten, die deutsche Bundesregierung und alle Menschen, die freiheitlich, demokratisch und friedliebend leben wollen.
Wolodymyr Selenskyj ist in diesem Verteidigungskrieg nicht nur der PrĂ€sident seines Volkes und der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, er ist auch der Motivator, Kommunikator, der Motor und die Klammer zwischen der Ukraine und der groĂen Phalanx der UnterstĂŒtzer.
Selenskyj ist Diplomat, AufrĂŒttler und, wenn es nach seiner Auffassung sein soll, auch wortstarker Kritiker.
Er spricht vor der UN-Vollversammlung, vor auslĂ€ndischen Parlamenten, mit politischen EntscheidungstrĂ€gern, er spricht zu den Menschen seines Landes und seinen Soldaten, er wendet sich an die Weltöffentlichkeit und wirbt Tag fĂŒr Tag um UnterstĂŒtzung fĂŒr den Freiheitskampf der Ukraine. Selenskyj lĂ€sst keine Gelegenheit aus, darauf hinzuweisen, dass sein Land die westlichen Werte verteidigt, unverbrĂŒchliche Prinzipien des Zusammenlebens, des Friedens und der Freiheit und damit das, wofĂŒr die EuropĂ€ische Union politisch steht.
Selenskyj zeigt Mut, FĂŒhrungsfĂ€higkeit, taktisches EinfĂŒhlungsvermögen und er beweist einen neuen, klaren und unmissverstĂ€ndlichen politischen Stil.
Er ist Halt und auch Vorbild fĂŒr sein Volk; er steht gegen Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, fĂŒr die Sicherstellung des alltĂ€glich Notwendigen, fĂŒr die existenziell notwendige VerteidigungsausrĂŒstung und fĂŒr die Zuversicht, das Ziel einer freien, unabhĂ€ngigen und souverĂ€nen Ukraine, die Teil der europĂ€ischen Völkerfamilie ist.
Selenskyj gibt der Ukraine, er gibt aber auch der EuropĂ€ischen Union Kraft, an dieses Ideal zu glauben. Er ist insoweit auch Vorbild fĂŒr alle EuropĂ€erinnen und EuropĂ€er, sich auf die europĂ€ischen Ideale und Werte zu besinnen.
Selenskyj ist studierter Jurist, erlangte seine PopularitÀt aber vor allem als Schauspieler, Fernsehmoderator, Drehbuchautor und Filmproduzent. Er ist verheiratet mit Olena Selenska und hat zwei Kinder.
Zum PrÀsidenten der Ukraine wurde er 2019 gewÀhlt.
In seinem jĂŒngst erschienen Buch âBotschaft aus der Ukraineâ betont er seine Vorstellung von der Ukraine als demokratische und freie Nation, als eine Wertegesellschaft nach europĂ€ischem Vorbild und als Teil Europas. Er beschreibt, dass die Ukraine als Nation am 24. Februar âwiedergeborenâ worden sei, die Nationenbildung durch den Aggressionskrieg der Russen zwar nicht abgeschlossen, jedoch beschleunigt worden wĂ€re â und dass vor allem die Ukraine nĂ€her an Europa herangerĂŒckt sei.
Selenskyj bekennt sich zu den Zielen der EuropĂ€ischen Union. Deshalb hat Ursula von der Leyen ihn zu Recht mit den Worten charakterisiert: âSie sind einer von uns. Wir wollen Sie drin haben.â
Die Ukraine ist eine prĂ€sidial-parlamentarische Republik mit einer reichen Kultur und mehr als 40 Millionen Einwohnern, die in dem nun fast zehnmonatigen Krieg erhebliche Opfer bringen mussten und mit unermesslichem Leid ĂŒberzogen wurden. Das ukrainische Volk verdient gröĂte Anerkennung dafĂŒr, wie es Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung verteidigt.
Das Direktorium der Gesellschaft fĂŒr die Verleihung des Internationalen Karlspreises unterstreicht durch die Verleihung des Karlspreises 2023, dass die Ukraine Teil Europas ist und die Bevölkerung und ihre Regierungsvertreter, an der Spitze PrĂ€sident Wolodymyr Selenskyj, europĂ€ische Werte vertreten und verteidigen und deshalb die Ermutigung verdienen, rasch Beitrittsverhandlungen mit der EuropĂ€ischen Union zu fĂŒhren.
Die Karlspreisgesellschaft fĂŒhlt sich geehrt, dass PrĂ€sident Selenskyj persönlich und stellvertretend fĂŒr sein Volk die Ehrung des Jahres 2023 annimmt."