🚩 Aktualisiert: Wenn politische Grundsätze auf dem Altar der "Stadtentwicklung" geopfert werden ... Ravensburg hat nichts dazugelernt ... Reaktionen von Lesern ...
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Liebe Leser/innen,
bekanntlich war am vergangenen Samstag "das Wunder von Ravensburg" geschehen, als 9.000 Menschen gegen Rechts demonstrierten und es von der Bühne unter anderem hieß, dass den Rechten kein "Fußbreit" in die Stadt gewährt werden soll. Das ist ein guter Entschluss, der aber auch bedeutet, dass mit denjenigen, die mit ihrem undemokratischen Gedankengut geduldet werden, reiner Tisch gemacht werden muss. Siehe "Causa Graf".
Nun veranstaltet der Politik- und Kulturverein Nätwörk Süd e.V. unter der Schirmherrschaft der Stadt Ravensburg (Erster Bürgermeister Simon Blümcke) am 1. Februar 2024 die Veranstaltung "Oberschwaben ist bunt" mit der Digitalen Menschkette gegen Rechts. Doch - so fragte ich schon früher - ist Oberschwaben wirklich bunt, ist Ravensburg bunt?
SchwäZ vom 24.01.24
Ich sehe das sehr kritisch. Denn heute Nacht lese ich bei "Schwäbische Zeitung" E-Paper einen Artikel, wo es um die die "gute Stadtentwicklung" aus Sicht des "Ravensburger Wirtschaftsforums" (WiFo) geht. Das WiFo - in Person des Unternehmers Thomas Reischmann - sei regelrecht euphorisch von Glücksgefühlen überwältigt, heißt es in dem entsprechenden Bericht. Und zwar deshalb, weil die Stadtverwaltung es den Kunden ermöglicht hat, die erste Stunde kostenlos in der "Marienplatztiefgarage" (MTG) zu parken, Mitglieder des Wifo statt 49 Euro nur 20 Euro monatlich für die Nutzung der Kuppelnauparkplätze zahlen müssen (ich dachte immer, der OB hätte das zurückgenommen?), und ab Jahresmitte die Stadtbusse an den Samstagen kostenlos sind.
Dazu wird Thomas Reischmann in der Zeitung wie folgt zitiert respektive über ihn berichtet: (Markierungen von mir)
- „Das alles ist mehr, als ich jemals erwartet habe. Es ist ein gutes Gefühl, dass langfristig Vernunft und kluge Entscheidungen über ideologischen Grundsätzen stehen. (Zitat Thomas Reischmann) WiFo ... ist angesichts der Unterstützung für Handel und Gastronomie fast euphorisch. - SchwäZ vom 30.01.24 (Parkplatzlösung sorgt für Glücksgefühle)
Jeder in der Stadt weiß, dass das kostenlose Parken für 60 Minuten in der MTG in den Augen der Klimaschützer/innen verschiedenster Organisationen und Gruppen eine Sünde sondergleichen ist, weil kontraproduktiv und die Klimaziele der Türmestadt auf dem Altar des WiFo geopfert werden. Für sie und für andere Kritiker ist das eine ganz miese Stadtentwicklung. Es gibt auch noch den Grund des Einnahmeverlustes von 650.000 Euro per anno, den sehr viele Bürger beklagen. Ist das etwas "klug" oder gar "vernünftig"? Mitnichten!!
Die AfD und andere rechte Kräfte diffamieren den Klimaschutz als Ideologie. Das ist nicht ungefährlich. (Die ZEIT)
Ich bin mir nicht sicher und behaupte es auch nicht, vermute (?) es aber - so meine persönliche Meinung aufgrund des belasteten Lexems "Ideologie" - dass im obigen wiedergegebenen Absatz der SZ mit "ideologischen Grundsätzen" auch und vor allem das Thema "Klimaschutz" gemeint ist. Übernehmen zum Beispiel andere Parteien und auch Einzelpersonen in hoher politischer, gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Verantwortung Positionen der AfD, legitimieren sie deren Ideologie und befeuern eine antidemokratische Diskursentwicklung.
Oder bezieht Herr Reischmann das genannte Syntagma auf die ungerechte Bevorzugung von WiFo-Mitarbeiter/innen, die monatlich 29 Euro gegenüber denen sparen, die genauso hart arbeiten wie sie und wichtige Termine in der Stadt zu erledigen haben, wenn sie bei der Kuppelnau parken? Das ist pure Ungerechtigkeit und unsozial.
Den "ideologischen Grundsätzen" (Maximen, Prämissen) stellt der WiFo-Mann "Vernunft und kluge Entscheidungen" entgegen, wobei die von der Stadt selbst aufgestellten Maximen und Prämissen hoffnungslos untergehen un der befürwortet damit die Opferung von politischen Grundsätzen auf dem heiligen Altar der Ravensburger Stadtentwicklung . Wohlwissend, dass der Bürger und die Bürgerin hier ganz anders denken - vor allem, was eben das Parken bei der Kuppelnau anbetrifft - und als TOP - die verheerende "Umsonst & Tief"-Lösung in der MTG.
Das ist "Lex Ravensburgis" - das ist nicht Demokratie! Das ist auch ein Affront gegen die Klimaschützer und Kritiker der Stadt. Da hilft auch nicht, wenn das WiFo „Remigrations“-Pläne rechter Kreise als völlig daneben bezeichnet. (siehe Artikel der SZ)
Ich finde, dass muss geklärt werden! Und für mich ist das nun der Grund, der städtischen Schirmherrschaft über "Ravensburg ist bunt" ganz fernzubleiben, nachdem ich wegen der "Causa Graf" bereits meinen Gesangsbeitrag zurückgezogen hatte.
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Eine in Ravensburg sehr bekannte und prominente Persönlichkeit schrieb mir nach Veröffentlichung meines Artikels das Folgende:
" ... danke für diesen sehr guten treffenden Artikel über diese Wifo-Offenbarung und vor allem, wie die Schwäz das durch den Text auch noch unterstützt. Das dürfen wir uns nicht gefallen lassen! Viele Grüße
Jemand anderes (Name mir bekannt) schreibt:
Hallo Stefan, jetzt verwechselst Du allerdings etwas. Die Stadt Ravensburg ist morgen auf dem Gespinstmarkt nicht Schirmherr, sondern lediglich Unterstützer. Die Veranstaltung heißt nicht Ravensburg ist bunt, sondern "Oberschwaben ist BUNT - für Toleranz und gegen Rechts", und mit den Parkgebühren in der städtischen Tiefgarage hat dieser Aktionstag 0,0 zu tun. Viele Grüße
Daraufhin ich an "Jemand" zurück: (Anmerkung: In meinem Artikel hatte ich geschrieben, die Stadt sei Schirmherr; nach der obenstehenden Mail habe ich in Klammern den Ersten Bürgermeister hinzugefügt, so wie es auch in der "Schwäbischen" zu lesen war. Das ist Haarspalterei von "Jemand)
Darauf "Jemand": Hallo Stefan, in dem Artikel [gemeint ist der der SZ] ist leider so vieles falsch :-) In der Druckausgabe war die Überschrift zu lesen, dass wir die erste digitale Lichterkette veranstalten :-) Außerdem, dass wir eine eigene Briefmarke herausbringen, was ja auch falsch ist. Und die Stadt übernimmt natürlich keine Schirmherrschaft für unsere Veranstaltung. Tja, so ist das mit Fake-News :-) Lieber Gruß
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SZ vom 24.01.24
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