Gaza/Israel: Wer für die "Hölle" das Völkerrecht fordert, ist "himmelschreiend" verblendet ...
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Blogger: Es fängt schon wieder an - nur diesmal ist es spiegelverkehrt. Wer in Deutschland politisch eher linksgerichtet ist (damit meine ich nicht die SPD-Anhänger/innen), sieht in Wladimir Putin den von der NATO provozierten Waffengänger und warnt vor der Amerikanisierung der EU samt seinem Pseudozipfel im Osten. Diejenigen, die in Deutschland derzeit das Sagen haben, samt der CDU/CSU, sehen in Putin den Teufel und in dem ukrainischen Ex-Schauspieler Selenskyj den "Engel Gabriel 2.0".
In Sachen Nahost (Staat Israel - Juden - Hamas - Palästinenser) ist es mit wenigen Ausnahmen spiegelverkehrt. Die Linken sehen die Terrororganisation Hamas und das Volk der Palästinenser als die vom Staat Israel Provozierten und versucht gar, die Todesschwadronen vom 7. Oktober 2023 zu rechtfertigen. Sie sehen im Staat Israel den Beelzebub und werfen das Volk der Juden noch gleich mit in den höllischen Kessel. Diejenigen aber, die in Deutschland derzeit das Sagen haben, samt der CDU/CSU, sehen es als Staaträson, den Staat Israel und sein Handeln bedingungslos zu verteidigen - eben aufgrund der Geschichte.
Geschichtlicher Exkurs
Schon immer - seit ich mich mit dem Nahen Osten beschäftige (seit über 40 Jahren) - habe ich micht gefragt, warum das Volk der Juden oder auch der Staat Israel, für das Unaussprechliche, welches ihnen angetan wurde, nie Rache an Deutschland genommen haben. Erst vor wenigen Jahren, als ich mein Buch über "Luther und der Holocaust" geschrieben hatte, erfuhr ich durch meine Recherchen, dass es sehr wohl einen solchen Racheplan gab.
- »Lebet wohl (…) und wenn ihr könnt, dann nehmet einst Rache!« Diese Worte nämlich schrieb die Pianistin Salomea Ochs Luft im April 1943 in einem Brief aus dem Warschauer Ghetto. Der Ruf nach Rache für den Völkermord, die Schoa, findet sich immer wieder in Zeitzeugnissen. Bei den meisten Juden blieb es bei diesem Wunsch – weil sie keine Gelegenheit hatten, zu den Waffen zu greifen, oder weil sie ermordet wurden.
- Doch das Gefühl, sich rächen zu wollen, ist zutiefst menschlich, auch wenn es dem Bedürfnis nach »Versöhnung« von nichtjüdischer Seite zuwiderläuft. Zu zeigen, dass Juden nicht die besseren Menschen mit den besseren Gefühlen sind, ist das Verdienst der israelischen Filmemacher Yoav und Doron Paz und ihres Spielfilms Plan A.
- Der Film zählt wahre Geschichte der Gruppe »Nakam« (hebräisch für »Rache«). Nach dem Zweiten Weltkrieg schlossen sich ehemalige jüdische Partisanen zusammen. Ihr Ziel: Vergeltung. Ausgehend von einer Kollektivschuld der Deutschen verfolgte die Gruppe um Abba Kovner zwei Rachepläne: Die Schoa-Überlebenden wollten das Trinkwasser in mehreren deutschen Großstädten vergiften.
- Laut Plan A sollte das Trinkwasser in Nürnberg, Hamburg, Frankfurt am Main und München vergiftet werden; Plan B sah die Ermordung von SS-Angehörigen vor. Beide Pläne scheiterten, obwohl die Mitglieder der »Nakam« viel Arbeit in ihre Umsetzung investierten.
- Traumatisiert und von Albträumen gequält, ist der Wunsch nach Rache zunächst alles, was beide am Leben hält. Sie lassen sich als Arbeiter in ein Nürnberger Wasserwerk einschleusen und warten auf Briefe von Abba Kovner, der ihnen aus Palästina das benötigte Gift schicken will: »Auge um Auge, sechs Millionen für sechs Millionen«.
- Doch konfrontiert mit Zweifeln, dem immer noch virulenten Antisemitismus ihrer deutschen Nachbarn und dem Scheitern von Plan A kommen beide zu der Erkenntnis, dass eine Zukunft in einem jüdischen Staat die beste Rache ist. (Quelle: Jüdische Allgemeine)
Und nun - ein ganzes gefühltes Zeitalter später - dieser höllische und tödliche Sturm aus dem Gaza-Streifen auf feiernde junge Menschen und in Kibbuzim lebende Familie im Süden Israels. Weiter unten gebe ich den Bericht der 21-jährigen Mia Shem wieder, welche fast zwei Monate lang in den Fängen der palästinensischen Fanatiker war. Sie hat überlebt. Shani Louk aber, deren Großmutter und Onkel hier in Ravensburg leben, wurde beim Überfall oder einen Tag später von den Terroristen getötet. Weder Mia, und schon gar nicht der Familie von Shani könnte ich es verübeln, wenn Rachegedanken in ihnen hochkommen.
Rache - das verhehlt in Israel wohl niemand - übt nun der Staat als sicher geglaubter Ort für Juden an den Terroristen aus. Die oben erwähnte Mia sagt in dem folgenden Artikel: „Ich habe die Hölle erlebt. Alle dort sind Terroristen. Es gibt keine unschuldigen Zivilisten, keinen einzigen. Es gibt dort keine unschuldigen Bürger. Es sind Familien, die von der Hamas kontrolliert werden. Es sind Kinder, denen von Geburt an beigebracht wird, dass Israel Palästina ist und dass man Juden einfach hassen muss.“
Wenn nun gerade - auch aus Deutschland - gefordert wird, dass der Staat Israel sich bei seinen militärischen Aktionen an das "Völkerecht" zu halten habe, ein Staat und ein Volk, welches aus Sicht der anderen Seite gar kein Volk sein darf und unter Missachtung jeglicher Vorschriften aus
a) den Internationalen Menschenrechten
b) dem Völkerrecht
c) dem Koran (Sure 3 u.a.),
dann ist das nicht nur schizophren, sondern auch hochgradig ignorant. Denn Israel übt nicht nur Rache, sondern es wehrt sich gegen seine erneut beschlossene Vernichtung. Was würden Sie, liebe Leser/innen tun, wen ihr Nachbar nur ein Ziel proklamiert und auf deine Fahne schreibt: Sie zu vernichten? Mit allem Mitteln! . . .
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Eine befreite Hamas-Geisel, die 54 Tage in der Gewalt der Terroristen war, hat in zwei Interviews von ihrer Geiselnahme, ihrem Leid und der psychischen Folter erzählt, die sie ertragen musste. Besonders wichtig ist ihr, darauf hinzuweisen, was für Menschen in Gaza leben.
Die 21-jährige Mia Schem ist eine französisch-israelische Staatsbürgerin, die als eine von 105 Geiseln während der einwöchigen Waffenruhe Ende November freigekommen ist. Sie wurde am 30. November nach 54 Tagen Gefangenschaft freigelassen und musste sich wegen einer Schusswunde am Arm einer umfassenden Operation und Rehabilitation unterziehen. Nach Angaben ihrer Familie hat sie aufgrund des Traumas und des Schlafmangels während ihrer achtwöchigen Geiselhaft in Gaza eine Epilepsie entwickelt.
Die Zeitung „The Times of Israel“ berichtet umfangreich über zwei Interviews, die Schem den Sendern Channel 12 und 13 nun gegeben hat. Dieser Text stützt sich auf diesen Bericht. Beide Interviews wurden am Freitagabend ausgestrahlt. Sie beschreibt darin, die „Hölle“, durch die sie als Geisel im Gaza-Streifen gegangen ist.
Schem wurde am 7. Oktober auf dem Supernova-Musikfestival in den Arm geschossen und als Geisel genommen, als Tausende von Hamas-geführten Terroristen in den Süden Israels eindrangen, mehr als 1200 Menschen töteten und etwa 240 in den Gaza-Streifen verschleppten. Etwa 360 Partygäste wurden bei dem Angriff auf das Musikfestival getötet, weitere 36 wurden als Geiseln genommen.
Schem erzählte von den Momenten ihrer Geiselnahme und dem Leid und der psychischen Folter, die sie in der Gefangenschaft ertragen musste. Vor allem aber sagte sie: „Es ist mir wichtig, die wahre Situation der Menschen im Gaza-Streifen aufzuzeigen, wer sie wirklich sind“, sagte sie gegenüber Channel 13 News.
„Ich habe die Hölle erlebt. Alle dort sind Terroristen. Es gibt keine unschuldigen Zivilisten, keinen einzigen“. Weiter sagte sie: „Es gibt dort keine unschuldigen Bürger. Es sind Familien, die von der Hamas kontrolliert werden. Es sind Kinder, denen von Geburt an beigebracht wird, dass Israel Palästina ist und dass man Juden einfach hassen muss.“
Schem erzählte von den ersten Momenten ihrer Entführung am 7. Oktober. Als die Raketen anfingen, seien sie und ihre Freundin geflohen und in ihr Auto gestiegen. Während sie gefahren sei, habe eine Freundin geschrien: „Sie schießen“. Sie habe Gas gegeben, aber die Terroristen hätten auf die Reifen geschossen und das Auto gestoppt. Kurz darauf sei ein Lastwagen voller Terroristen vorbeigefahren. Einer habe sie fixiert und ihr aus nächster Nähe in den Arm geschossen. Sie habe auf dem Boden gelegen und geschrien: „Ich habe meine Hand verloren, ich habe meine Hand verloren.“
Schem erzählte, sie habe gesehen, wie Hamas-Terroristen auf alle Verwundeten schossen, die noch am Leben schienen, also habe sie sich totgestellt. Sie habe einen Mann gesehen und gedacht, es sei ein Israeli, und rief: „Hilfe!“ Aber es war ein Hamas-Terrorist, der sie aufforderte, aufzustehen. Er habe sie berührt. „Und ich fing an zu schreien, verrückt zu werden, inmitten der brennenden Autos und der Leichen“, sagte sie.
Gezwungen ein Propagandavideo für die Hamas zu drehen
„Und dann packte mich plötzlich jemand an den Haaren, zerrte mich in ein Auto und fuhr mich nach Gaza“, sagte sie. Sie sagte, sie habe sich wie „ein Tier im Zoo“ gefühlt und sei eine Zeit lang von einer Familie mit kleinen Kindern festgehalten worden, die sie regelmäßig angestarrt hätten.
Während der Fahrt sei sie nur halb bei Bewusstsein gewesen. Sie habe nicht verstanden, was vor sich ging. Sie habe sich gesagt, dass sie nur nicht sterben wolle. Als sie in Gaza angekommen sei, habe man sie an den Haaren aus dem Auto gezogen und in ein Hinterzimmer eines Krankenhauses geworfen. „Sie streckten meinen Arm aus, banden ihn an ein Stück Plastik, und so lag ich drei Tage lang“. Sie war sich sicher, dass man mir den Arm amputieren würde“, sagte sie. Nach drei Tagen habe man sie tatsächlich operiert, offenbar ohne Betäubung.
Einen Tag nach der Operation sei sie gezwungen worden, ein Propagandavideo zu drehen, das die Hamas ein paar Tage später veröffentlichte: „Sie sagten mir, ich solle sagen, dass sie sich um mich kümmerten und mich behandelten... du tust, was man dir sagt. Du hast Angst zu sterben.“ Es war das erste Video einer lebenden Geisel.
Anschließend sei sie in das Haus einer Familie gebracht worden, sagte Schem Channel 13. Die Familie habe mit der Hamas zu tun gehabt. Ihr sei gesagt worden, dass sie weder sprechen, weinen noch sich bewegen oder sich zeigen dürfe. „Da ist ein Terrorist, der dich rund um die Uhr beobachtet, der dich mit seinen Augen vergewaltigt“, habe man ihr gesagt. Schem erzählte, sie habe während der gesamten Zeit in Gefangenschaft nicht geduscht, keine Medikamente oder Schmerzmittel erhalten und nur „manchmal“ etwas zu essen bekommen.
Kurz bevor sie dem Roten Kreuz übergeben worden sei, habe man ihr eine Kamera ins Gesicht gehalten und gesagt: „Sag, dass wir dich nett behandelt haben, dass die Menschen in Gaza nett und gut sind.“ Schem sagt, ihr sei nichts anderes übriggeblieben.
Schem sagte gegenüber Channel 12 News, dass es für sie das Schwerste auf der Welt war, die anderen Geiseln zurückzulassen, als sie freigelassen wurde. „Sie sagten zu mir: ‚Mia, bitte, pass auf, dass sie uns nicht vergessen.‘ Und sie habe sich entschuldigt, dass sie gehe.
129 Geiseln sollen sich noch in der Gewalt der Hamas befinden, 18 davon sollen bereits tot sein.