Wer noch einigermaßen bei Verstand ist, sollte innehalten und sich bewusstwerden, was "Menschsein" wirklich bedeutet ...
Wer noch einigermaßen bei Verstand ist, sollte in dieser völlig unübersichtlichen und brisanten Gemengelage innehalten und versuchen, sich auf den eigentlichen Sinn des menschlichen Lebens, seines persönlichen Lebens, Gedanken machen. Ob er/sie dabei zu dem Ergebnis kommt, dass der Sinn des persönlichen Lebens der ist, die Welt durch den eigenen Lebensstil ein Stück weit humaner zu machen, weiß ich nicht. Aber ich finde, das ist erstrebenswert und ein guter Gedanke!
Von Stefan Weinert
Liebe Leser/innen,
Prolog - Schon des Öfteren habe ich mich gefragt, ob uns zum "Frieden" auf dieser Welt nur noch ein Asteroid "helfen" kann, einer, der groß genug ist, um bei seinem Aufschlag auf Terra X, Ruhe über Milliarden von nicht geschaufelten "Gräbern" entstehen zu lassen und so - wenn auch einen fälschlichen - "Mir" - "Peace" --> Frieden auf Erden zu bringen??
FRIEDEN? - Was ist das eigentlich?
Die beste Definition von "Frieden" finden wir im arabischen und hebräischen Sprachraum. Das hebräische "Shalom" und das arabische "Salam" haben beide ein und dieselbe semitische Wurzel: slm - Weder die Juden noch die Araber kennen in ihrem Schriftbild Vokale. Es gibt nur Konsonanten. Auch in dem Wort "Islam" ist diese Wurzel zu finden.
Der hebräische Begriff Shalom respektive das arabische Salam, bedeuten so viel wie: Wohlergehen und "heil sein", Ruhe finden. In in beiden Kulturen werden sie als Grußformeln verwendet. Doch mit beiden Begriffen ist nicht nur Befreiung von jedem Unheil gemeint, sondern auch Gesundheit, Wohlfahrt, Ruhe, Glück, Ganzheit, Genugtuung, Wohlbefinden, kollektives Wohlergehen, „lebensfördernde Ordnung der Welt oder „Zustand, der keine unerfüllten Wünsche offenlässt, begreifen, eben FRIEDEN! Das deutsche Wort stammt vom germanischen "fridu" (Schonung, Freundschaft) ab. Das hört sich alles nach Paradies an und diesen Zustand hat es wohl weltweit - und das auch noch gleichzeitig - wohl nie gegeben.
Das heißt aber nicht, dass der Mensch nicht danach streben sollte und dabei zumindest ein Mindestmaß an "kollektiven Wohlergehen" erreicht wird.
Doch der nun fast auf den Tag zwei Jahre andauernde Konflikt im äußersten Osten Europas (nicht "EU" ist hier gemeint) zwischen Russland und dem "Grenzland" (= Ukraine auf russisch) und der wieder explosiv entflammte ewige Konflikt zwischen Juden und Arabern (obwohl sie beide von dem Urvater Sem = ein Sohn Noahs abstammen) respektive Juden und Muslimen zeigen bitter, dass Krieg zum Menschsein offensichtlich irgendwie dazugehört, leider!
Doch so, wie die Klimazerstörer und sinnlosen Ausbeuter der Erde durch die Klimaschützer und Aktivisten ein Gegengewicht brauchen, so brauchen die Streithähne der Welt und die Kriegstreiber/innen von Ost bis West und vor allem die hasserfüllten und militanten Fanatiker/innen, ein ebensolches Gegengewicht durch den gelebten Pazifismus. Denn beide Gegengewichte sind - ob es die Bibel ist oder der Koran, ob es der ursprüngliche von Marx konzipierter Kommunismus ist oder der Humanismus - die obersten Ziele der Menschheit.
Doch zurück zu dem ganz oben erwähnten Asteroiden. 2013 wurde ein solcher (Astera = Stern) entdeckt und er wurde von der NASA "99942 Apophis" nach dem altägyptischen Gott der Finsternis und des Chaos getauft. Dieser "Gott" soll voraussichtlich am 13. April 2029, einem Freitag, nur knapp 31.000 Kilometer an der Erde vorbeirauschen. Zum Vergleich: Geostationäre Satelliten bewegen sich in einer Höhe von rund 35.880 Kilometern.Apophis ist zwar nur 340 Meter breit, aber wenn der im "richtigen Winkel" mit einer Geschwindigkeit von 8 Kilometer pro Sekunde = ~ 12 Stunden vom Mond bis zur Erde -- irgendwo auf unserem Planeten einschlägt, dann Gnade uns Gott. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass er es tut, liegt bei "nur" 2,7 Prozent. Also gilt es, die Chance zu nutzen, und echten Frieden zu schaffen.
Fangen wir mal von "Vorne" an. -
Zu unserer Galaxie, die wir Milchstraße nennen und die nur eine von vielen Milliarden Galaxien [rund 250 Milliarden] im Universum ist, gehören mehrere hundert Milliarden von Sternen. Unsere Sonne und ihr System gehören auch dazu. Jeder dieser Sterne ist ebenfalls eine Sonne, die wiederum Planeten um sich kreisen lässt, von denen manche - wie der blaue Planet auf dem wir leben - einen oder meist mehrere Monde hat.
Unsere Sonne zieht im kleinen Orion-Arm ihre Bahn, etwa 27.000 Lichtjahre vom Zentrum der Galaxie entfernt. Erinnern wir uns. Das Licht legt in einer Sekunde 300.000 Kilometer zurück. Die Entfernung zwischen Helios (Sonne) und Terra (Erde) beträgt acht Lichtminuten.
Nun dauert es etwa 225 Millionen Jahre, bis unsere Erde das Zentrum der Milchstraße einmal umrundet hat. Ein Stern (Sonne) mit dem Namen S2 ist da deutlich schneller unterwegs: Er braucht nur 16 Jahre für eine Tour um den galaktischen Kern. Das liegt daran, dass er in unmittelbarer Nähe des galaktischen Zentrums kreist. Dort liegt ein super massives schwarzes Loch. Es heißt Sagittarius A* und ist etwa vier Millionen Mal so massereich wie unsere Sonne. Unter anderem für den Nachweis seiner Existenz gab es 2020 den Physik-Nobelpreis.
Mittlerweile sind sogar Sonnen bekannt, die dem schwarzen Loch im Herzen der Milchstraße noch ein wenig näher sind. Doch sie riskieren auf absehbare Zeit nicht, vom Galaktischen Kern verschluckt zu werden. Dafür müssten sie sich auf die Entfernung von etwa 16 Lichtminuten (doppelte Entfernung Sonne-Erde = 2 AE) nähern. Und darauf deutet derzeit nichts hin, die Bahnen gelten als stabil. Aber schwarze Löcher haben eine solch enorme Anziehungskraft, dass sogar das Licht von ihnen festgehalten wird und nicht aus ihnen entweichen kann. -
Und da sind dann noch die Kometen (griech. kómä = Haupthaar, Mähne), die durch die Weiten ihrer Galaxie ihre Bahnen ziehen und - kommen sie einer der Sonnen zu nahe - einen sichtbaren "Schweif" hinter sich herziehen. Ihre Bahnen sind so groß, dass der Menschen einen solchen "Allschweifer" - wenn überhaupt - meist nur einmal im Leben zu sehen bekommt.
Nicht zu vergessen jene relativ kleinen Geschosse, die anscheinend nur dafür da sind, irgendwann einen Planeten oder Mond zu treffen, um dort einen Krater zu hinterlassen oder den "atomaren" Winter vorwegzunehmen. Bestenfalls enden sie als Sternschnuppen, ohne die Wünsche nie in Erfüllung gehen würden :) Im Ernst, diese "Asteroiden" (astrum = der Stern; Desaster = schlechter Stern; Asteroid = sternähnlich) können gefährlich werden. Jeden Monat werden über hundert neue Asteroiden entdeckt. Anfang November 2022 waren es 1,249 Millionen Asteroiden.
Im Jahr 1760 entwickelte der deutsche Gelehrte Johann Daniel Titius eine mathematische Formel, nach der die Sonnenabstände der Planeten einer einfachen numerischen Folge entsprechen. Nach dieser Folge müsste es zwischen Mars und Jupiter einen weiteren Planeten im Sonnenabstand von 2,8 AE (1 AE = Entfernung zwischen Sonne und Erde) geben. Der aber war nicht da und es gibt ihn auch nicht. Stattdessen wurden dort im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte acht große (Durchmesser mehr als 100 Kilometer) und "zig" kleinere Asteroiden entdeckt, welche mit ihrer Gesamtmasse und Gravitation den "fehlenden" Planeten ersetzen.
Dieses stellare Konstrukt versuche ich einmal - ein mit groben Strichen gezeichnetes Bild des Universums - als Gleichnis auf unsere Gesellschaft in Deutschland aber auch auf die die Welt umspannende, auf "dich und mich", zu übertragen. Alles ist in Bewegung: Nichts ist heute so, wie es gestern war - und auch morgen wird es eine neue, noch nie dagewesene Situation geben. Die gegenseitigen Einflüsse, die guten und die schlechten, das Kreisen umeinander und um sich selbst, die Expansion und die Gefahren aus den Weiten - all das finden wir in der menschlichen Gesellschaft wieder. Gewiss scheint nur der Moment - und Zeit war schon vor Einstein immer nur relativ. Wer mit dem Licht reisen kann - so Einsteins Theorie - für den bleibt die Zeit stehen, für den gibt es nur die "Ewigkeit".
Im Thomasevangelium, das es tatsächlich gibt, aber welches es nie in die offizielle Bibel geschafft hat, heißt es an einer Stelle: "Yeshua (Jesus) sagte: 'Elend ist der Körper, der von einem anderen Körper abhängt. Und elend ist die Seele, die von beiden abhängt [Von ihrem eigenen und dem Körper eines anderen]."
Wenn wir unseren Blick auf den kleinen (winzigen) Ausschnitt der Milchstraße, unseres Sonnensystems richten, und hier wiederum nur auf die Sonne "Helios", den Planeten (= Wanderer, umherschweifen) "Terra" und seinen Trabanten "Luna", erkennen wir sofort, was gemeint ist.
Luna kann nur leuchten, man kann auch sagen "glänzen", in Er-SCHEIN-ung treten, sich bemerkbar machen, wenn er (der Mond) sich im Lichte der Sonne befindet und sich in ihm/in ihr wider-spiegeln kann. Ansonsten ist er schwarz - und obwohl präsent - doch unsichtbar, oder "Weiß wie eine Wolke" und kaum wahrnehmbar - am Himmel zu sehen. Und genau solche Zeitgenossen in unserer Gesellschaft gibt es viele. Und wenn wir ehrlich sind, steckt ein solches "Glänzen im Spiegel anderer" in jedem von uns - mehr oder weniger. Und dass der Mond nicht in den Weiten des Universums verschwindet, hat er auch jemand anderem zu verdanken und keinesfalls sich selbst.
Doch dem "blauen Planeten" geht es da nicht viel besser. Ohne die Sonne ("Helios" war der Sonnengott der alten Griechen; bei den alten Ägyptern war es "Ra"), ohne ihr Licht und ihre Wärme, ohne den notwendigen Abstand von ihr, wäre sie "tot", wie der Mond und der Mars. Einzig die Sonne ist es (zumindest in unserem System), die unabhängig von anderen ist. Sie hat Licht und Wärme von Innen und aus sich selbst heraus. In ihrem Kern ist Energie. "Kernenergie". Sie ist Quelle des Lebens nicht nur für sich selbst, sondern vor allem für andere.
Zwar ist der homo sapiens auch ein "Wanderer, jemand der umherschweift", - wenn auch nicht mehr physisch und in dem Maße wie einst die Jäger und Sammler, so doch immer noch psychisch -, aber jeder von ihm ist aus Fleisch und Blut und hat Leben IN sich. Das heißt: Jeder von uns kann oder zumindest könnte auch eine Sonne sein. Ein Mensch, (hebr. = adam; dam = Blut; adama = Ackerboden) - und damit ist hier der "erwachsene" und gesunde Mensch gemeint - hat nicht nur Energie für sich selbst, sondern auch für seinen Nächsten, seine Mitmenschen, für solche, die aufgrund ihrer Vita nur noch ein "glimmender Docht" sind. Jedenfalls potentiell. Es kommt nur darauf an, ob er/sie bereit ist, diese Energie auch abzugeben, oder ob er/sie äußerlich kalt bleibt und die Kern-Kraft für sich behält mit der Folge, dass sie ihn letztlich innerlich verbrennen wird.
Doch selbst der Mensch, der sich wie ein verlöschtes Licht vorkommt, und kalt wie der Mond dahinlebt, oder als unscheinbarer und noch nicht oder nie entdeckter "Asteroid" unerkannt und unentdeckt lebt sollte wissen, dass er/sie dennoch Einfluss hat auf die hat, welche neben ihm in "voller Blüte stehen". So, wie es ohne Mond keine "Ebbe und keine Flut" und keine Stabilität der Erde selbst und ihrer Umlaufbahn um die Sonne gäbe, so gäbe es ohne jene sternähnlichen Gebilde kein Gleichgewicht, keine Stabilität, keine Ausgewogenheit in unserem System - dem Sonnensystem und dem gesellschaftlichen. Und so, wie es ohne Luna keine Träume und den ersten Kuss und die stehen gebliebene Zeit auf Erden nicht gäbe, so gäbe es ohne den "fehlenden Planeten" keine Geheimnisse. Jeder und jede ist wichtig - alles hängt mit allem zusammen!
Und da gibt es dann auch noch die so genannten "schwarzen Löcher" inmitten unserer Gesellschaft. Alles muss sich um sie drehen. Was ihnen zu nahe kommt, verschlingen sie auf "nimmer wiedersehen." Sie besitzen mehr Energie, als alle anderen 84 Millionen Deutsche (über acht Milliarden Menschen weltweit) und "Sonnen" zusammen. Sie sind losgelöst von Zeit und Raum. Sie existieren tatsächlich in einer völlig anderen Dimension. Ihre Macht und ihr Reichtum sind dermaßen stark, dermaßen "energetisch energiegeladen aufgeladen", dass sie nicht mehr in der Lage sind, davon auch nur ein Partikel abzugeben. Sie halten sich für "das Licht der Welt" - und doch ist es in ihnen "stockdunkel". Wenn ich da nicht an unsere Politiker/innen und Superreichen denke, würde ich lügen.
Nicht zu vergessen - die Kometen. Jene, die unser System verlassen und in den Weiten verschwinden, und doch irgendwann für eine gewisse Zeit wieder in unser Sichtfeld zurückkehren, um dann nach kurzer Zeit für weitere hundert Jahre oder mehr in die "Unendlichkeit" zurückzukehren. Als der Halley'sche Komet (einer der hellsten Kometen) im Jahre 1911 am europäischen Nachthimmel erschien, sahen die damaligen Zeitgenossen in ihm eine Art "Menetekel" - ein Warnzeichen bezüglich eines zukünftigen großen Weltgeschehens. Drei Jahre später brach tatsächlich der 1. Weltkrieg aus, in dessen Kontext auch der Weltkrieg II. gesehen werden muss. 75 Jahre nach 1911 - im Jahre 1986 - erschien "Halley" wieder am europäischen Nachthimmel. Doch der westliche Mensch war inzwischen weit aufgeklärter als zu Kaisers Zeiten. Ich war damals 34 Jahre alt, und kann mich nicht daran erinnern, dass dieser Komet damals als ein "Menetekel" für die Welt verstanden wurde. Doch just drei Jahre später fiel die für die Ewigkeit gebaute Mauer, die Deutschland und Berlin getrennt hatte. Wenn das kein Weltereignis war ..!
Ob das Zufälle waren und sind, lasse ich mal dahingestellt sein. Aber "Kometen" in der Menschheitsgeschichte, ob in unseren Breitengraden, oder in Asien, Vorderasien, Afrika, Amerika ..., gab es immer wieder und wird es auch weiterhin geben. Aber sie tauchen eben sehr selten auf und sind auch selten. Ich denke dabei an die bekannten "Kometen", wie Siddartha Gautama, den Buddha, der 500 Jahre vor Jesus von Nazareth lebte; ich denke dabei an diesen Jeshua selbst, über dessen Geburtsstall ein "Komet" erschien, ich denke an Franz von Assisi, an Mahatma Gandhi, an Martin Luther King, an Nelson Mandela, an Mutter Theresa. Aber auch an jene nicht so bekannten und sogar unbekannten "Kometen" der Zeitgeschichte und unserer eigenen Vita. Doch bevor sich jemand wünscht, ein solcher Komet zu sein oder zu werden, sollte er/sie bedenken: Kometen sind sehr einsam - einsam nicht nur in den Weiten des Kosmos, sondern auch mitten in der menschlichen Gesellschaft.
Epilog: Wir befinden uns derzeit in einer katastrophalen Lage - weltweit, aber auch national. Zwei Kriege, welche aus ganz unterschiedlichen und doch ähnlichen Gründen schier unauflösbare Dilemmata mit sich bringen. Und das Nachkriegs-Deutschland mit seinem "Nie wieder", grätscht bewusst in das Vorkriegs-Germany respektive "Berlin 1945 - 2.0" des letzten aller Kriege auf Erden. Das Klima spielt verrückt und der Mensch streitet sich, ob er dafür verantwortlich ist, oder ob es der Lauf der Dinge mit sich bringt, oder ob es Gott ist, oder ob das nicht alles Quatsch sei und sich das Klima am Ende selbst rettet. Wer glaubt da noch an "am Ende wird es Frieden geben"?
Wer noch einigermaßen bei Verstand ist, sollte in dieser völlig unübersichtlichen und brisanten Gemengelage innehalten und versuchen, sich auf den eigentlichen Sinn des menschlichen Lebens, seines persönlichen Lebens, Gedanken machen. Ob er/sie dabei zu dem Ergebnis kommt, dass der Sinn des persönlichen Lebens der ist, die Welt durch den eigenen Lebensstil ein Stück weit humaner zu machen, weiß ich nicht. Aber ich finde, das ist erstrebenswert und ein guter Gedanke!