Als wär's das letzte Jahr der Erde . . .
Als wär's das letzte Jahr der alten Erde
(c) Stefan Weinert, Juli 2022/März 2023
Schon winkt das Bier, – das Bier im kühlen Krug;
Doch trinkt noch nicht! Erst sing' ich euch ein Lied!
Das Lied der alten Erde, die sagt: es ist genug!
Grell hämisch lachend klingst! Denn der Kummer naht,
Gesange bleibt im Halse stecken und erstirbt,
die Erde ist - - - ein Todeskandidat.
Hell wie Kirchenglocken klingen - Glas an Glas.
Der Mensch, er wird sich niemals ändern!
Doch immer gibt's den gold'nen Wein im Fass.
Die Trommeln schlagen und die Gläser leeren,
es kommt zusammen, was zusammenpasst,
nebenan verdorren Land und Seen auf Erden.
Panzer-Ketten knirschen durch geschmolzenen Asphalt,
der Pflug des Bauern wurde rot durch Tod und Blut;
junge Männer einst in den Trachten sind in Uniformen kalt.
verseucht sind Wiesen --- verbrannt ist jeder Wald.
Gesang und Lachen blieben im Halse stecken,
die Erde ist - - - ein Todeskandidat.
Die Währung uns'res Lebens ist nicht Geld,
das Firmament, es bleibt nicht ewig blau.
Auf alten brüch'gen Säulen steht die Welt.
Und Menschen leer'n den Becher bis zum Grund,
im Mondschein über eignen Gräbern,
bis der Klang der Spären auf ewig ist verstummt.