🟡 Hochaktualisiert -> -> "Wir gehen auf die Strasse, bis . . . " - Oder: Wie gewinnen wir jene zurück, die aus demokratischem Protest die AfD wählen?
Heute vor 91 Jahren:
30. Januar 2024 in der freien demokratischen und bunten BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND:
Als Schirmherr bzw. Schirmherrin oder Patron bzw. Ehrenschutz, gelegentlich auch Protektor oder Schirmfrau, wird im heutigen Sprachgebrauch eine (meist prominente) Persönlichkeit oder eine Organisation bezeichnet, die mit ihrem Namen eine Veranstaltung oder eine Organisation unterstützt. Etwa in diesem Sinne ist auch der Botschafter zu verstehen.
Es ist eine Anspielung auf das "bis zur letzten Patrone", der Parole Adolf Hitlers im März 1945, als es um die Verteidigung Berlins ging, der Krieg aber längst verloren war.
Gemeint sind Herr Höcke, Frau Weidel, Herr Chrupalla, Herr Gauland, die ganze Bundestagsfraktion der AfD und jene, welche die AfD aus rechts-politischer Überzeugung wählen.
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Doch - ich bin gewiss keine CDU/Wähler - in einem hat Friedrich Merz recht, wenn er sagt, man könne reine AfD-Protestwähler nicht dadurch gewinnen oder zurückgewinnen, in dem man sie beschimpft. Das ist eine allgemein gültige These aus der Psychologie.
Wer mit seinem Nachbarn nicht mehr spricht, ihm die Hand verweigert und ihn gar über den Gartenzaun beschimpft kann nicht erwarten, ihn für seine Überzeugungen gewinnen zu können. Das gilt natürlich auch für den Arbeitsplatz und jede menschliche Gruppe - bis hin zur Stadtgesellschaft.
Dieses Lied hält uns den Spiegel vor ... (c) Stefan Weinert, 1994, auf You-Tube
Von daher sind die Buhrufe und Plakate gegen die AfD teilweise sicher zu pauschal - leider habe auch ich mich dabei ertappt. Doch wie mache ich das, gibt es da einen allgemeingültigen Plan, um verirrte blau-rote Schafe von Weidel weg auf die saftige demokratische Weide zurückzuführen?
Darüber zu schreiben ist nicht einfach. Vor allem - um nicht als Moralapostel dazustehen - ist es wichtig, sich selbst in die Angesprochenen einzureihen. Am besten gleich ganz vorne. Denn keiner von uns ist im Leben perfekt, jeder hat doch seinen blinden Fleck. Martin Buber hat das so formuliert: Das ICH erkennt sich nur durch das DU!
Es ist schon paradox, wenn ich auf die Straße gehe und skandiere, dass kein Mensch illegal und jeder und jede zu respektieren ist, ich aber bei den AfD-Wähler/innen damit halt mache, und sie aus meinen Forderungen exkludiere.
Selbst die ganz Rechten, jene die schon in den tiefsten Faschismus abgestürzt sind immer noch Menschen, obwohl sie sich schlimmer als Tiere verhalten. Das jedenfalls meint jener, auf den sich in diesen Tagen viele mit Zitaten aus seiner Bergpredigt berufen. Selbst ein Nelson Mandela, der kein Christ war, hat seinen Peinigern später die Hand gereicht und auf Vergeltung verzichtet. Allerdings hat er ihnen seine Meinung und ihre Grenzen aufgezeigt.
Auch das jüdische Volk hat nach dem schrecklichen Holocaust Nazideutschlands auf Rache - Auge um Auge, Zahn um Zahn - verzichtet, obwohl jeder, auch jeder Humanist dafür Verständnis gehabt hätte. Das Buch, welches auch verfilmt wurde, DIE ZUFLUCHT schildert das:
"... Was machte man in Amsterdam während des Zweiten Weltkriegs, wenn ein Jude vor der Tür stand, der sich verstecken musste? Man ließ ihn herein, telefonierte und versuchte mit Code-Worten, ihn auf dem Land unterzubringen. ... Corrie ten Boom (1892–1983) erzählt, wie sie mit ihrer ganzen Familie Verfolgten Schutz bietet, selbst zur Verfolgten wird und schließlich 1944 im KZ Ravensbrück inhaftiert wird. Anders als ihre Schwester überlebt sie die Qualen und kommt 1945 frei. Trotz alledem ist sie nach dem Krieg weltweit als Botschafterin der Versöhnung unterwegs. ... “. (amazon)
Es klingt pathetisch, aber scheint wahr zu sein, was vor Jahrzehnten jemand mit "Angriff der Liebe" formuliert. Liebe schließt tödliche oder verletzende Waffen aus. Das müssen keine Kanonen oder Gewehre sein - Worte können so tief verletzen, dass deren Wunden nicht mehr heilbar sind. Sie können auch töten (Rufmord).
Wer in den sozialen Medien unterwegs ist, weiß was ich meine. Gestern las ich einen dermaßen niederträchtigen und "tödlichen" ("wenn du das tust, töte ich deine Familie") Brief eines vermutlich Rechtsnationalen oder sonstigen Verblendeten, der an einen Politiker der Partei "Die Linke" gerichtet war, dass mir schlecht wurde. Lesen Sie selbst:
Quelle: Facebook
Vermutlich wird man/frau einen solchen Schreiber von nichts anderem überzeugen können - auch ein Gerichtsverfahren nicht, das es hoffentlich geben wird! Sein Gift muss aber irgendwo herkommen ...
Doch zurück zu denen, welche die AfD wählen oder wählen wollen, weil sie mit der Real-Demokratie nicht zufrieden sind. Das bin ich übrigens auch nicht. Deswegen aber wird meine Hand samt Schreibstift am 9. Juni 2024 nicht nach rechts verrutschen (wenn es denn diese Möglichkeit in Ravensburg überhaupt geben wird). Eher würde ich eine eigene Partei (BSW - Bündnis Stefan Weinert :)) gründen ...
Ich werde hier an dieser Stelle aufhören mit dem Schreiben. Ich glaub', jeder und jede weiß selbst allein weiter, oder?
Shalom, Salam und Peace!
Stefan Weinert, Blogger aus Leidenschaft