🎈 "Oberschwaben ist bunt" - aber leider auch nass und kalt ... Seitenhiebe sind keine Werbung für Toleranz ...
aufgrund meines Artikels zur Vorankündigung über die Veranstaltung "Gegen rechts und für Toleranz" am 1. Februar 2024 in Ravensburg (Ravensburg gilt als Metropole von Oberschwaben), gab es auf Facebook die Bitte, im Nachtrag über die Teilnehmerzahl zu berichten.
Jemand anderes fragte auf Facebook irritiert, was denn eine "digitale Lichterkette" sei.
Aber auf den verschiedensten Kanälen bei Facebook gab es über 100 Likes für diese Idee der Veranstaltung und die Berichterstattung des Bloggers. Hier nur einer der Kanäle:
Andererseits hatte ich in verschiedenen Beiträgen darüber berichtet, warum ich persönlich an dieser Veranstaltung nicht teilgenommen hatte. Dennoch geboten mir Fairness und mein politisches und gesellschaftliches Gebot, für dieses Event zu werben.
Im Gegensatz zur Veranstaltung des breiten Bündnisses von 50 Organisationen und Vereinen am vergangenen Samstag bei blauem Himmel und Sonnenschein, war gestern bekanntlich ein Donnerstag und es hat überwiegend geregnet - und es war kalt. So waren es nur "mehrere hundert", wie die Zeitung heute berichtet. Aufgrund der Bilder - auch im Netz - vermute ich so um die vierhundert. Am Samstag waren es 9.000 - und vor zehn Jahren, als Martin Schulz (damals SPD-Kanzlerkandidat) Schirmherr der Gründungsveranstaltung "Oberschwaben ist bunt" war, nahmen 4.500 Menschen an der Versammlung teil.
Zunächst zum Thema "Lichterkette". Da hat sich wohl bei der Zeitung ein was auch immer eingeschlichen. Denn es muss "Menschenkette" heißen. Des weiteren gebe ich hier (nur auszugsweise) wieder, was die "Schwäbische Zeitung" zur Veranstaltung schreibt:
"Unter dem Motto „Oberschwaben ist bunt“ haben sich am Donnerstag mehrere hundert Menschen auf dem Ravensburger Gespinstmarkt versammelt. ... Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Wiederbelebung der „digitale Menschenketten“, bei der jeder von sich ein Foto machen lassen konnte. ... beteiligten sich auch viele weitere Organisationen und Vereine an der Veranstaltung, darunter Weltpartner, der Bund für Umwelt und Naturschutz und der Verein Omas gegen Rechts. ... bewegten drei Mütter unter dem Motto „Gemeinsam für Vielfalt“ die Menschen vor Ort, sich zu einer realen Menschenkette zusammenzuschließen. ... Schirmherr der Veranstaltung war der Erste Bürgermeister der Stadt Ravensburg, Simon Blümcke. ... Die von der Remigrations-Phantasie betroffene Natalie Reinhardt vom Sinti-Power-Club beschreibt ihre Situation in ihrer Rede ... Die nächste Veranstaltung für Toleranz und gegen rechts findet am 21. März statt."
Was mir an dem Zeitungsbericht nicht gefiel, waren die vielen "Seitenhiebe" (die ich oben lieber weggelassen habe) der Beteiligten gegen über denen, die sich mit ihrem Protest auf Facebook-Schreibe beschränken; oder es heißt, es sei zu wenig nur zuzuschauen, oder "unnütz" zu Hause zu bleiben. Immerhin waren die Bürgermeister - am Samstag bei 9.000 Menschen - nicht anwesend. Wer bitte, ritt da über den Gespinstmarkt und verteilte knallend Peitschenschläge? - Zur Fasnet jedenfalls würde es passen, oder?
Stefan Weinert