HANAU 2020 - ... und die vergebliche Petition "DREITÄGIGE STAATSTRAUER - STATT SECHS TOLLE TAGE!"
Von Stefan Weinert
Als heute vor vier Jahren in Hanau ein deutscher rechtsradikaler junger Mann, neun Mitbürger/innen mit Migrationshintergrund erschoss, dann seine eigene Mutter und sich selbst, war in der Republik KARNEVAL - FASCHING - FASNET angesagt, und zwar auf dem Höhepunkt. Es war er Tag vor dem Endspurt in die "tollen Tage" - das ausgehende Wochenende mit anschließendem Rosenmontag.
Zwei Tage nach diesem faschistischen Ereignis, formulierte ich eine Petition an die Politik in Kommunen, Ländern und Bund, die Rosenmontagsumzüge ausfallen zu lassen und stattdessen drei Tage der Staatstrauer ausrufen zu lassen.
Natürlich geschah dies nicht, obwohl auch Corona sein erste große Welle hatte und nachweislich (aus meinem Bekanntenkreis) eine Besucherin aus Schleswig-Holstein nach einem Besuch in "Kölle", das Virus nach Heide geschleppt hat.
Von Bekannten und Usern im Netz, wurde ich beschimpft nach dem Motto, "will der uns jetzt den Karneval / die Fasnet verbieten"? und feierten, als wäre nichts geschehen.
Wenn jetzt die Politik an den Gräber oder in den Medien der damals Ermordeten gedenken und "weinen", dann finde ich das ziemlich unangebracht. Immerhin hatten damals 420 Menschen die Petition unterschrieben und Volker Bouffier zeigte Anstand. Aber der Rummel fand trotzdem statt.
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PETITION VOM 21. Februar 2020 (klick)
- Ravensburg und Republik
+++NEWS+++
Der Hanauer Faschingszug fällt nach dem Anschlag mit zehn Toten aus. Auch an vielen weiteren Orten finden Rathauserstürmungen oder Närrische Stadtverordnetenversammlungen nicht statt. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) cancelte "nach der furchtbaren rassistischen Gewalttat" seine Teilnahme an allen Fastnachtsveranstaltungen, unter anderem in Kassel und Mainz.
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DREITÄGIGE STAATSTRAUER - STATT SECHS TOLLE TAGE
"Schweigen statt Schwofen - fasten statt feiern - Protest statt Pauken"
An die Verantwortlichen
in der Politik
in den Kirchen
in den Narrenvereinen
Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe Freunde,
diese Petition richtet sich nicht nur an die Verantwortlichen (Politik, Kirchen und Narrenvereine) meiner Stadt 88212 Ravensburgt, sondern an jede Kommune (vor allem in NRW - Köln-Düsseldorf-Mainz ... und südlich bis Bayern und Baden-Württemberg), in diesem Jahr 2020 auf Ihre Karnevals- und Fasnetumzüge zu verzichten.
Es ist völlig unangebracht - eine Gedenkminute einzulegen (siehe Berlinale) und dann zu feiern. Es bringt auch nicht das erwünschte Ergebnis, wenn schnell noch einmal "Festwagen" mit "Deutschland ist bunt" oder Banner mit "Nie wieder Faschismus" für die Umzüge angefertigt werden. Und wer nun seinen Umzug mit den Worten "Jetzt erst recht" verteidigt, meint nichts anderes als "JETZT ERST RECHTSS"!! Und da sind da noch die, die sagen "ich lasse mir meine Agenda nicht von den Faschisten bestimmen und mir das Feiern vermiesen," der übersieht (Medien, Anne Will, Thüringen, Bundestag ...) dass Deutschlands (zu dem auch er selbst gehört) Agenda längst von den Faschisten bestimmt wird, gerade weil wir alle nicht bereit sind, ein radikales Zeichen zu setzten.i
Es muss ein klares Zeichen gegen die AfD, gegen Pegida, gegen die Werteunion, gegen die Reichsbürger, gegen die Gaulands und gegen die Höckes gesetzt werden, in dem das "Humba-Humba-Täterä" und das "Kolba hoch ahoi" ausbleibt. "Schweigen statt Schwofen - Fasten statt feiern - Protest statt Pauken".
Bitte unterschreibt diese Petition, bitte teils sie, bitte verbreitet sie in den sozialen Medien, bitte sendet sie euren Politikern, Pfarrern und Pastoren, damit sie übermorgen von den Kanzeln entsprechendes verkünden, an "eure" Narrenvereine.
Schluss mit "bla-bla" und Taktieren, Schluss mit Abwarten, Schluss mit den Nazis in den den Parlamenten, Schluss mit falsch verstandener Diplomatie.
(siehe auch hier: https://www.change.org/p/bundestag-und-bundesrat-verbot-der-alternative-f%C3%BCr-deutschland-afd-43-1-2-bverfgg-und-artikel-21-2-gg
Mit freiheitlich-demokratischen Grüßen, Stefan Weinert