🔺▶ Deutscher Presserat prüft Zeitungsartikel ... Wurden Regeln der journalistischen Sorgfalt (auch in Ravensburg) eingehalten?
... aber leider nicht den der "Schwäbischen Zeitung" im Sommer '23 über die Ravensburger "Mönchmühle" (jedenfalls nicht, dass ich es wüsste),
welcher nach Aussage des Mühlenbesitzers Schuler - er ist ein Zwillingsbruder des Landtagsabgeordneten Schuler (CDU) - explizit ausschlaggebend dafür war, dass er und seine Familie die Mühle im Sommer schließen mussten. Ganz ausdrücklich hat mir das Johannes Schuler heute Morgen in einem Telefonat bestätigt. Seit dem Zeitpunkt des die Angelgenheit skandalisierenden Artikels in der "Schwäbischen Zeitung" (ich hatte darüber ausführlich berichtet) bis heute, - so Schuler am Telefon - hat die Schuler-Familie aus der Wangener Straße weder von der großen Landes- noch von der kleinen Regionalpolitik flankierende Hilfe erfahren und niemand aus diesen Gefilden hat der "Schwäbischen Zeitung" deswegen je auf die Finger geklopft. Obwohl der Presserat informiert ist und obwohl der Journalist Oswald Metzger sich veranlasst sah, das Ganze als "Mediale Lynchjustiz" zu brandmarken.
- Zweifel daran, ob die "Schwäbische Zeitung" in diesem Fall der "Mönchmühle" die Regeln der journalistischen Sorgfalt eingehalten hat, sind in der Bevölkerung Ravensburgs und seines Kreises und teilweise darüber hinaus sehr groß - und eigentlich müsste m. E. auch hier der Presserat nachhaken.
Johannes Schuler klagte am Telefon über den nun entstandenen finanziellen Engpass der Familie und man müsse sehen "wie wir klarkommen". Selbst der Silo in Aulendorf sei immer noch nicht abbezahlt und man werde ihn verkaufen müssen. Diese Situation sei auch der Grund - so Schuler - dass die Familie nicht gegen die Zeitung klage, da hier Kosten entstehen würden, die vorgestreckt werden müssen und auf denen man am Ende womöglich sitzenbleibe.
Auf meinen Hinweis, a) dass ich das mit der Angst vor hohen Kostenaus aus eigener Erfahrung kenne (Landgericht OSK ./. Weinert im Mai 2022) und b) dass aber der Presse auch Grenzen gesetzt werden müsse - siehe den Fall Aiwanger - und immerhin habe sie der Familie großen Schaden zugefügt, gab Schuler mir zwar Recht (und er bestätigte das mit dem Schaden durch die hiesige Zeitung noch einmal), aber er könne sich den Gang vor Gericht nicht leisten.
Ich dürfe, so sagte er mir am Schluss, gerne über unser Telefonat berichten.
Stefan Weinert, Ravensburger Blogger
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https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/neue-beschwerde-flugblatt-aff%
Die Flugblatt-Affäre um Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger beschäftigt den Deutschen Presserat. Er überprüft mehrere Artikel der „Süddeutschen Zeitung“.
Der Deutsche Presserat überprüft zur Flugblatt-Affäre um Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger mehrere Artikel der „Süddeutschen Zeitung“. Anlass sind 16 Einzelbeschwerden gegen die Berichterstattung, die bei dem Gremium eingegangen sind. Es geht bei der Prüfung unter anderem um die Frage, ob die Redaktion die Regeln der journalistischen Sorgfalt eingehalten hat, wie der Presserat am Freitag in Berlin mitteilte. Am 5. Dezember tagt das Gremium dazu.
Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur äußerte sich die „Süddeutschen Zeitung“ nicht zu dem Verfahren des Presserats und verwies zugleich darauf, dass man die aktuellen Beschwerden prüfe.
Der Rat ist die freiwillige Selbstkontrolle der deutschen Printmedien und ihrer Online-Auftritte. Anhand von Beschwerden überprüft er die Einhaltung von ethischen Regeln im Journalismus - der Pressekodex des Rats bildet diese ab. Der Rat kann zum Beispiel Rügen aussprechen. Die betroffenen Medien sind dann angehalten, diese in ihren Zeitungen zu veröffentlichen.
Die „Süddeutschen Zeitung“ brachte vor Wochen die Flugblatt-Affäre ins Rollen. Bei dem Fall geht es um ein antisemitisches und menschenverachtendes Flugblatt, das bei Freie-Wähler-Chef Aiwanger zu Schulzeiten gefunden worden war. Der 52 Jahre alte bayerische Wirtschaftsminister ist auch Vize-Regierungschef im Freistaat, der aus einer Koalition von CSU und Freien Wählern regiert wird. Aiwanger geriet in der Affäre massiv unter Druck. Er selbst sprach von einer gezielten Kampagne gegen sich. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) entschied sich gegen Aiwangers Entlassung aus dem Kabinett. In Bayern wird in einer Woche ein neuer Landtag gewählt.
Die „Süddeutschen Zeitung“ trat vor Tagen der Kampagnen-Kritik Aiwangers erneut mit einem größeren Bericht in eigener Sache entgegen, der den Hergang des Falls und der eigenen Recherche auflistet. Bereits kurz nach Beginn der Affäre hatte sich die Zeitung in einem Bericht in eigener Sache geäußert, warum sie die Vorwürfe gegen Aiwanger veröffentlichte.