6./7. Januar 2024: Das orthodoxe Weihnachten - Erinnerungen an den "Weihnachtsfrieden" von 1914 an der Westfront ... Warum nicht auch heute an der Ostfront?
der Russischen Föderation,
der Ukraine,
der Staaten der ehemaligen Sowjetunion (GUS),
und all der Ländern, in denen das orthodoxe Weihnachtsfest am 6. und 7. Januar 2024 gefeiert wird:
"Vaistinu se rodi. - Srećan Božić"!
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Уважаемые сограждане
Российская Федерация,
Украины,
государства бывшего Советского Союза (СНГ),
и все страны, где празднуется православное Рождество 6 и 7 января 2024 года:
"Вайстину се роди. - Сречан Божич"!
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1910: Weihnacht in Russland zur Zeit des Zaren (Fotoquelle, siehe folgt)
Der Weihnachtsfrieden (Christmas Truce) war eine von der Befehlsebene nicht autorisierte Waffenruhe während des Ersten Weltkrieges am 24. Dezember 1914 und an den folgenden Tagen. Sie fand an einigen Abschnitten der Westfront statt, wo es vor allem zwischen Deutschen und Briten in Flandern zu spontanen Verbrüderung kam. Der Weihnachtsfrieden des Jahres 1914 bezeichnet heute vor allem die Ereignisse an der Front zwischen Mesen und Nieuwkapelle, an der sich Deutsche und Briten kriegerisch gegenüberstanden.
Mehr und mehr erinnert der Krieg an der europäischen Ostfront dem Stellungskrieg von 1914 bis 1918.
Viele Soldaten aller Kriegsparteien waren enthusiastisch und voller Siegesgewissheit in den Krieg gezogen und hatten gehofft, „bis Weihnachten '14“ wieder zu Hause zu sein. Dieser Optimismus verflog allerdings bald. Die bittere Realität der Schlachten im Spätsommer und Herbst des ersten Kriegsjahres hatte in wenigen Monaten eine deutliche Ernüchterung auf beiden Seiten der Front bewirkt.
Die Soldaten lagen sich zwischen der Schweiz und dem Ärmelkanal in Grabensystemen gegenüber. Diese waren zunächst unzusammenhängend und teilweise improvisiert, wurden aber unter enormen Anstrengungen nach und nach vervollständigt und ausgebaut.
Ende 1914 konnten die Soldaten in ihren Schützengräben noch Überreste menschlicher Zivilisation und Kultur an der Front erkennen. Anders als in den späteren Kriegsjahren waren Kirchen und Dörfer noch nicht völlig zerschossen, Felder konnten noch als solche erkannt werden. Die Materialschlacht mit dem typischen Trommelfeuer der Artillerie bildete sich erst ab 1915/1916 voll aus.
Auf beiden Seiten gab es noch ein übergreifendes christliches Bewusstsein von Weihnachten als Fest der Nächstenliebe. Es kam auch in den in mehreren Sprachen ähnlich klingenden Weihnachtsliedern zum Ausdruck. Ebenfalls bekannt war unter den Soldaten die Botschaft des neuen Papstes Benedikt XV., der in seiner Antrittsrede im August 1914 um einen Waffenstillstand zu Weihnachten gebeten hatte. Dieser Wunsch wurde aber von den kriegführenden Parteien abgelehnt, ebenso ein ähnliches Ersuchen des Erzbischofs von Paris, Léon-Adolphe Amette.
Der Morgen des 24. Dezember brachte einen klaren Tag. Der ständige Regen hatte aufgehört, an einigen Stellen des Sektors wurde zwar noch geschossen, an den meisten jedoch war Stille eingekehrt, die nur durch Zurufe der einander gegenüberliegenden Soldaten unterbrochen wurde. Erste Männer riefen den Gegner an, dass sie ihre Gefallenen bergen wollten. Es wurde nicht geschossen, als sie unbewaffnet ins Niemandsland gingen. Nachdem die Toten beerdigt waren, begannen die Soldaten miteinander zu sprechen, vor allem auf Englisch, da viele Deutsche durch die vom Kaiser propagierte Nähe zu England die Sprache gelernt oder sogar in Großbritannien gearbeitet hatten.
Entgegen der verbreiteten Auffassung, nur einfache Soldaten hätten aus Protest, weil sie sich als „Kanonenfutter“ benutzt fühlten, ihre Waffen niedergelegt, nahmen auch viele Offiziere an den Ereignissen teil und führten stellenweise sogar Verhandlungen. Einer dieser Offiziere war Leutnant Kurt Zehmisch vom sächsischen Infanterieregiment 134, der ein Französisch und Englisch sprechender Lehrer aus Weischlitz im Vogtland war. Zehmisch notierte in seinem Tagebuch, er habe seinen Leuten befohlen, während der Weihnachtsfeiertage nicht auf den Gegner zu schießen. Sie hätten Kerzen und Tannenbäume auf die Gräben zu stellen. Weiter schrieb er, dass die Briten durch Pfeifen und Klatschen ihre Zustimmung mitteilten und dass er – wie die meisten seiner Kameraden – die ganze Nacht wach geblieben sei. Am folgenden Tag hielt Zehmisch fest, dass einige Briten mit einem Fußball aus ihrem Graben gekommen seien. Sie hätten hin und her gekickt. Der kommandierende englische Offizier und Zehmisch selbst seien der übereinstimmenden Meinung gewesen, dass all dies unvorstellbar und unglaublich wunderbar sei. (wikipedia)
Doch der Krieg ging noch bis in den Spätherbst 1918 weiter ... warum?
--------------------------------------------In Russland wird Weihnachten am 7. Januar gefeiert. Der 6. Januar ist mit dem christlichen "Heilig Abend zu vergleichen. (Quelle des folgenden Textes:)
Vor der Revolution von 1917 feierte das Russische Reich Weihnachten am 25. Dezember, wie auch die Katholiken und andere Christen. Im Jahr 1918 stellte Sowjetrussland die Zeitrechnung jedoch auf den Gregorianischen Kalender um, und es verschoben sich alle Daten um 13 Tage. Die Kirche lebte weiterhin nach dem Julianischen Kalender, und es ergab sich, dass Weihnachten auf den 7. Januar fiel.
Mit dieser Unannehmlichkeit hätte man sich arrangieren können, aber die sowjetischen Behörden hatten bereits begonnen, die Religion zu bekämpfen, und beschlossen, als ersten und wichtigsten Feiertag Neujahr zu etablieren. Und Weihnachten war danach nur noch ein nachgeordnetes Fest.
Übrigens wird Weihnachten am 7. Januar nicht nur in Russland gefeiert, sondern auch in einigen anderen orthodoxen Kirchen, z.B. in Jerusalem, Georgien und Serbien.
Die Tradition, Weihnachten zu feiern, war so tief im Bewusstsein der Menschen verankert, dass die sowjetischen Behörden sehr damit zu kämpfen hatten. Zunächst drückten die Bolschewiken ein Auge zu und viele Menschen organisierten weiterhin Weihnachtsbäume für Kinder und feierten im Untergrund.
Im Jahr 1929 beschloss Stalin, den antireligiösen Kampf zu verschärfen, verbot Weihnachtsfeiern und schaffte sogar den Feiertag ab, indem er den 7. Januar zu einem normalen Arbeitstag erklärte. Diejenigen, die weiterhin heimlich feierten, riskierten ihren Arbeitsplatz und sogar ihre Freiheit. Doch selbst im Gulag gelang es den Menschen, ruhige Weihnachtsabende zu verbringen und selbstgebastelte Geschenke und Glückwunschkarten vorzubereiten.
Um den Kindern eine Freude zu bereiten, wurde die Tradition des Weihnachtsbaums in die eines Neujahrsbaums mit üppigen Feiern und Geschenken verwandelt. Erst nach dem Zusammenbruch der UdSSR wurde Weihnachten offiziell wieder erlaubt, aber die Gottesdienste wurden auch während der Sowjetzeit heimlich in den erhalten gebliebenen Kirchen abgehalten.
Wie bei den Katholiken geht auch bei den Orthodoxen dem Fest das Weihnachtsfasten voraus. Der Heilige Abend wird in Russland Sotschelnik genannt. Traditionell versammelt sich die ganze Familie nach dem Abendgottesdienst um den Tisch.
Es ist üblich, bis zum Erscheinen des ersten Sterns zu fasten. Danach beginnt das Abendessen: Der erste Gang besteht aus einem süßen Reis- (oder Hirse-) Brei namens Kutja, der mit Honig zubereitet wird. Dann geht es weiter zum Hauptgericht – Schweinebraten oder Gans.
Der Tradition nach sollten am Heiligabend zu Ehren der zwölf Apostel Jesu zwölf Gerichte auf den Tisch gestellt werden, also wurde früher viel zubereitet – Bliny, Kuchen, süße Leckereien. Aber heute halten sich nur noch wenige Menschen an die Zwölf-Gänge-Regel und beschränken sich oft auf einen Gänse- oder Entenbraten und ein paar Salate, Snacks und Beilagen.
Die Zeit von Heiligabend (6. Januar) bis zum Vorabend des Dreikönigstages (18. Januar) wird in der russischen Tradition Swjatki genannt. Nach dem Weihnachtsfasten begannen die Menschen auszugehen und Spaß zu haben. Es wurde die – aus dem Heidentum stammende Tradition der Koljada gepflegt – wie die Sternsinger zog man durch die Nachbarschaft, sang Lieder und bekam dafür Leckereien.