OBERSCHWABENSCHAU-DER: Nicht nur in Blitzenreute, sondern auch in Tschechien schüttelt man und frau den Kopf über das „Parken in Ravensburg" ...
Von Stefan Weinert
So grandios – wie medial vor Kurzem beschrieben – ist der Andrang auf den beiden Parkplätzen bei der Kuppelnau nun doch nicht – jedenfalls nicht heute Morgen gegen 10:30 Uhr, als ich dort vorbeikam. War der „Scheffelpaltz“ zwar sehr gut mit PKW bestückt, bot sich mit beim „Bechtergarten“ eine Dreiviertel-Leere. Das änderte sich auch nicht in der folgenden 15 bis 20 Minuten, die ich mit drei verzweifelten Menschen am überdimensionalen Parkautomaten, welcher für die beiden genannten „P's“ zuständig ist, verbrachte. Bis uns ein „Wächter“ erlöste. Aber Reihe nach.
Jene ältere Dame also war es, die mich veranlasste, nicht sofort zum Einkauf beim Penny weiterzugehen. Ich fragte, ob sie klarkomme. Nein. Also befolgten wir noch einmal das Prozedere, welches am Automaten aufgedruckt stand respektive aufblinkte. Doch dieser nahm kein Geld an; weder einen Schein, noch Münzen. „Was ist das überhaupt für ein Kennzeichen, dass sie da eingeben,“ fragte ich. „Wir kommen aus Tschechien,“ meinte der ältere Herr, der nun dazugekommen war. Wir probierten es noch einmal und noch einmal. Doch die Geldschlünde des Parkmonstrums war verschlossen.
Da kam eine junge Frau – aus Blitzenreute, wie sie sagte, – dazu und wollte ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Vielleicht, so dachte ich mir, nimmt der Automat nur deutsche Kennzeichen und ist nicht auf die 27 EU-Länder eingestellt. Doch die junge Dame versuchte es mit gleichem Ergebnis und das dito und dito! Das Quartett war am Ende.
Doch da öffnete sich fast rettend ein Fenster des benachbarten Wohnblocks und ein Herr mit Zigarette rief uns zu. „Der Automat ist defekt, da war vorhin schon jemand da.“ - „Ahaaa,“ hörte er den Chor der Verzweifelten. Und wieso hängt da kein entsprechendes Hinweisschild, dachte ich bei mir. Doch der tschechische Mitbürger sagte laut, mit ironischem Unterton zu mir: „Das ist also das Auskunftsbüro der Stadtverwaltung.!?“
Nun konnte ich die drei Parker/innen beruhigen. Denn es sei ja nicht nur ihr Nummernschild fotografiert worden, sondern auch die Uhrzeit sei festgehalten worden, als sie auf den Parkplatz fuhren. Die Blitzenreuterin war beruhigt, doch das Ehepaar aus Tschechien meint, sie würden ja gar nicht auf dem Platz parken, sondern da in der kleinen Nebenstraße. „Ja, warum haben Sie das nicht gleich gesagt,“ meinte ich und schaute mich Hilfe suchend um, bis ich endlich die kleine und – im Gegensatz zu dem Monstrum, vor dem wir standen - unauffällige Parkgebührensäule nur zehn Meter weit entdeckte. Ich zeigte nach dort und meinte: „Dann müssen Sie dort bezahlen.“
Glücklich zogen die EU-Angehörigen los. Der "pimmeligen" Parksäule ist es übrigens egal, ob du Oberschwabe, Tscheche, Ukrainer oder gar Russe bist. Hauptsache du zahlst in den Klimafond der Stadt Ravensburg. Und Herr Blogger, was geht’s dich eigentlich an – Geh' doch zu Penny!