RAVENSBURG: Katastrophenschutz mit "Hand & Fuß", aber auch mit "Haken & Ösen" - Nicht nur "Schutz für den Ernstfall", sondern auch Prophylaxe ...
KRISENMODUS wurde zum "Wort des Jahres 2023" gekürt. Chronologisch gesehen aber war hier die Ravensburger Stadtverwaltung einmal schneller, als das entsprechende Gremium von Sprachforschern und nicht nur das, Ravensburg belässt es nicht bei dem "Wort" respektive den Worten, sondern tut Entsprechendes.
Als ich heute in der "Schwäbischen" las, dass die Verantwortlichen in Rathaus und Gemeinderat mehr oder überhaupt etwas für den Bevölkerungsschutz ihrer Mitbürger/innen tun wollen - über das Mindestmaß hinaus - hat mich das nicht nur erstaunt (positiv konnotiert), sondern auch echt gefreut. Und was meinen Augen besonders gut tat ist die Tatsache (Fakt), dass die Stadtverwaltung Selbstkritik übt und zugibt, in der Vergangenheit zu wenig für deine und meine Sicherheit getan zu haben. Das bringt bei mir und sicher bei Vielen anderen Pluspunkte für die Stadt.
Bei all den bedachten Punkten, wo nun durch ein eigenes "Amt für Katastrophenschutz" Vorkehrungen bzw. bessere Vorkehrungen getroffen werden sollen (Koordination, Klimafolgen- und Auswirkungen), dürfen jedoch die durch einen eventuellen Krieg hervorgerufenen Auswirkungen nicht vergessen werden. Wir alle wissen, dass es an Schutzräumen für den Kriegsfall in Ravensburg nicht nur fehlt, sondern dass so gut wie keine vorhanden sind. Sich hier nur auf Bund und Land zu verlassen, reicht meiner Meinung nach nicht.
Neben zu befürchtenden Klimakatastrophen wie Hochwasser, Brände, Hitze- oder Kältewellen, gibt es auch noch andere Katastrophen, die wir womöglich nicht im Blick haben. Vor allem muss die medizinische Versorgung in solchen Extremfällen, die sich meist nicht an Stadtgrenzen halten, gewährleistet sein. Und ob des Krankenhaus Ravensburg durch die Schließung seiner Filiale in Bad Waldsee dafür ausreichen wird, kann man/frau nur hoffen.
Denn leider wurde das Krankenhaus II. in der Bachstraße endgültig für medizinische Zwecke verriegelt und als zukünftige - wenn auch vorübergehende (?) - Bibliothek vorgesehen.
Worauf ich hinaus will ist, dass es nicht reichen wird, ein eigenes Amt zu implementieren (was aber schon mal gut ist, siehe oben) und bis zu neun (9,2) neue Personalstellen zu schaffen, sondern die entsprechenden Infrastrukturen und flankierenden prophylaktischen Vorkehrungen zur Bewältigung und Abwendung von Katastrophen müssen auch geschaffen werden.
- Ich sag' es mal überspitzt. Was nützen uns neun Personalstellen, wenn am Ende neun Betten im Krankenhaus (in welcher Stadt auch immer) für Schwerverletzte fehlen, um sie lebenserhaltend versorgen zu können? Was nützt uns ein Stab von Mitarbeiter/innen, wenn für verströmtes Giftgas keine Schutzmaßnahmen vorhanden sind? Was nützt den Bürger/innen ein "Amt", in dem sie bei einem Bombenangriff keinen entsprechenden Schutz finden?
Nun gut, lieber Blogger, du weißt ja nicht, an was hinter den Kulissen neben dem was heute in der Zeitung steht, gearbeitet wird und an was zusätzlich gedacht wurde. Das stimmt zwar, doch gibt es leider klare Anzeichen, dass gerade in Sachen Klima zwar an "Schutz, wenn es soweit ist" gedacht, in Ravensburg aber "zu wenig, damit es erst gar nicht so weit kommt", getan wird. Wer will da dem Blogger widersprechen?