Der Tod von Alexej Nawalny wird auch Putins Ende als Präsident sein ... Mene mene tekel upharsin ...
Sehr geehrte Leser/innen,
für die Freilassung des mutigen Alexej Navalny, gab es viele Petitionen, gerichtet an den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Eine von ihnen kam auch aus Ravensburg - mit einem zwar sehr kurzem, dafür aber um so eindringlicheren Text.
Nun - drei Jahre später - ist es zu spät für die Rettung Navalny's Leben. Wie wohl jeder Mensch, hatte auch "Alexej" Schattenseiten, die in seinem Fall eher rechtsgerichtet waren. Viele seiner national-populistischen Äußerungen hat er später bereut. Dennoch hatte er nicht nur den Mut, Putin die Stirn zu bieten, sondern nach dem "missglückten" Giftanschlag in die russische Föderation zurückzukehren. Wer von uns verhätschelten Westdemokraten hätte wohl je diesen doppelten Mut gehabt!?
R.I.P Alexey Navalny 🎚
WIR, DIE UNTERZEICHNER/INNEN DIESER PETITION, BITTEN SIE UND DIE REGIERUNG DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, SICH UMGEHEND FÜR DIE FREILASSUNG DES IN RUSSLAND IN EINEM STRAFLAGER INHAFTIERTEN DEMOKRATEN ALEXEJ NAWALNY EINZUSETZEN. LAUT DEN MEDIENBERICHTEN, BEFINDET SICH HERR NAWALNY IN EINEM ÄUSSERST KRITISCHEN GESUNDHEITLICHEN ZUSTAND.
Der Kardiologe Jaroslaw Aschichmin schreibt auf Facebook: „Unser Patient kann jede Minute sterben“. Seiner Meinung nach gehört Nawalny unverzüglich auf die Intensivstation eines externen Krankenhauses. Zwar liegt der Menschenrechtler zur Zeit innerhalb des Straflagers auf der Krankenstation, doch hat er das Gefühl in Armen und Beinen verloren. Sein Rücken schmerzt, er hustet stark und hat hohes Fieber. Eine MRT-Untersuchung zeigt zwei Bandscheibenvorfälle und eine angeschwollene Bandscheibe. Laut Aschichmin kann es bei seinem Patienten aufgrund der stark überhöhten Kaliumwerte, jede Minute zu einem Herzstillstand kommen. Nawalny soll - da er sich im Hungerstreik befindet - nun zwangsernährt werden.
SEHR GEEHRTER HERR BUNDESKANZLER, BITTE WERFEN SIE ALL IHRE DIPLOMATISCHEN UND PERSÖNLICHEN MÖGLICHKEITEN GEGENÜBER HERRN PRÄSIDENT WLADIMIR PUTIN IN DIE WAAGSCHALE, UM DIE VERLEGUNG DES ALEXEJ NAWALNY IN EINE KLINIK AUSSERHALB DES STRALAGERS - WENN MÖGLICH IN EINES DER EU-LÄNDER - ZU ERREICHEN. DIE ZEIT DRÄNGT.
Im Namen der Mitunterzeichner/innen danken wir/ich Ihnen herzlich.
Mit Respekt und Freundlichkeit und bleiben Sie gesund!
Stefan Weinert, Ravensburg
(370 Unterschriften)
-------------------------------------------------------------------------------Wie gesagt, all diese Bittgesuche an Putin blieben unerhört, aber gehört hat er sie sicher und umsonst waren sie auch nicht. Denn eines ist klar: Wie auch immer und unter welchen finiten Umständen Navalny auch gestorben ist - es war Mord, kein Versehen, keine Tragik, keine Verkettung von irgendwelchen Umständen, es war auch kein Totschlag: Es war vorsätzlicher Mord in der Verantwortung eines Staatsmannes, der mehrfach auf die russische Verfassung geschworen hat, die Rechte und die Freiheit seiner Bürger/innen zu achten.
Einige User im Internet vermuten sogar eine Hinrichtung des mutigen Herausforderers. Andere meinen, er würde so enden, wie einst Sadam Hussein (Irak) oder Gadhafi (Libyen). Dass die sterblichen Überreste des Rebellen der Mutter übergeben werden, bezweifeln alle. Vermutlich wird es die Urne mit der Asche, der "versehentliche" verbrannten Leiche des Sohnes sein.
Jetzt noch zu differenzieren und "Ukraine-Konflikt" einerseits - und die vielen dunklen Seiten Putins anderseits auseinander zu halten, wird nun umso schwerer, wie schon zuvor. Zumal auf der Münchner Sicherheitskonferenz die Verteufelung des russischen Präsidenten weitergeht. Aber auch die USA kennen in gewisser Weise kein Pardon (siehe hier: #Free Julian Assange) und auch die NATO-Osterweiterung geht auf das Konto des Westens.
Dennoch: Wladimir Putin ist noch einsamer geworden und ich bin sicher, dass seine Tage als Präsident gezählt sind.
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Die Ursache für den Tod von Putin-Kritiker Alexej Nawalny bleibt weiter unklar. Ein Bericht zitiert einen angeblichen Mithäftling des russischen Oppositionellen.
Moskau - Die Sprecherin des Kreml-Gegners, Kira Jarmysch, hat am Samstag (17. Februar) den Tod von Alexej Nawalny bestätigt. Dem Team des russischen Oppositionellen sei mitgeteilt worden, dass sich Nawalnys Leichnam in der Stadt Salechard zur Untersuchung befinde, teilte Jarmysch mit.
Alexej Nawalny ist tot: Zweifel an der Version zur Todesursache aus MoskauDie Todesursache blieb dagegen auch am Tag nach der Todesnachricht weiter unklar, sein Team sprach von mutmaßlichem Mord. Laut Angaben aus Russland soll Nawalny in einer Strafkolonie bei Charp in der nördlichen Oblast Tjumen am Polaren Ural gestorben sein, und nicht, wie anfangs angenommen, in einem Haftlager in Sibirien. Er sei bei eisigen Temperaturen bei einem Spaziergang zusammengebrochen, hieß es aus Moskau.
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz (Siko), wo sich vom 16. bis 18. Februar die internationale Spitzenpolitik trifft, kamen jedoch Zweifel an dieser Version auf. Ein oppositionelles russisches Nachrichtenportal will nun mit einem Mithäftling Nawalnys gesprochen haben, der demnach von Ungereimtheiten in der Nacht vor dem angeblichen Zusammenbruch des Putin-Kritikers berichtete.
Wie die Nowaja gaseta Europa weiter schreibt, begann der Morgen des 16. Februars mit einer umfassenden Durchsuchung des Straflagers. Das Koloniepersonal habe mehrere Mobiltelefone, Karten und sogar Heizkessel beschlagnahmt. Der Tod Nawalnys sei laut des Gefangenen innerhalb der Kolonie gegen zehn Uhr Ortszeit kommuniziert worden - also um acht Uhr morgens nach Moskauer Zeit.
„Die Einzelzelle, in der er untergebracht war, befindet sich abseits der Kaserne. Wenn ein Krankenwagen dorthin gefahren wäre, wäre dieser erkennbar gewesen“, meinte der Häftling laut des Nachrichtenportals: „Am Morgen des 16. gab es in der Kolonie aber keine Krankenwagen. Sie erschienen erst, als bekannt wurde, dass Nawalny bereits tot war. Ich denke also, dass Nawalny viel früher als angekündigt gestorben ist. Höchstwahrscheinlich letzte Nacht. Warum war es sonst nötig, uns in der Kaserne einzusperren und am Morgen eine Durchsuchung zu organisieren?“
Ich denke also, dass Nawalny viel früher als angekündigt gestorben ist. Höchstwahrscheinlich letzte Nacht. Warum war es sonst nötig, uns in der Kaserne einzusperren? (Angeblicher Mithäftling Nawalnys in der „Nowaja gaseta Europa“)
Es wirke, heißt es in dem Bericht, dass die Leitung der Strafkolonie im äußersten Norden Russlands einen Befehl ausführen musste, den sie nicht ausführen wollte. Zur Einordnung: Die Nowaja gaseta wurde 1993 als unabhängige und Kreml kritische Wochenzeitung gegründet. Der Gründer der Zeitung, Dmitri Muratow, erhielt 2021 für seine unabhängige Berichterstattung den Friedensnobelpreis. Knapp ein halbes Jahr nach Beginn des Ukraine-Kriegs entzog ein Moskauer Gericht der Nowaja gaseta am 5. September 2022 die Drucklizenz sowie am 15. September die Website-Lizenz.
Tod von Alexej Nawalny: 2020 gab es einen Giftanschlag auf den Putin-KritikerIns Ausland geflohene Redakteure betreiben jedoch seit Mai 2022 die Online-Nachrichtenseite Nowaja gaseta Europa. Sie sollen weiterhin informelle Kontakte in ihre Heimat haben. Die Familie und das Team Nawalnys sollen verschiedenen Berichten zufolge derweil die Übergabe seines Leichnams fordern, um eine unabhängige Obduktion durchführen zu können. Der Jurist, der nur 47 Jahre alt wurde, war für Kreml-Autokrat Wladimir Putin selbst dann eine Herausforderung, als er seit Januar 2021 aus den fadenscheinigsten Gründen inhaftiert worden war.
Immer wieder kamen Machenschaften des Moskauer Zirkels an die Öffentlichkeit. War er für den russischen Autokraten letztlich zu gefährlich? Brisant: Auf Putin-Kritiker Nawalny war im August 2020 ein Giftanschlag verübt worden. Ein Labor der deutschen Bundeswehr hatte nach Untersuchungen, Nawalny wurde in Berlin behandelt, ein sowjetisches Nervengift in seinem Körper festgestellt. Woran der Oppositionelle jetzt starb, bleibt (vorerst) ein Rätsel. (pm)