UN-Klimagipfel: Deutschland lehnt Beschlussentwurf ab
Deutschland und die EU schließen sich einem Beschlussentwurf des Weltklimagipfels nicht an. Dieser sei "nicht akzeptabel", sagte Bundesaußenministerin Baerbock.
Deutschland und die Europäische Union lehnen den Entwurf für einen Beschluss des Weltklimagipfels COP28 in Dubai ab. Das hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock am Montag am Rande des Gipfels mitgeteilt. Der von der emiratischen COP-Präsidentschaft vorgelegte Text sei "eine Enttäuschung" und "nicht akzeptabel", so Baerbock. Die Ministerin führt für die EU die Verhandlungen in dem wichtigen Bereich Emissionsminderung.
Ein neuer Entwurf für den Abschlusstext der Weltklimakonferenz in Dubai sieht bisher keinen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas mehr vor. In dem 21-seitigen Papier ist nur noch von einer Reduzierung beim Verbrauch und der Produktion fossiler Brennstoffe die Rede. Mehr dazu lesen Sie hier. In einer vorherigen Version war der Ausstieg noch als eine von mehreren Optionen erwähnt worden. Umweltorganisationen reagierten enttäuscht – ebenso wie Staaten, die besonders von der Klimakrise bedroht sind.
Der Chefverhandler der vom steigenden Meeresspiegel bedrohten Marshall-Inseln, John Silk, sagte, seine Delegation sei nicht nach Dubai gekommen, "um unser Todesurteil zu unterschreiben". Sie würden nicht "stillschweigend in unsere wässrigen Gräber" steigen.
EU-Klimakommissar und Chef-Verhandler Wopke Hoekstra äußerte sich ebenfalls enttäuscht. Der von der Präsidentschaft der Vereinigten Arabischen Emirate vorgelegte Entwurf sei "eindeutig unzureichend" und inakzeptabel.
Die zweiwöchigen Verhandlungen sollen morgen Vormittag enden, waren aber zuletzt ins Stocken geraten. Wie immer in den vergangenen Jahren könnte die Konferenz in die Verlängerung gehen.