Ein Licht für die Ewigkeit - Von Tafeln Schokolade und TAFELN der Realitäten ...
"Mama," ich hätte gerne zu Weinachten eine Tafel Schokolade.""Tja, mein Kind", da muss ich heute bei der TAFEL mal schauen, ob die da noch eine haben ..."
Blogger erzählt:
Lebkuchen mit Schokolade
Ich befand mich vor dem Regal mit den Lebkuchen – Lebkuchen mit Schokolade überzogen. Neben mir stand eine junge hochschwangere Mutter mit ihrem kleinen Sohn. „Mama, bitte Mama!“ -- „Vielleicht an Weihnachten." Die Frau ging weiter, doch der Junge blieb stehen. „Bitte – Mama,“ rief er ihr hinterher. Doch die Mama machte einen Schritt zurück und zog ihren Jungen samt ihrem dicken Bauch fort.
Wenig später stand ich an derselben Kasse, wie jene Mutter mit Kind. Zwischen uns stand noch ein älterer, ungepflegter Herr mit grauem Haar und wildem Bart und Brille. Als die Schwangere ihre Ware bezahlt hatte und mit dem Buben von dannen ziehen wollte, rief der Kauz vor mir: „Moment mal, Sie haben noch etwas vergessen!“ Er hielt der Kassiererin eine Packung mit Lebkuchen hin – Lebkuchen mit Schokolade überzogen. „Das geht auf mich,“ nickte er der Kassiererin zu. Nachdem die Lebkuchen eingescannt waren, nahm der alte Herr die Packung, beugte sich zu dem Jungen herab und meinte: „Das ist für dich und deine Mama."
Um mich herum war es so still, wie ich es in einem Supermarkt in der hektischen Adventzeit gegen Mittag noch nie erlebt hatte. Die berühmte Stecknadel – wir alle hätten sie fallen hören können. Den Blick des Jungen jedoch werde ich nie vergessen. Er war ein Licht für die Ewigkeit. Warum nur bin ich nicht auf diese Idee gekommen?
Der Andrang bei den Tafeln in Rheinland-Pfalz und im Saarland ist so groß, dass viele keine neuen Menschen mehr aufnehmen. "Zwischen 30 und 40 Prozent der Tafeln haben einen Aufnahmestopp", sagte die Vorsitzende des Landesverbands Tafel Rheinland-Pfalz/Saarland, Sabine Altmeyer-Baumann, der Deutschen Presse-Agentur. Die ehrenamtlichen Teams würden alles geben: "Aber wir können nur eine gewisse Kapazität schaffen."
Immer wieder werde nachgesteuert, um mehr Bedürftige bedienen zu können. Es fehle aber an Lebensmitteln und Ehrenamtlichen, um allen zu helfen, die nach Unterstützung fragten. Der Bedarf sei groß: "Es ist ein Fass ohne Boden", sagte sie. In jüngster Zeit sei "über die nach wie vor hohe Anfrage ukrainischer Geflüchteter hinaus eine Zunahme von Familien mit deutschem Pass in Bürgergeldsituationen" festzustellen.
In Rheinland-Pfalz zählen gut 70.000 Menschen zu regelmäßigen Gästen an insgesamt 55 Tafeln. Im Saarland sind es 23.000 Menschen an elf Tafeln, wie Altmeyer-Baumann sagte. "Es ist nach wie vor eine sehr angespannte Situation." Manche Tafeln schafften es daher nur noch, in einem 14-tägigen Rhythmus Lebensmittel auszugeben.
Baden-Württemberg und seine TAFELN
Durch die Krisen der letzten Jahre waren und sind die Tafeln vor Ort anhaltend belastet. Während der Corona-Pandemie und durch die Folgen des Krieges in der Ukraine mussten die Tafeln mehrfach ihre Arbeit umorganisieren und zusätzliche Kosten tragen. Nicht zuletzt ist die Zahl der Menschen, die zu den Tafeln kommen, seit Anfang des Jahres 2022 sehr stark gestiegen. Die Tafel haben bis zu 80 Prozent mehr Kunden im Vergleich zum Januar 2022. Zudem wurden zeitweise weniger Lebensmittel gespendet und viele Kosten sind gestiegen. Damit erhöht sich sowohl der zeitliche wie auch der finanzielle Aufwand bei der Beschaffung von Lebensmitteln für die Tafeln.
Beitrag zur Linderung von Not und Armut (Blogger: ???)Die Tafeln leisten einen Beitrag zur Linderung von Not und Armut. Sie stärken die Hilfe zur Selbsthilfe und das bürgerschaftliche Engagement von und für Menschen in Not. Die Tafeln nehmen zudem eine wichtige Rolle bei der Rettung von Lebensmitteln und anderen Waren des täglichen Bedarfs ein. „Sie können die Folgen von Armut mildern, nicht aber ihre Ursachen beseitigen“, betonte Staatssekretärin Dr. Ute Leidig. „Es bleibt eine staatliche Aufgabe, für die Förderung sozialer Gerechtigkeit und die Verwirklichung sozialer Sicherheit zu sorgen. Dazu gehört auch, die Ursachen von Armut zu bekämpfen.“