Kommunalwahlen 2024: Kreuze wie beim "Schiffe-Versenken" --- oder für die "Transformation der Worte in Taten"? . . .
Wer schlägt es vor? Wer macht's? Transformation der Worte in Taten ...
Stefan Weinert
Im Eilschritt nahen die baden-württembergischen Kommunalwahlen - sie werden nur noch aufgehalten von der ausklingenden Fasnet, der Fastenzeit, Ostern, Himmelfahrt, Blutfreitag (Weingarten), Pfingsten und Fronleichnam (30. Mai 2024). Am Sonntag, den 9. Juni 2024, ist dann "Showtime" und es wird sich zeigen, wie vergesslich der/die Bürger/in wieder einmal ist! Oder sollte es diesmal anders sein. Sollte es tatsächlich einmal -aberrant verlaufen? Sollten sich die Wähler/innen erinnern an das, nein "die" OSK-Skandale bis dato? Oder an das skandalöse Verhalten eines Kreistages im Kontext der Landratswahl? Oder der ebenfalls unzumutbaren Wiederwahl eines Bürgermeisters (Ravensburg), der seine eigenen Mitbürger ganz ungeniert exkludiert? Oder das Versagen eines Stadtrates (dito) hinsichtlich der Abwägung "Ökologie - boomende Wirtschaft" und Nichtstun in Sachen Umweltschutz?
Der Blogger hat es nicht vergessen und weiß daher immer noch nicht, welche Partei oder Gruppierung er wählen kann. Aber seine Kreuze hier und da - wie beim "Schiffe-Versenken" - zu machen, egal eigentlich wo, damit weiterhin alles die Schussen runter geht - ist eben auch nicht die Lösung. Aber ihm wird schon was einfallen ..?
Ravensburg rühmt sich immer wieder - wie das Credo in der Kirche - eine Vorreiterrolle hier und da zu spielen. Landesweit, bundesweit, europaweit, weltweit. Gerade in Sachen "Ökologische Auszeichnungen" sind die Wände in den Rathäusern fast nicht mehr ausreichend. Doch getan wird so gut wie nichts und genau das Gegenteil ist der Fall.
Da tut es gut, mal etwas im Netz zu finden, was immerhin aus Baden-Württemberg stammt und dort bisher einzigartig ist und etwas mit Naturschutz der getan (tun, etwas anpacken, implementieren, aus Worten Taten werden lassen) wird zu tun (!) hat. Über dieses Thema hatte ich vor einigen Jahren schon einmal geschrieben. Damals ging es um ein solches Projekt, das im Nahen Osten umgesetzt wurde. Nach Berlin, Hamburg und Darmstadt (RLP), hat nun auch eine der "heißesten" Städte im Ländle diese Idee aufgegriffen und wird sie in den kommenden Wochen "von Worten zu Taten transferieren". Nachmachen in Ravensburg ist erwünscht!
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Mannheim bekommt einen Mikrowald als erste Stadt in Baden-Württemberg.
Zwei Jahre hat es gedauert, jetzt ist es so weit: Mannheim bekommt einen Mini-Wald mitten in der Stadt. Auf einer 300 Quadratmeter Brachfläche, welche die Stadt zur Verfügung stellt, werden im Frühjahr 2024 einheimische Pflanzen und Bäume dicht aneinander eingepflanzt. Auf einen Quadratmeter kommen hier drei Setzlinge. An diesem Standort gibt es viele hohe Mietshäuser, er gehört zu den heißesten Orten der Stadt.
«Wir wollen mit kleinen grünen Lungen das Stadtklima verbessern», sagte Ulrich Holl, Vorsitzender der Bürger-Interessen-Gemeinschaft (BIG) Lindenhof.
Ein Tiny Forest bietet ein innerstädtisches Habitat für Vögel, Insekten und andere Tiere und trägt zudem zur Bindung von Kohlenstoff bei. Finanziert wird der Mini-Wald von der BIG, welche Spenden von Firmen und Privatpersonen einsammelt. Die Bürgerinitiative Mannheim hat Hoffnung, dass dieses Projekt als Beispiel für andere Stadtteile dient und Nachahmer findet. Tiny Forests gibt es bereits in einigen anderen deutschen Städten, wie Berlin, Hamburg und Darmstadt.
Quelle: Zeit
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Infos/History: Die Idee eines "Miniwaldes" stammt von dem japanischen Ökologen Akira Miyawaki aus den 1970er Jahren. Seine Ideen wurden von dem indischen Öko-Unternehmer Shubhendu Sharma aufgegriffen. Sharma pflanzte kleine verdichtete Stadtwälder auf Landflächen, welche ihre ökologische Diversität vollkommen verloren hatten und umweltmäßig wertlos geworden waren. Charakteristisch für einen Tiny Wald ist seine kleine Fläche (Tennisplatz), die bewusst gewollte dichte Bepflanzung (zwei bis sieben Bäume je Quadratmeter) aufweist. Nach der Stabilisierungsphase sollen durchschnittlich 0,5–2,5 Bäume auf einem Quadratmeter weiterwachsen.
Durch die hohe Pflanzdichte steigt der Konkurrenzdruck innerhalb des Ökosystems. Eine natürliche Waldgesellschaft wird dadurch statt in 200 Jahren bereits in 25–30 Jahren erreicht werden, weil die Phase der Sträucher, Gräser und Pionierbäume übersprungen wird.
Besonderes Potenzial wird den Miniwäldern bei der Entsiegelung urbaner Flächen zugesprochen (nicht mehr benutzte Tennisplätze, verwaiste Parkplätze, kleine oder etwas größere Brachflächen), wo sie zur Kühlung in Hitzephasen, gleichmäßigeren Versickerung im Sinne einer Schwammstadt, dem Lärmschutz und der indirekten Steigerung der öffentlichen Gesundheit durch ihren Beitrag und ihre Leistung im Sinne eines funktionierenden Ökosystems beitragen.
Tiny Forests - so die Idee - sollen lediglich 100 m² (10 x 10) bis 2000 m² (50 x 40) groß sein. Aufgrund der Möglichkeit, Miniwälder mit Freiwilligen innerhalb kurzer Zeit anzulegen, eignet sich der Vorgang auch zur schulischen Umweltbildung und zum bürgerlichen Engagement.